Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Angst vor Nabelschnurstrangulation

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Angst vor Nabelschnurstrangulation

Mitglied inaktiv

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Hallo Herr Dr. Bluni, nach fast 5 Jahren unverhüteten Geschlechtsverkehr hat es nun doch endlich geklappt und ich wurde schwanger. Bin jetzt in der 22. SSW. In meinem Verwandtenkreis ist das Kind im Mutterleib 5 Tage vorm ET an einer Nabelschnurumschlingung gestorben. Ich habe große Angst, dass auch meinem Kind passieren könnte, vielleicht ist die Angst bei mir durch meine Vorgeschichte auch ausgeprägter. Meine Gyn. sagte, dass Nabelschnurumschlingungen häufig wären, es aber nur selten zu tödlichen Komplikationen kommen würde. Meine Fragen 1) Wie oft beobachten Sie diese Knoten bzw. Umschlingungen in der Praxis? 2) Könnte man das Kind vorzeitig auf die Welt holen (zB. in der 37. Woche), wenn man im US erkennt, dass es die Nabelschnur um den Hals hat? 3)Kann dieser Vorfall in jedem Schwangerschaftsstadium auftreten oder mehr zum Ende hin? Vielen Dank und alles Gute für 2008


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, gelegentlich kann eine Nabelschnurumschlingung schon vor der Geburt im Ultraschall dargestellt werden. Dieses sollte aber keinen Grund zur Sorge darstellen, da dieses Ereignis für den Schwangerschaftsverlauf und die Geburt in den wohl meisten Fällen keine klinische Bedeutung hat. Begünstigt oder verhindert werden kann dieses Phänomen aber nicht durch irgendwelche Maßnahmen oder Aktivitäten der Mutter. Die meisten Kinder kommen trotz Umschlingung der Nabelschnur problemlos auf die Welt und dieses manchmal auch bei mehrfacher Umschlingung. Selbstverständlich sollte mit den Eltern bei Bekannt werden über die Situation gesprochen werden und auch darüber, dass es in seltenen Fällen zu Problemen, wie Herztonabfällen kommt Dieses kann dann einen Kaiserschnitt notwendig werden lassen. Für das Geburtshilfeteam ist die Kenntnis darüber ebenso wichtig. Denn wenn dieses bekannt ist, können bestimmte Verläufe und Veränderungen im CTG besser interpretiert werden. Letztlich stellt diese Lageveränderung der Nabelschnur also keinen Grund dar, generell einen Kaiserschnitt zu empfehlen. Bitte sprechen Sie sich im Fall einer Nabelschnurumschlingung bei Ihrem Kind zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt und selbstverständlich der Entbindungsklinik ab. VB


Mitglied inaktiv

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Wenn das Kind die Nabelschnur zB. zweimal um den Hals geschlungen hat und dann einen "Purzelbaum" macht, dass kann es doch sein, dass sich die Nabelscnhur zu fest zuzieht, oder sehe ich das falsch? Danke nochmals


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