Guten Tag,
ich bin in der 8. Woche schwanger und mir ist nur noch übel, ausser ich esse gerade oder ich schlafe.
Außerdem friere ich und es geht nicht weg.
Was kann ich gegen beides tun?
Liebe Grüße und danke
Steffi Florian
Mitglied inaktiv - 30.10.2008, 11:34
Antwort auf:
Übelkeit und Frieren
Liebe Steffi,
1. die Übelkeit tritt bei 50-90 Prozent, Erbrechen bei 25-55 Prozent aller Schwangerschaften auf, meist begleitet von Kopfschmerzen. Das verstärkte Erbrechen stellt eine schwere Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens dar, das sich in schweren Fällen bis zum Ende der Schwangerschaft hinziehen kann. Meist dauert es aber nicht länger, als bis zur 12. Oder 13. SSW. Die seltenere Form mit ständigem Erbrechen, stellt ein schweres Krankheitsbild dar mit Gewichtsreduktion, Elektrolyt- und Wasserhaushaltsstörungen, was dazu führen kann, dass man diese Frauen stationär behandeln muss.
Die so genannte Hyperemesis stellt sich nicht als ein isoliertes Geschehen dar, sondern muss als das Zusammenspiel von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren gesehen werden. Die genaue Entstehung der Übelkeit und des Erbrechens in der Schwangerschaft ist nicht sicher geklärt. Während gewisse Autoren hormonelle Ursachen rasch ansteigende Östrogenspiegel im ersten Trimester; abnorm hohe HCG-, Progesteron- und Androgen-Serumspiegel postulieren, weisen andere Untersuchungen auf die Bedeutung psychosozialer Faktoren im Sinne einer unerwünschten Schwangerschaft oder Konfliktsituationen hin.
Andere Untersuchungen zeigen eine instabile elektrische Aktivität des Magens und eine verminderte elektrische Antwort auf Nahrungseinnahme.
Offensichtlich spielen bestimmte Keime, wie Helikobakter pylori-Bakterien im Magen, in einigen Fällen eine nicht unerhebliche Rolle, so dass deren Behandlung durch den Hausarzt notwendig wird. Ebenso ist bei lang anhaltender Übelkeit die Funktion der Schilddrüse zu überprüfen.
Die verstärkte Übelkeit auch in Verbindung mit Erbrechen scheint in unseren westlichen Kulturen stärker vertreten zu sein als z.B. bei ursprünglich asiatischen und afrikanischen Völkern was auf eine Kulturabhängigkeit hinweist.
Wichtig ist, die Ernährung entsprechend einzustellen: auf fettreiches zu verzichten und viele kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Da die morgendliche Übelkeit auch durch einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel hervorgerufen werden kann, sollte die Schwangere morgens vor dem Aufstehen eine kleine Mahlzeit - z.B. Zwieback - zu sich nehmen oder auch eine n warmen Tee trinken und danach noch etwas ruhen. Empfehlenswert ist es, mehrmals geringe Flüssigkeitsmengen über den Tag verteilt einzunehmen und vor einer Aufnahme von Nahrung oder Einnahme von Medikamenten die Zunge mit frischer Ingwerwurzel einzureiben. Zusätzlich sollte Stress gemieden werden.
Ansonsten hilft manchmal ein Teeaufguss aus Zingiberis rhizoma Ingwerpulver; Teemischung aus Kamille, Pfefferminz und Melisse ein gehäufter Teelöffel auf eine Tasse Wasser 5-10 Minuten ziehen lassen, schluckweise trinken.
Schwangere Frauen mit Übelkeit in der Frühschwangerschaft sollten die folgende Ernährungsprinzipien einhalten: Essen oder trinken Sie nichts Kaltes. Meiden Sie Kaffee, saures, scharfes und fettiges Essen. Geeignete Flüssigkeiten sind z. B. warmes Wasser, warme Getränke aus Ingwer und Koriander, Fenchel- bzw. grüner Tee. Geeignete Speisen wären z.B. Reis-, Hühner- oder Nudelsuppe, Kartoffelbrei und gekochtes Gemüse Karotten und Kartoffeln
Sollten homöopathische Präparate, wie Brechnuss, Sepia, Nausyn-Tabletten oder Ähnliches keine Linderung verschaffen, kann man auch u. a. Zäpfchen verordnen, die die Übelkeit beseitigen.
Sehr empfehlenswert ist die Akupunktur, mit der sehr gute Erfolge bei der Übelkeit in der Schwangerschaft erzielt werden können. Wichtig: eine homöopathische Therapie sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt/Frauenärztin erfolgen.
2. auch wenn keine Grippe oder Entzündung vorliegt, kann bei einer Schwangeren immer mal eine solche Missempfindung der Temperatur im Sinne von einer verstärkten Sensibilität gegenüber niedrigen Temperaturen beobachtet werden. Vermutlich spielen hier Stellmechanismen im Gehirn eine Rolle, die eben auch hormonell beeinflusst werden. Auf die Schwangerschaft selbst hat dieses aber keinen Einfluss.
Hier können symptomatische Maßnahmen, wie eine warme Decke oder ein warmes Entspannungsbad schon hilfreich sein.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 30.10.2008
Antwort auf:
Übelkeit und Frieren
Gegen die Übelkeit könntest du mal versuchen Ingwer Tee zu trinken.
Eine Ingwerwurzel bekommt man im jeden Supermarkt.
Davon schneidest du eine Scheibe ab und gießt kochendes Wasser drüber (1 Tasse) und lässt den Tee 10 Minuten ziehen.
Das hilft gegen die Übelkeit.
Kleine mahlzeiten über den Tag verteilt essen, und morgends vorm aufstehen ein Brot oder Zwieback essen und schlückchenweise Tee trinken.
Das beruhigt den Magen dann etwas.
Wenn es ganz schlimm ist und auch erbrechen mit dabei ist kannst du dir vom Arzt was verschreiben lassen, aber ich würde es erstmal mit den Hausmitteln versuchen :-)
Gegen das frieren, Heizung ruhig anmachen, aber auch nicht zu warm sonst drönt der Kopf ;-)
Ein warmes Fußbad zeigt gute Wirkung und danach schöne warme Wollsocken an. Einen Tee trinken oder einen heißen Kakao wärmt auch auf.
Mitglied inaktiv - 30.10.2008, 11:53