Anna Kniff
Hallo ihr Lieben, Anfang letzter Woche habe ich mich mit meinem Thread "Schwangerschaft mit 41 - Freude und Unsicherheit" an euch gewandt, um gleichgesinnte Schwangere im fortgeschrittenen Alter zu finden und meine Sorgen loszuwerden. Daraufhin erhielt ich eine ganze Menge an Beiträgen, Tipps und aufmunternden Worten. Ganz lieben Dank dafür. Leider haben sich die Sorgen bestätigt. Am Freitag habe ich erfahren, dass das Herzchen meines Embrios aufgehört hat zu schlagen. Somit konnte ich nicht an eure Erfolgsbeispiele anknüpfen. Neben der Trauer und Enttäuschung steht nun auch noch die Entscheidung aus, ob ich eine Ausschabung vornehmen oder die Natur machen lassen soll. Meine letzten Fehlgeburten haben sich durch starke Blutungen angekündigt, sodass alles von allein abging. Jetzt ist es nicht so. Meine FÄ hat mir eine Adresse für den Eingriff gegeben. Ich habe allerdings Bedenken, dass bei einer Ausschabung die Gebärmutter ernsthaft verletzt werden könnte. Habt ihr hierzu Erfahrungswerte? Gruß Anna
Das tut mir total leid für dich bzw. euch. Wir haben leider auch eine Missed Abortion hinter uns. In der 7. Woche konnte man die Herzaktion sehen. In der 9. Woche dann nicht mehr. Ich habe mich für die Ausschabung entschieden. Ich konnte nicht wohlmöglich wochenlang auf Blutungen warten, die dann vielleicht unterwegs als Sturzblutungen einsetzen. Und ich konnte mich auch nicht damit anfreunden, unseren Embryo dann die Toilette runterzuspülen. Also war ich Montag zur Ausschabung. Körperlich ist das weniger ein Problem. Einzig die Narkose habe ich nicht so gut vertragen. Die Schmerzen hielten sich in Grenzen - außer der seelischen Schmerzen natürlich. Was die Verletzungsgefahr angeht, gibt es die natürlich. Die Ärztin im Krankenhaus meinte allerdings, dass es wirklich sehr selten wäre. Die meisten Frauen sehe sie nach einer Ausschabung dann später im Kreißsaal zur Entbindung wieder. Ich hoffe, dass ich auch dazu gehöre.
Das tut mir sehr leid. Wie weit warst Du? Ich hatte 3 FG. 1. wurde ausgeschabt, die 2. habe ich mit Cytotec erfolgreich zum Ende gebracht (das war das, wo es mir am besten ging, soweit man davon sprechen kann). Beim 3. Mal haben wir alles an Medikamenten probiert und dennoch hat es sich nicht gelöst. Zwar hab ich geblutet über Tage und es ging mir furchtbar, aber die Schwangerschaft saß bombenfest. So landete ich dann doch im OP. Ich würde IMMER zuerst mit Cytotec und Co versuchen, wenn es noch vom Alter der Schwangerschaft her geht und wenn das nicht hilft eine OP in Erwägung ziehen. Ich bin nun nach insgesamt 5 Ausschabungen (davor hatte es andere Gründe wie nach der Geburt vom Kleinen immer Zwischenblutungen etc) mit dem 5. Kind schwanger und die Gebärmutterschleimhaut ist Granate aufgebaut. Eine Ausschabung muss also nicht zwangsläufig bedeuten, dass man dann keine Kinder mehr bekommt oder die Gebärmutter verletzt wird. Die 3 FG hingen nicht damit zusammen. Alles Gute und hör einfach auf Dein Gefühl!!! Mein Körper hat mir immer irgendwann gesagt, was er wollte. Beim 1. Mal zB wollte ich wirklich einfach nur, dass es vorbei ist!
Ich war oder bin ja eigentlich noch in der 9. SSW. Und auch ich habe das Gefühl, dass es bombenfest sitzt. Meine bisherigen Fehlgeburten erfolgten wesentlich früher: einmal in der 6. SSW und einmal gerade nach dem positiven Test, also in der 5. SSW. Beide sind sturzbachartig ausgeblutet, da ging alles so schnell und so heftig, dass ich es nur geschehen lassen konnte.
