Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
ich bin derzeit ziemlich verunsichert aufgrund folgender Tatsachen:
im September 2019 wurde bei mir eine Eileiterschwangerschaft in der 10 SSW entfernt. Der Eileiter konnte erhalten werden. Wir haben nun die obligatorischen 3 Monate gewartet und nun im 4. Monat wieder angefangen schwanger zu werden. (Ende Dezember)
Seit dem 3.1. habe ich Unterleibsbeschwerden (Ziehen, Stechen und Krämpfe auf beiden Seiten, aber operierte Seite schmerzt stärker), die Periode, die zum 18./19.1. kommen sollte blieb aus.
Laut der Blutuntersuchung liegt mein HCG-Wert derzeit bei 42, was mir sehr niedrig vorkommt, da ich laut Berechnung schon bei 5+1 wäre. Zudem habe ich seit 3 Tagen Schmierblutungen (teilweise auch frisches Blut). Im Ultraschall war nichts zu sehen außer eine hoch aufgebaute Gebärmutterschleimhaut.
Ich bin nun sehr aufgewühlt, da ich eine weitere Eileiterschwangerschaft befürchte und mich die Blutungen sowie die Schmerzen sehr verunsichern.
Gibt es denn noch eine Chance auf einen normalen Verlauf der Schwangerschaft oder ist die Kombination der Symptome ein Hinweis darauf, dass irgendetwas nicht stimmt?
Laut FA soll ich abwarten und am Montag wieder zur Kontrolle kommen, bei stärkeren Beschwerden jedoch ins KH. Fragt sich nur was stärkere Beschwerden sind und die Ärzte überhaupt etwas machen/sehen könne.
Vielleicht könnten Sie mir mehr Informationen geben.
Herzlichst,
U. J.
von
ujaekel
am 23.01.2020, 11:02
Antwort auf:
HCG zu niedrig
Hallo,
die gibt es grundsätzlich schon u. das statistische Wiederholungsrisiko liegt bei etwa 20%. Jedoch ist es hier sehr wichtig, dass bei Ihnen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt oder jemand in der Frauenklinik dann zeitnah klärt, wie es um die Schwangerschaft steht u. wo sie genau sitzt.
Liebe Grüße
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 23.01.2020
Antwort auf:
HCG zu niedrig
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
liebe Leser*innen,
man liest gerade wenn man verunsichert ist viel und vermisst oft eine "Auflösung".
Daher hier ein paar Worte, wie es weiterging:
Nachdem mein HCG über beinahe 3 Wochen 'normal' anstieg, sich also alle zwei Tage verdoppelte und man schon (laut Arzt) eine "Fruchthöhle/kleinen schwarzen Punkt" im Ultraschall sah, stieg der Wert ab 7+0 nicht adäquat an und ich sollte mich in der Klinik zu einer zweiten Meinung vorstellen.
Dort wurde ich sofort dabehalten, da es doch wieder eine Eileiterschwangerschaft war. Die OP folgte am darauffolgenden Tag und der Eileiter wurde nun auch entfernt.
Es war eine schlimme Zeit, aber so langsam, nach 4 Wochen, geht es wieder aufwärts.
Mein Fazit: am Anfang kann alles passieren und man "stochert" mit jedweden Prognosen im Dunkeln bis man die Schwangerschaft bzw. das richtige Einnisten zu 100% durch die Sichtbarkeit des Herzschlages bestätigen kann.
Im Nachhinein wünschte ich mir, ich hätte mich nicht so sehr darauf fokussiert, angefangen zu planen (da ja alles "gut aussah") - es waren ein paar schöne Wochen in dem Bewusstsein, dass es dieses Mal geklappt hat - die Enttäuschung war jedoch beinahe traumatisierend.
Ich wünsche jeder Frau, dass sie die Geduld und die Kraft aufbringen kann bis zur Bestätigung zu warten und bedacht mit sich und den Gefühlen umzugehen.
Wir machen jetzt erst einmal eine Pause... auch die Seele soll heilen, bevor wir uns diesem Abenteuer erneut annähern.
Alles Gute!
von
ujaekel
am 04.03.2020, 20:38