Schwanger - wer noch?

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Schwangerschaftsabbruch

Thema: Schwangerschaftsabbruch

Hallo alles Zusammen, Ich bin 33 habe bereits 3 Kinder 14, 10 und 6 Jahre. Ich habe seit 3 Jahren einen neuen Partner, mit dem ich bereits ein kleines Sternchen hab ( missed abortion in der 12 Woche). Da ich seit meiner Kindheit schon sehr mit meiner Psyche am kämpfen bin und nach der Fehlgeburt in ein tiefes Loch fiel, hab ich mir dann neben meiner Psychologin eine Platz in der Tagesklinik geholt. Ich leide an extremen Panikattacken, hab ein postraumatisches Belastungsstörung und leichtes Borderline. Nach der Geburt meines dritten Kindes bekam ich eine ganz schwere Depression unter der wir alle über Monate gelitten haben. Ich hab mich gut durchgekämpft, hab endlich wieder einen Job bin medikamentös endlich gut eingestellt und kann endlich mit meinen Kindern das Leben genießen. Am 14.11 machte ich einen Test, weil ich typische Schwangerschaftsanzeichen hatte (eigentlich unmöglich wegen sicherer Verhütung). Er war positiv ich war erstmal geschockt und mein Partner auch, da ich aus gesundheitlichen Gründen unfähig bin eine Schwangerschaft auszutragen. Nach der Beratung hatte ich erst meinen Termin beim Frauenarzt, konnte nur eine Fruchthöhle sehen. In der Abtreibungsklinik meinten sie, sie könnten mir erst einen Termin geben, wenn man einen Embryo sieht. Also haben wir eine Woche gewartet und seit dienstag ist auch was zu sehen mit Herzschlag, für nächsten Donnerstag hab ich dann den Termin für die Abtreibung bekommen. Ich fühle mich so schlecht, weil ich diesen Schritt gehen muss und hab so Angst auch danach in ein tiefes Loch zu fallen... Vielleicht ist hier jemand, dem es ähnlich erging.

von Lesiemha am 01.12.2022, 11:50



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Aus welchen gesundheitlichen Gründen kannst du kein Kind austragen ? Ansonsten wünsche ich dir viel Glück auf deinen Weg ! Ich habe auch schon mal abgetrieben , allerdings eine freiwillige Entscheidung im 1. Ausbildungsjahr damals . Du hast danach keine Schmerzen ! Wie es dir seelig geht danach , wird dir niemand sagen können .

von Zauberlein am 01.12.2022, 11:54



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Danke für deine Antwort . Im Vordergrund stehen meine Psychischen Krankheiten und die dadurch zu nehmenden Medikamente. Ich kann sie nicht absetzen und fürs Baby wäre es nicht gut... Noch dazu hab ich Probleme mit der Gebärmutter, die eigentlich auch nächstes Jahr entfernt werden sollte. Zusätzlich bin ich mit Rheuma belastet und hab einen angeborenen Herzfehler, der mir seit kurzen Probleme macht.

von Lesiemha am 01.12.2022, 11:59



Antwort auf Beitrag von Lesiemha

Danke das du es mir geschrieben hast Du würdest überrascht sein , was alles möglich ist , wenn man schwanger ist . Ich möchte es dir NICHT ein oder ausreden ! Deine "Leiden" sind alles keine Gründe dafür , das dein Körper dem 9 Monate nicht stand halten würde . Ich weiß , seelisches Leiden ist schlimm . Doch dafür kann das Baby nichts Ich wünsche dir alles gute für deinen Weg . Ich glaube im Großen und Ganzen wirst du hier nicht allzu viel Unterstützung bekommen , da sehr viele hier sehr lange für ein Baby üben mussten

von Zauberlein am 01.12.2022, 12:43



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Deine Worte versteh ich sehr gut. Die Frage ist was ist mit dem Baby das 9 Monate die Ängste, Panik und Medikamente von mir abbekommt?! Ich wünsche Dir auch alles Liebe und Gute

von Lesiemha am 01.12.2022, 13:49



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Liebe Lesiemha! Ich kenne eine Frau die ihre Ältere Tochter während der frühschwangerschaft verloren hat. Die Tochter wählte den Freitod, so war es sicher noch ein Stück schlimmer für sie. Sie fiel in ein tiefes Loch musste Medikamente gegen Depression nehmen und war kaum aus dem Bett zu bekommen. Sie hat trotz alledem ein gesundes Kind zur Welt gebracht. Das Kind hat ihr bei der Trauer Bewältigung sehr geholfen. Sie waren nach der Geburt mit der ganzen Familie auf Kur. Ich wünsche dir alles gute, egal wie du dich entscheidest. Du musst ja damit fertig werden. LG.