Ich hatte bisher vier Ausschabungen. Drei nach Fehlgeburten und eine nach einer Totgeburt. Probleme mit Gebärmutter oder Schleimhaut hatte ich dadurch nie. Ob du dich entscheidest, abzuwarten oder ausschaben zu lassen, kannst nur du selbst für dich sagen.... Ich hatte lediglich bei der letzten fg überlegt..... habe aber auch da zur Ausschabung tendiert, weil sich das Ende bzw die nicht gute Entwicklung schon abzeichnete und ich schon eine Woche lang immer damit gerechnet hatte, dass es vorbei ist. ich wollte dann nicht noch länger in so einem Zwischenstadium stecken bleiben. An dem Tag als ich mich für die Ausschabung entschieden hatte, haben dann auch Blutungen eingesetzt und der Arzt meinte am nächsten Tag, es wäre nicht mehr viel da gewesen. Trotzdem hat es sich für mich richtig angefühlt; ich brauchte diesen endgültigen Schlussstrich. Was eine evtl Narkose angeht: Mittlerweile weiß ich, dass ich sie nicht gut vertrage und bitte daher, dass mir schon vorher etwas gegen die Übelkeit gegeben wird. Frage immer nochmal direkt vor der Narkose nach und seitdem hatte ich nie wieder Probleme ;-) Alles Gute!
Hallo Anna, zunächst erst mal eine virtuelle Umarmung! Ich weiss genau wie du dich fühlst! Hatte einen MA im Februar und bin nun wieder in der 15 SSW. Ich bin nun wegen Blutungen im KH, die plazenta liegt zu tief (plazenta prävia) die Folge waren heftige Blutungen, was eine Nebenwirkung der ausschabung sein kann (narbengewebe ist das problem weswegen sich die Eizelle an falscher stelle anheftet). Strikte bettruhe ist die folge und Angst ohne ende vor einer Ablösung. Ich wollte auch keine AS und es ging nach 4 Tagen auch los und trotzdem ließen ich die Ärzte mich nicht in Ruhe und redeten auf mich ein. Ich tat es dann und bereue es heute. Hier im KH hat mir eine Ärztin gesagt, dass es nur deshalb soviel Komplikationen gibt in Deutschland wegen der routinemäßigen AS. In allen deren Ländern wird viel weniger ausgeschabt. Ich rate dir abwarten solange es vertretbar ist und der Natur ihren Lauf lassen, so du noch ein Kind willst. Wieviel FG hattest du Schon? (Bitte entschuldige die Tippfehler, schreibe mit einem ganz blöden Tablett) LG
Hallo FelixMama14, vielen Dank für die lieben Worte. Es ist meine dritte FG. Die letzten zwei sind sehr früh und von allein abgegangen. Diese dagegen sitzt sehr fest. Das kleine Herzchen muss schon vor über einer Woche seine Aktivität eingestellt haben, allerdings scheint mein Körper das nicht zu begreifen. Es sitzt alles so fest, wie man es sich eigentlich in einer intakten Schwangerschaft wünschen würde. Ich habe immer noch Schwangerschaftsanzeichen wie schwere Brust, Appetitlosigkeit und Geruchsempfindlichkeit. Ich bin mir nicht sicher, wie lange ich das noch psychisch ertragen kann. Es ist sehr belastend. Für dich und dein kleines Wunder im Bauch drücke ich ganz fest die Daumen und hoffe, dass du bald das Krankenhaus wieder verlassen darfst. Eine virtuelle Umarmung zurück und viele Grüße Anna
Hallo, ich hatte 5 Fehgeburten. 3 Mal ging es von alleine los, 1 Mal (10.SSW) wurde mit Tabletten eingeleitet und 1 Mal gab es eine Ausschabung (12. SSW). Ich fand die Ausschabung körperlich einfacher, aber seelisch schwieriger, man wacht halt auf und ist leer. Die "kleine Geburt" mit Tabletten war körperlich nicht ganz einfach und hat sich auch hingezogen, aber man konnte bewusster Abschied nehmen. LG U.
