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Frühe Entwicklung des Kindes - Embryonalperiode bis zur 6. SSW Erste Zeichen im Ultraschall |
Die Regelblutung bleibt aus, der Schwangerschaftstest ist positiv. Wie geht’s weiter. Manche Frauen bleiben gelassen und warten ab, manche Frauen sind neugierig oder gespannt, ob man wohl etwas im Ultraschall sehen kann. Was kann der frühe Ultraschall leisten?
Erstes Zeichen
Im Ultraschall ist die Fruchthöhle das erste Zeichen einer Schwangerschaft. Sie lässt sich frühestens zu Beginn der 5. SSW also kurz nach Ausbleiben der Regelblutung in der Gebärmutter nachweisen.

In Bild 1 misst die Fruchthöhle (FH) 5 mm. Das entspricht etwa der SSW 5+2 (SSW = Schwangerschaftswoche). Es sind also nach dem ersten Tag der letzten Regelblutung 5 Wochen plus 2 Tage vergangen. Das Kind ist noch nicht zu sehen, auch der Dottersack lässt sich zu dieser Zeit noch nicht nachweisen.
Eine Woche später ist der Dottersack zu sehen. Die Fruchthöhle ist jetzt ca. 10 mm groß.

Bild 2: Wenn die Fruchthöhle 1 cm groß ist oder man sicher sein kann, dass die 6. SSW begonnen hat, sollte der Dottersack (roter Pfeil) zu sehen sein.
Es sind wieder nur einige Tage und das Kind erscheint im Ultraschall-Bild.

Bild 3: Das Kind zeigt sich (roter Pfeil) zunächst noch ohne Nachweis von Herzaktionen.
Herzaktionen
Gegen Ende der 6. SSW, ca. 5+5 SSW, lassen sich meist Herzaktionen nachweisen. Das Kind hat jetzt eine Scheitelsteißlänge (SSL) von 5 mm. Die Fruchthöhle misst etwa 20 mm. Mit dem Nachweis der Herzaktionen sinkt das Risiko einer Fehlgeburt auf 2 bis 5%. Ein großer Schritt.
Tabelle 1 zeigt, was bzw. wen man in welcher SSW (Schwangerschaftswoche) sehen sollte.
Da die Befruchtung häufig später stattfindet als erwartet, gibt es die Möglichkeit eine normale Entwicklung des Kindes aufgrund von Ultraschallmessungen der Fruchthöhle (FH), der Scheitelsteißlänge (SSL Scheitelsteißlänge) und der Bestimmung von ß-HCG im Blut zu beurteilen. In der Tabelle 2 sind Richtwerte zusammengefasst, bei welcher Größe einzelne Organe zu sehen sein sollten. Auch hier kann es durch ungünstige Ultraschallbedingungen zu zeitlichen Verschiebungen kommen.
Wir sehen, dass bei einem ß-HCG von 700 nur vermehrte Schleimhaut im Ultraschall darstellbar ist. Bei einem Wert von 900 sollte aber die Fruchthöhle (FH) zu sehen sein, und wenn Fruchthöhle 20 mm oder die Scheitelsteißlänge (SSL) 6 mm groß ist, sollten die Herzaktionen nachzuweisen sein.
Wo liegt das Problem?
Manchmal kommen Frauen so früh nach dem Ausbleiben der Regelblutung zum Ultraschall, dass die Fruchthöhle noch nicht zu sehen ist, weil die Befruchtung doch etwas später war als erwartet.
Zudem können die Ultraschallbedingungen so eingeschränkt sein (Lage der Gebärmutter, Darmüberlagerung usw.), dass das Kind oder die Herzaktionen nicht zeitgerecht zu erkennen sind.
Dann ist die Enttäuschung bei den Eltern oft groß, weil man erwartet, dass der Arzt eine normale zeitgerecht entwickelte Schwangerschaft bestätigt.
Passen die Ultraschallergebnisse überhaupt nicht zu der erwarteten Schwangerschaftswoche, kann man durch die Bestimmung von ß-HCG im Blut die Situation besser beurteilen. Aber es ist meist nicht mit einer Untersuchung getan. Es ist der Verlauf der Ultraschalluntersuchung und der Blutwerte die Klarheit bringen. Das kann 1 bis 2 Wochen dauern.

Bild 4: Kindbewegungen: Wenn es dann soweit ist wie in Bild 4, befinden Sie sich schon in der 11+4 SSW. Da sind schon Arme, Beine und Bewegungen zu sehen.
Fehlgeburt
Wenn die Entwicklung dann doch nicht so verläuft wie gewünscht und es kommt zu einer Fehlgeburt, sollten Sie bedenken, dass eine Fehlgeburt etwas völlig Normales ist. Bei den meisten Fehlgeburten haben die Kinder Fehlbildungen, die zu schweren Schäden nach der Geburt führen würden. Das soll Ihnen die Traurigkeit um den Verlust der Schwangerschaft nicht nehmen, es soll nur klar machen, dass Sie nichts falsch gemacht haben. Was immer Sie tun, bis auf wenige extreme Ausnahmen: eine Schwangerschaft die in Ordnung ist, wird sich durchsetzen.