Guten Tag Dr. Bluni
In einem Krankenhaus hat man mich auf Adalat 60 mg/Tag eingestellt. Ich hatte in der 25. Ssw einen Gebärmutterhals von nur noch 22 mm und Wehen auf dem Ctg. Es konnte keine Entzündung gefunden werden, Fibronektin Test ist negativ.
Unter dem adalat gingen die Wehen weg, der Gebärmutterhals stabilisierte sich auf über 3 cm. Ich soll das adalat vorläufig weiter nehmen zuhause und im Verlauf soll dann entschieden werden ob das adalat reduziert oder abgesetzt werden kann.
Jetzt lese ich u.a. hier bei Ihnen dass Langzeit Tokolyse gar nicht mehr so empfohlen wird bzw nur unter strenger Indikation. Ihre Antworten sind allerdings schon älter. Wie ist da ihre aktuelle Meinung/Studienlage?
Vielen Dank
von
Julchen_03
am 18.05.2019, 10:00
Antwort auf:
Adalat zur Langzeit Tokolyse
Hallo,
zur Frage der Wehenhemmung (Tokolyse) mit Nifedipin (Adalat®) u. anderen Substanzen gilt folgendes:
Eine Dauertokolyse über 48 h hinaus ist in der klinischen Routine nicht indiziert. Eine Erhaltungstokolyse ist laut Cochrane-Empfehlung nur für Nifedipin (37 Tage vs. 33 Tage) bewiesen. Dazu muss aber einschränkend gesagt werden, dass diese Studie unterpowered (Selbst wenn ein Effekt existiert, kann die Stichprobe schlicht zu klein sein, um Signifikanz erreichen zu können) war (Gaunekar et al. 2004).
Wegen der doch beschränkten Studienlage besteht derzeit keine Evidenz dafür, dass eine dauerhafte Wehenhemmung in oraler Form effektiver ist als eine kurz dauernde Tokolyse über maximal 48 h.
Liebe Grüße
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 18.05.2019
Antwort auf:
Adalat zur Langzeit Tokolyse
Hallo! Habe in meiner Schwangerschaft auch von der 29. - 36. ssw Adalat als Wehenhemmer genommen! Mir haben sie geholfen und mein Sohn kam bei 38+4 kerngesund zur Welt! Studien hin ode her, wenn sie wirken würde ich sie weiter nehmen! Bei mir haben sie zumindest nicht geschadet!
Lg Rixx
von
Rixx1984
am 19.05.2019, 03:22