Kind (fast 4) muss ständig Pipi machen und nässt auch ein

Frage an Katja Hauenstein Kinderkrankenschwester

Frage: Kind (fast 4) muss ständig Pipi machen und nässt auch ein

Hallo! Ich habe bereits im Januar schonmal geschrieben: unsere Tochter wird im Juni 4 und muss seit November ganz oft auf‘s Klo. Wenn sie etwas trinkt, geht nach 30-45 Minuten das Gerenne los. Dabei pullert sie immer nur so ca. 70 ml. Nach 20-30 Minuten muss sie dann manchmal schon wieder. Im Kindergarten ist auch nahezu täglich ein Schlüpfer nass (nur einige Tropfen). Sie war recht zuverlässig trocken tagsüber (nachts nicht) und nun geht das Ganze schon seit über 4 Monaten. 5 Minuten auf dem Klo sitzen mit aufgestellten Füßen hat auch nichts gebracht. Sie trinkt meines Erachtens auch recht gut für ihr Alter. Der Kinderarzt hat festgestellt, dass sie die Blase nicht richtig entleert, ein Infekt liegt nicht vor. Habe Angst, dass sich diese Angewohnheit nun manifestiert. Sollten wir zum Urologen wechseln? Was können wir tun, damit sie endlich wieder die Blase richtig entleert? Herzlichen Dank!

von Ilulissat am 07.03.2018, 12:34

Antwort auf: Kind (fast 4) muss ständig Pipi machen und nässt auch ein

Hallo Ilulissat, trotzdem es anscheinend nicht besser geworden ist, ist es wichtig dass sie die Maßnahmen fortführen. Ein regelmäßiges Trinken, am besten alle zwei Stunden nach Plan, trainiert die Blase. Das Alters entsprechende Blasenvolumen liegt bei 120 - 150 ml. Die entspannte Sitzposition mit Hocker ist sehr wichtig. Wenn Ihre Tochter nach dem Wasser lassen tatsächlich immer noch Urin in der Blase hat, ist es vielleicht sinnvoll eine Urinflussmessung zu machen, bei der man zusätzlich die Aktivität der Beckenbodenmuskeln sehen kann (Uroflow EMG). Wenn Ihre Tochter den Beckenboden bei der Blasenentleerung anspannt, kann es sein, dass dadurch die Blase nicht leer wird. Dem kann man mit Entspannungsübungen für den Beckenboden in der Physiotherapie entgegenwirken. Auch helfen Körperwahrnehmungsübungen die man zu Hause üben kann. Eine weitere Option wäre eine Biofeedbacktherapie. Mit diesem Gerät kann Ihre Tochter zu Hause üben den Beckenboden zu entspannen. Die Therapie ist völlig schmerzfrei und macht den Kindern oftmals Spaß. Das Gerät ähnelt einem Computerspiel. Für alle diese speziellen Maßnahmen ist aber ein erneuter Besuch beim Urologen sinnvoll. Es sollte zusätzlich noch abgeklärt werden ob Ihre Tochter unter Verstopfung leidet und der Darm sehr voll ist. Dies kann auch sein obwohl ihre Tochter Stuhlgang hat. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Tochter weiter alles gute. Liebe Grüße. Katja Hauenstein

von Katja Hauenstein am 07.03.2018

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