Hallo ihr alle, ich schreibe normalerweise unter einem anderen Namen hier, möchte aber heute anonym bleiben.... Ich weiß nicht mehr wo mir der Kopf steht, meine Gedanken drehen sich und ich glaube es tut mir gut, das mal alles runterzuschreiben in der Hoffnung das es jemanden gibt der das liest und mich versteht. Vor knapp zwei Wochen hatte ich den Verdacht schwanger zu sein, ich machte einen Test -> positiv. In mir drehte sich alles, ich war total verzweifelt, habe erstmal nur eine halbe Stunde in den Armen meines Mannes geheult. Ich wusste von vornherein, es wird nur Probleme geben, wenn ich dieses Kind bekomme. Ich habe schon zwei Kinder (beide noch recht klein) und habe gerade mit meinem lang herbeigesehntem Studium begonnen. Finanziell spricht auch alles dagegen, ein größeres Auto, größere Wohnung, das ist alles momentan nicht drin. Gerade weil ich schon Kinder habe weiß ich was da auf mich zu kommt, und ich weiß auch das ich dem momentan nicht gewachsen bin. Wenn ich noch ein Kind bekomme möchte ich es mit der gleichen Liebe und der gleichen Aufmerksamkeit aufziehen wie meine anderen Kinder, doch diesem Kind hätte ich immer die Schuld dafür gegeben, dass sich mein momentanes Leben, was ich so sehr genieße, nicht so hätte leben können. Mein Mann war unheimlich lieb, er meinte wie ich mich auch entscheide, er steht hinter mir und wir würden das schon irgendwie schaffen. Letzlich habe ich mich für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden, der gestern unter Vollnarkose gemacht wurde. Gestern ging es mir noch gut, ich habe mich unheimlich erleichtert gefühlt, aber heute sitze ich nur hier und heule. Dabei habe ich nicht das Gefühl, dass es die falsche Entscheidung für mich war, ich weiß einfach dass es das Beste für mich/uns ist, trotzdem ist das so ein komisches Gefühl wenn ich meine Kinder anschaue und immer daran denke das ich eigentlich noch ein weiteres hätte, welches ich aber habe "töten" lassen. Dazu kommt noch dass ich heute bei meiner Frauenärztin angerufen habe um einen Termin für nächste Woche zu machen, und die Sprechstundenhilfe nach meinem Namen fragte, in ihren Computer schaute und mich fragte wofür ich denn kommen wollte. Als ich sagte zur Nachuntersuchung, nannte sie mir einen Tag und eine Uhrzeit und legte mit den Worten "Auf Wiederhören" auf. Sie hat noch nichtmal gefragt ob ich an dem Termin überhaupt kann... Bin ich jetzt ein schlechterer Mensch, weil ich mich aus ganz persönlichen Gründen für eine Abtreibung entschieden habe? Von meiner Familie und meinen Freunden weiß keiner was, nur mein Mann und ich wissen davon. Mein Mann meinte, am besten reden wir da nicht weiter drüber und vergessen/verdrängen die Sache ganz schnell, aber ich kann das nicht. Ich muss darüber reden, das belastet mich so sehr. Vielleicht hat jemand ähnliches erlebt und mag sich mit mir austauschen. Bitte verurteilt mich nicht, wenn man in so einer Situation ist, handelt man manchmal ganz anders als man es je von sich gedacht hätte. Wenn mich jemand vor ein paar Wochen gefragt hätte wie ich zu Abtreibungen stehe, hätte ich auch geantwortet, das könnte ich niemals. Schwanger wurde ich trotz Pille, allerdings habe ich Antibiotika genommen und einfach nicht daran gedacht das sich das nicht miteinander veträgt. In der fraglichen Zeit hatten wir ein einziges Mal Sex, und da ist mein Mann noch nicht einmal gekommen. Was für eine geringe Wahrscheinlichkeit hat man da schwanger zu werden, und scheiße wieso passiert es trotzdem? LG Bachlerche
Mitglied inaktiv - 17.06.2010, 22:34
sein!
lg