von Schneckenhäuschen am 01.12.2022, 18:23



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Als Laie kann man natürlich wenig sagen, aber offenbar hattest du mit deinem neuem Partner ja einen Babywunsch. Wenn sich nun so unverhofft einen Baby zu euch auf den Weg gemacht hat.........kann es nicht sein, dass du deinen (sehr eiligen) Schritt nicht doch bald bereuen würdest und es dir dann seelisch noch schlechter gehen würde. Immerhin hast du schon 3 Kinder bekommen - scheint also gesundheitlich grundsätzlich möglich zu sein......... Ich würde sagen: tue nichts, was du u.U. verdammt bereuen könntest.... Alles Gute

von KielSprotte am 01.12.2022, 12:25



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Ja wir hatten einen sehr großen Kinderwunsch und es war auch ein langer schmerzhafter Weg zu akzeptieren, dass wir es aus gesundheitlichen Gründen keins zusammen bekommen.... Ja meine Schwangerschaften waren alles andere als leicht, auch die Geburten und die Zeit danach. Ich setze mich seit gut 3 Wochen damit auseinander und es lässt mir keine Sekunde Ruhe....

von Lesiemha am 01.12.2022, 13:52



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Ich hatte gestern eine Ausscharbung, MA in der 14 ssw. Ich war erst ein bisschen skeptisch als ich den Titel gelesen habe, aber ganz ehrlich... Ich kann dich verstehen. Du hast bereits drei Kinder und einen Mann. Auch für die musst du Verantwortung übernehmen. Natürlich auch für dich und deine Gesundheit. Du solltest für dich einfach abschätzen und ggf aufarbeiten mit deinem Psychotherapeuten, ob es die Angst vor einer erneuten Fehlgeburt ist oder ob es gesundheitlich für dich und deine Familie nicht geht. Du entscheidest dich ja auch nicht unbedingt nur gegen das neue Kind, sondern für dich, für deine Gesundheit, für deine Kinder und deine Ehe. Es ist vollkommen in Ordnung. Du musst dich nicht schlecht fühlen. Arbeite es auf jeden Fall einmal auf, damit du es später nicht bereust. Ich wünsche dir alles Gute. Fühl dich gedrückt

von Ell!um am 01.12.2022, 12:59



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Vielen lieben Dank für deine Worte. Ich fühle mit dir, das hab ich leider auch schon hinter mir . Angst vor einer neuen Fehlgeburt ist es weniger, sondern, dass ich es physisch psychisch nicht schaffe und meine ganze Familie wieder darunter leidet, auf der anderen Seite tut mir der kleine zwerg im Bauch leid.... Ich wünsche Dir von alles Gute.

von Lesiemha am 01.12.2022, 13:46



Antwort auf Beitrag von Lesiemha

Man könnte sicherlich auch ein Schwangerschaft freundliches Mittel einsetzen, wegen der Psyche. Frag doch mal deine Psychologin. Warum wollen sie erst ab Embryo und Herzschlag abtreiben? Das habe ich so noch nicht gehört. Kenne das Thema allerdings nur am Rande.

von NaduNaduNadu am 01.12.2022, 14:32



Antwort auf Beitrag von NaduNaduNadu

Bestimmt gibt es Mittel, die man in der Schwangerschaft nehmen dürfte, aber es war eine Hölle erstmal das richtige Medikament zu finden das auch wirkt. So wurde es mir in der Klinik erklärt, ich hab extra noch einmal angerufen, auch mein Frauenarzt versteht es nicht.