Raten will ich dir nicht, denn letztendlich musst du die Entscheidung für dich selber treffen. Das wichtigste ist, das du dich mit der Entscheidung wohlfühlst (obwohl das sicherlich nicht das richtige Wort ist in solch einer Situation). Ich hatte mich dazu entschieden, einen natürlichen Abgang abzuwarten, da ich mir selber die Zeit geben wollte mich zu verabschieden. Ich wollte nicht, dass man mich narkotisiert. Nach 2 Wochen vergeblichen Wartens - trotz Medis und Globuli - hab ich dann doch eine AS machen lassen, die körperlich auch absolut gut zu verkraften war. Letztendlich bin ich heilfroh diese zwei Wochen gehabt zu haben und nicht direkt zur AS gegangen zu sein. Dadurch, dass ich für mich diese Zeit hatte, kam ich auch psychisch sehr gut mit der AS klar. Ich wünsche dir, dass du für dich die richtige Entscheidung findest, das du die kraft hast das durchzustehen und das du Menschen um dich hast, die dir dabei helfen. Liebe Grüße
Mich wollten Ärzte auch zu einer AS nötigen. Ja ich hab auf mein Gefühl gehört, hatte starke Blutungen und auch wehenähnliche Schmerzen (als alles etwas stärker als bei Mens, was ja auch normal ist wie ich finde weil ja auch viel mehr da ist als bei Mens) hat 6 Tage gedauert, nach einer Woche war mein HCG auf 0...Mir ging und geht es gut und ich habe den Docs gezeigt, dass die Natur das auch allein regeln kann...was haben denn die Frauen vor 100 Jahren gemacht? Da gab es sicher auch Fehlgeburten und dann müssten ja alle daran gestorben sein wenn man die Ärzte so reden hört...Hör auf dein Gefühl! Bei mir war es in der 7. SSW und da war kein Embryo...für mich war es ok ein paar Tage zu warten, ich hab auch schon gemerkt, dass es kommt... Wenn es allerdings ein "totes Baby" ist kann ich total verstehen wenn man den Gedanken daran in seinem Körper nicht ertragen kann und will, dass es schnell vorbei ist. Aber wie gesagt, informier dich und hör auf dein Gefühl und lass dich von niemandem zu etwas drängen was dir wiederstrebt oder unnötig vorkommt. Bei mir wäre es ganz umsonst Narkosen, Krankenhaus, OP Risiko usw. gewesen. Ich wünsche dir alles Gute!
Wie weit ist die Schwangerschaft fortgeschritten? Zeichnet sich eine beginnende Fehlgeburt ab oder handelt es sich um einen verhaltenen Abort)? Diese beiden Faktoren entscheiden darüber, wie langwierig und wie schmerzhaft es ist, abzuwarten. Ich hatte eine Fehlgeburt im zweiten Monat, also sehr früh. Die war innerhalb von zwei Tagen abgeblutet, praktisch schmerzfrei. Drei Tage später fühlte ich mich schon wieder fit, physisch ebenso wie psychisch. Ich hatte mehrere Fehlgeburten im dritten Monat. Bei diesen rieten mir meine Ärzte zur Ausschabung. Gezwungen hat mich keiner - ich wurde jeweils gut beraten, auch wenn ich speziell beim ersten Mal wohl nicht in der Lage war, die Konsequenzen komplett zu erfassen, wie so oft bei medizinischen Entscheidungen. Für mich fühlte sich das richtig an, da noch keine Blutungen da waren und ich nicht mit dem toten Embryo im Bauch auf eine möglicherweise schmerzhafte Blutung warten wollte. Dabei habe ich zwei Varianten erlebt. Die Schreckliche: Ich saß mehr oder minder zwei Tage lang in der Frauenklinik fest, viele Stunden auf einem Flur zwischen lauter Schwangeren, viele Stunden im OP-Kittel auf einer Liege in der OP-Warteschleife, ohne Ansprechpartner, wurde dauernd vertröstet, hatte buchstäblich nichts zu essen und zu trinken. Eine völlig absurde Situation, die maßgeblich dazu beigetragen hat, dass diese Fehlgeburt für mich ein traumatisches Ereignis wurde. Die Normale: Ich kam direkt ins ambulante OP-Zentrum, kam nach ein oder zwei Stunden an die Reihe, bekam hinterher Zwieback und Tee und durfte abends nach Hause gehen. Keine Schmerzen, keine psychischen oder physischen Nachwirkungen. Was ist nun besser oder schlechter? Es ist gut, dass es die Möglichkeit der Ausschabung gibt. Aufzwingen lassen sollte man sie sich nicht. Allerdings sehe ich da auch ein bisschen einen Stellvertreterkrieg. Eine Fehlgeburt ist traurig, egal wie man es dreht und wendet.