Hallo, ich bin jetzt in der 26.SSW und habe seit etwa 2 Wochen immer so einen Druck nach unten bzw. auf der Scheide. Besonders wenn ich länger laufe oder stehe. Das Baby liegt von Anfang an in Querlage, was auch ziemlich unangenehm ist, vor allem nachts. Sonst ist alles i.O. Das ist meine zweite Schwangerschaft, bei der ersten war mein Cervix um 1,5cm verkürzt und weich. Die nächste VU habe ich erst in drei Wochen. Muß ich mir jetzt Sorgen machen, oder ist das mit dem Druckgefühl normal?
Mitglied inaktiv - 26.11.2008, 19:56
Antwort auf:
Druck auf die Scheide 26.SSW
Hallo,
1. sprechen Sie bei solchen Beschwerden zunächst immer mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. Es ist sicher so, dass jede Schwangerschaft für sich genommen, völlig unterschiedlich verlaufen kann, mit völlig neuen und auch unterschiedlichen Erfahrungen bei bestimmten körperlichen Veränderungen. Dazu kann gehören, dass ab dem 5./6. Schwangerschaftsmonat schon mal leichte Kontraktionen - ein Zusammenziehen der Gebärmutter mit Verhärtung des Bauches - eintreten können. Diese können u.a. infolge der kindlichen Aktivität hervorgerufen werden, aber auch durch zuviel Stress oder Überanstrengung.
Dieses sind aber nicht zwangsläufig vorzeitige Wehen, die sich auf den Muttermund auswirken. Um hier auszuschließen, dass diesen Kontraktionen nicht doch eine klinische Bedeutung im Sinne vorzeitiger Wehen zukommt, ist es empfehlenswert die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt zu informieren und hier abzustimmen, ob eine Untersuchung sinnvoll und notwendig ist.
Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen:
Sehr hilfreich ist es, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt im Wehenschreiber sehen kann, ob wirklich keine Wehen vorliegen. Aber auch können bakterielle Entzündungen im Bereich der Scheide richtungweisend sein. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden und was der Tastbefund von Muttermund und Gebärmutterhals ergibt.
In einigen Fällen hilft bei "harmlosen Kontraktionen" die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig.
Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen.
Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen.
2. wegen Ihrer Vorgeschichte mit verkürzter Cervix in der ersten Schwangerschaft ist es hier umso sinnvoller, rechtzeitig auf Hinweiszeichen von Frühgeburtsbestrebungen zu achten.
3. auch können wir bei solchen Beschwerden, die insbesondere bei Bewegung auftreten, auch an das Schambein (Symphyse) denken, dass sich durch bindegewebliche Veränderungen bemerkbar machen kann.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 27.11.2008