von Lesiemha am 01.12.2022, 14:36



Antwort auf Beitrag von Lesiemha

Hallo. Ich kann deine Angst sehr gut verstehen. Hab mehrere Diagnosen die deinen teils sehr ähnlich sind. Ich (26 SSW) bin jetzt auch in Therapie. Hab auch jetzt schon einen Termin um eine Therapeutin kennenzulernen die sich nach der Geburt mit Mamas und deren Babys beschäftigt- falls es nötig wird. Wenn nicht ist es okay. Wenn ich dich Hilfe brauche weiß ich wonach hingehen kann. Aber es muss bei dir nicht so kommen wie letztes Mal. Es gibt mittlerweile viele Tabletten die die in der Schwangerschaft und auch eventueller Stillzeit nehmen kannst. (Embryotox). Zwei mit denen ich damals stationär war, haben zwei völlig gesunde Kinder trotz Medikamente zur Welt gebracht. Es gibt Kliniken die dich unterstützen. Aber auch wenn du eine andere Entscheidung trifft: du wirst die richtige Entscheidung treffen. Für dich und deine Familie. Höre auf dein Herz. Und du hast soviel geschafft (drei Kinder großziehen ist nicht leicht). Versuche nicht zu an deinen Fähigkeiten als Mutter zu zweifeln. Krank werden darf man. Egal ob körperlich oder psychosomatisch.

von Sasa1982 am 01.12.2022, 16:51



Antwort auf Beitrag von Sasa1982

Lieben Dank für deine lieben und aufbauenden Worte. Ich wünsche Dir alles erdenklich Liebe und Gute für die Zukunft

von Lesiemha am 01.12.2022, 18:59



Antwort auf Beitrag von Sasa1982

Wahre Abschlussworte! Nach der 3. FG war ich in einer Tagesklinik... eine Mitpatientin war Psychologin. War anfangs total baff, als sie das sagte... ihre Worte mit dazu: auch ein Chirurg bricht sich mal das Bein... Ich wünsche euch alles Gute!

von Rikami82 am 02.12.2022, 00:15



Antwort auf Beitrag von Lesiemha

Liebe Lesiemha, es ist tatsächlich so, dass die meisten Frauen nach Abbruch der SS in ein tiefes Loch fallen, obwohl sie diese Entscheidung alleine und freiwillig getroffen haben. Das heißt, dass ob du das Baby bekommst oder abtreibst, das Risiko einer emotionalen Krise bestehen wird. Man weiß nie, wie man während der SS oder nach der Geburt darauf sein wird. Aber genauso auch nach einer Abtreibung. Du wurdest doch bestimmt beraten. Vielleicht hilft es dir bei der Entscheidung folgende Fragen für dich zu beantworten: Wie würde mein Leben mit einem Baby von meinem Partner aussehen? Was spüre ich bei der Vorstellung, freue ich mich, bin ich völlig überfordert? Wie würde mein Leben aussehen, wenn ich das Baby abtreibe? Welche Gefühle nehme ich bei der Vorstellung wahr? Wie würde ich mich entscheiden, wenn es Medikamente gibt, die in der SS unbedenklich sind und die mir gleichzeitig gut helfen? Sollte ich genug Unterstützung bekommen von Therapeuten, Ärzten etc., wie würde ich mich entscheiden? Habe ich Frieden bei der Entscheidung mein Leben weiter so zu führen, ohne ein weiteres Baby? Habe ich Frieden bei der Vorstellung, ein kleines Baby in den Armen zu halten und großziehen zu dürfen? Vielleicht hilft dir das auch nicht.. es ist jedenfalls eine Entscheidung, die du alleine treffen musst. Folge deinem Herzen. P.S. wenn die Ärzte dir zum Abbruch dringend raten, aufgrund deines gesundheitlichen Zustandes vor allem wg. der Gebärmutter, und das der alleinige Grund für deine Überlegung ist, was sagen die Ärzte zu der Option die SS aufrechtzuerhalten? Besteht diese überhaupt? Wie schätzen die Ärzte die Risiken ein? Ich wünsche dir viel Kraft und Weisheit Liebe Grüße

