Im September 2009 musste meine Schwangerschaft in der 26. SSW mit einem Kaiserschnitt beendet werden (wg. einer schweren Plazentainsuffiziens), und meine Tochter wurde mit nur 375g geboren und ist nach 6 Tagen verstorben. Nun bin ich wieder schwanger 20.SSW +3 Tage und war heute zur Feindignostik. Ich erwarte wieder ein Mädchen. Schon von Beginn der Schwangerschaft habe ich ASS 100 verordnet bekommen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist mein Baby zeitgerecht entwickelt. Allerdings wurde heute ein erhöhter Widerstand in den Blutgefäßen zum Mutterkuchen diagnostiziert. Der Arzt hat mir zusätzlich nun 2 Tabl. Pentalong 80mg täglich verordnet und in 14 Tagen muss ich wieder zur Untersuchung. Seit heute nachmittag bin ich nur in Tränen aufgelöst. Erwartet mich nun wieder das gleiche Schicksal? Wie soll ich mit der Angst leben? Der Doc hat gemeint, es besteht eine 50/50 Chance, daß es gut gehen kann. Warum ist das nur so. Bin mein Leben lang Nichtrraucher gewesen...und hab mich vorbildlich in der Schwangerschaft verhalten. Wie soll man damit umgehen, wenn mein Baby eine 50/50 Chance hat. Diese Unsicherheit frisst einen doch auf. Und hilft dieses Medikament Pentalong wirklich? Könnte nur noch weinen... Jeder hat gesagt, auch mein Frauenarzt: Diesmal wird alles gut... Und nun? Wieder solch einen niederschmetternden Befund. Allerdings hat er gesagt, im Moment arbeitet die Plazenta noch im Überschuss... Was bedeutet das jetzt alles für mich. Kann dieses Arbeiten der Plazenta wieder einfach aufhören...oder hab ich noch die Chance, daß es alles normal weitergeht?
Mitglied inaktiv - 11.01.2011, 21:29
Antwort auf:
erhöhter Widerstand Blutgefäße zum Mutterkuchen
Hallo,
1. wenn sich in der Dopplermessung der Blutgefäße in den Gefäßen, die die Gebärmutter versorgen (Arteria uterina) ein so genanntes notching oder ein erhöhter Widerstand zeigt, so kann dieses ein Hinweiszeichen auf ein erhöhtes Risiko (high risk) u.a. für eine Präeklampsie („Schwangerschaftsvergiftung“ oder auch „Gestose“) oder eine Wachstumsminderung (IUGR=intrauterine growth retardation) darstellen.
Ein zahlenmäßiges Risiko können wir aber hier nicht benennen.
Es geht hiervon nicht gleich eine Gefahr aus. Aber, es ist sinnvoll, über die Bedeutung zu sprechen und entsprechende Kontrollen zu veranlassen. Die körperliche Schonung kann die Durchblutungsverhältnisse verbessern und die Einnahme von Magnesium ist nachgewiesenermaßen in der Lage, hier vorbeugend zu wirken.
Eine Gesamtprognose kann eigentlich am besten im Verlauf durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder den Ultraschallspezialisten/-spezialistin abgeben werden, um daraus dann die entsprechende Entscheidung abzuleiten, was das sinnvollste weitere Vorgehen denn ist.
2. Plazentainsuffizienz bedeutet, dass der Mutterkuchen so verändert ist, dass er nicht mehr in der Lage ist, das Baby ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Dieser Zustand kann sich langsam verschlechtern (chronische Plazentainsuffizienz, z.B. durch verminderte Durchblutung, Strukturveränderungen oder Verstopfung von Blutgefäßen) oder plötzlich auftreten (akute Plazentalösung, z.B. bei vorzeitiger Ablösung des Mutterkuchens von der Gebärmutterwand).
Gehäuft finden wir diese bei Mehrlingsschwangerschaften, Präeklampsie („Gestose“) oder Diabetes der Mutter; untergewichtigen, schlecht ernährten oder rauchenden Müttern; vorausgegangenen Fruchtbarkeitsstörungen; fieberhaften Infektionen; Blutungen oder Frühgeburtsneigungen während der Schwangerschaft; sowie bei Übertragung des Kindes.
Ein zahlenmäßiges Risiko können wir nicht benennen, was die Wiederholungswahrscheinlichkeit angeht, aber in jedem Fall sind rechtzeitige Doppler-Kontrollen durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder die Klinik sinnvoll und wenn sich Hinweise auf eine Plazentainsuffizienz ergeben, wird das Kontrollintervall entsprechend eng gesteckt werden müssen.
3. der Einsatz des von Ihnen genannten Medikamentes in der Schwangerschaft ist mir nicht bekannt.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 12.01.2011