von mäuschenhh am 02.12.2022, 00:44



Antwort auf Beitrag von mäuschenhh

Vielen lieben Dank, für deine Worte Tolle Ideen, Dankeschön. Alles Gute

von Lesiemha am 02.12.2022, 07:04



Antwort auf Beitrag von Lesiemha

Liebe Lesiemha, ich habe alle deine Beiträge gelesen und auch, was dir geschrieben wurde. Da sind schon sehr viele gute Gedanken dabei. Für mich sieht es auch so aus, dass du mit dem Rat, das Kind nicht zu bekommen, nicht zurecht kommst. Dass du dir eigentlich mehr Hilfe, Unterstützung und Ermutigung von seiten der Ärzte erhoffst. Drei Wochen ringst du schon mit dir, obwohl von außen alles "klar" zu sein scheint. Wenn ihr einen Babywunsch habt, solltest du die nötige Unterstützung bekommen. Wie war es bei der letzten Schwangerschaft? Wie war da der ärztliche Rat? Dein Frauenarzt hofft - wie ich heraushöre - auch eher, dass medikamentös noch Alternativen gefunden werden. Das Kleine leidet übrigens nicht an dem, was du leidest. Ihm geht es gut. Hast du eine Panikattacke ist das etwa so für das Kleine, als würdest du Sport treiben (hat mir mal ein Arzt erklärt). Die Fragen, die Mäuschenhh dir vorschlägt sind gut. Dafür brauchst du aber Zeit und Ruhe und eigentlich einen guten Gesprächspartner. Also etwas für eine (mehrmalige?) Beratung. Denn im ersten Augenblick kommt zu jeder Frage ganz schnell eine Stimmung und dann zur anderen Frage auch wieder - und dann hast du das Hin und her wie die ganze Zeit und kommst nicht zu einem inneren Frieden. Ich kann dir sehr einen Anruf bei der Hotline von profemina empfehlen. Du kannst auch auf der Seite schauen und einfach die kostenlose hotline anrufen. Eine sehr gute Beratung! Es arbeiten Psychologinnen und Ärztinnen dort. Sie verstehen dein Hin und her und du bekommst längerfristig Begleitung, auch wenn ein Tief kommen sollte während der Schwangerschaft. Auch Unterstützung für die Familie - falls nötig, wird dir angeboten. Dann kannst du wirklich in deinem Sinn entscheiden. Im Moment spürst du Druck und Angst statt Freiheit, Mut und Zusage aus deinem Umfeld. Was sagt/meint/hofft dein Partner? Liest er hier mit vielleicht? Guten Tag für dich! Du hast zum Glück noch Zeit! Mit einem Anruf bei profemina kannst du dir das Wochenende erleichtern. Liebe Grüße von Tascha

von tascha29 am 02.12.2022, 09:27



Antwort auf Beitrag von Lesiemha

Damit du einen Eindruck bekommst, was dich bei der Beratung erwartet, kannst du mal die Rezensionen bei profemina Heidelberg ansehen. Die Beratungsstelle wird von bestimmten Gruppen sehr kritisiert. Das schreibe ich dazu, weil man das auch sofort findet im Netz. Die Kritik ist, dass sie Frauen so beistehen. Verstehe, wer will ... da geht es wohl um radikal-feministische Interessen, aber das ist ja nicht dein Punkt. Gönne dir das Telefonat, einfach um dir alles von der Seele zu reden und weiter zu sehen.

von tascha29 am 02.12.2022, 09:52



Antwort auf Beitrag von tascha29

Hallo vielen lieben Dank für deine Zeilen und die Zeit die du dir genommen hast dafür und deinen Rat. Alles Liebe für Dich

von Lesiemha am 02.12.2022, 18:32



Antwort auf Beitrag von tascha29

Hallo vielen lieben Dank für deine Zeilen und die Zeit die du dir genommen hast dafür und deinen Rat. Alles Liebe für Dich

von Lesiemha am 02.12.2022, 18:33



Antwort auf Beitrag von Lesiemha

Hallo Du Liebe! Wie geht es dir inzwischen und wie war deine Woche? Jetzt ist schon wieder das Wochenende da. Konntest du letztes Wochenende zur Ruhe kommen? Und hast du Kontakt zu profemina aufgenommen? Lass doch wieder hören. Ich glaube, das Schreiben hier hat dir sehr gut getan, oder? Liebe Grüße und Umarmung von Tascha

von tascha29 am 09.12.2022, 12:18