Monatsforum Oktober Mamis 2025

@sporty87

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KielSprotte

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Wie ist es dir heute ergangen?  Musste viel an dich denken, vielleicht magst du berichten?


Sporty87

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Antwort auf Beitrag von KielSprotte

Wie lieb, dass du fragst. Leider sind unsere schlimmsten Befürchtungen wahr geworden und unser Baby hat den schwersten angeborenen Herzfehler, den es gibt, das hypoplastische Linksherzsyndrom, und davon auch noch die schwerste Form, da u.a. die Aorta viel zu eng ist. Er wird mindestens 3 große OPs brauchen, um zu überleben. Die maximale Lebenserwartung liegt momentan bei ca 25 Jahren. Das größte Risiko zu versterben hat er die ersten 5 Lebensmonate. Wenn er die überstanden hat und die dritte große OP mit ca 2 Jahren, kann er mit Einschränkungen ein normales Leben führen. Es ist jedoch auch mit kognitiven Schwierigkeiten zu rechnen, da er auch wenn er zum ET entbunden wird, auf dem Entwickkungsstand eines Frühchens sein wird. Wir haben uns dazu entschieden, den schweren Weg mit ihm gemeinsam zu gehen, egal wie lange er dauert. Er darf selbst entscheiden, wie lange er kämpfen will. Die Ärzte werden uns aber auch sagen, wann wir ihn eventuell gehen lassen müssen. Wir hoffen auf ein Wunder🙏🏻 Ich hab mit dieser Diagnose gerechnet und mich die letzte Woche schon eingelesen in die Thematik, dadurch konnte ich heute alles fragen, was mich beschäftigt hat. Die Ärzte waren sehr lieb und haben sich wahnsinnig viel Zeit genommen. Ich hatte große Angst, dass sie uns einen Schwangerschaftsabbruch nahe legen würden, denn tatsächlich entscheiden sich die meisten mit dieser Diagnose dafür, aber das Gegenteil war der Fall. Sogar der Pränataldiagnostiker war absolut dafür, dass wir das Kind bekommen. Er hat uns deswegen auch davon abgeraten, zu diesem Zeitpunkt eine Fruchtwasseruntersuchung machen zu lassen. Diese wird erst in der 34. SSW durchgeführt, damit zur Entbindung das Ergebnis vorliegt und wir uns dann nochmal entscheiden könnten. Gäbe es noch weitere Gendefekte, könnten wir dann nach der Entbindung auf die OPs verzichten, sollten wir das wollen. Wir müssen jetzt alle 4 Wochen zur Kontrolle, beim nächsten Mal wird die Entbindung geplant. Ich dürfte sogar spontan vaginal entbinden, es gibt fie Möglichkeit, ein Appartment zu bekommen, damit ich in der Nähe bin. Auch bekommen wir psychologische und soziale Unterstützung. Das fühlt sich gut an, mit dieser Diagnose nicht allein gelassen zu werden. Was auch positiv ist, dass in dieser Spezialklinik anders operiert wird, als  normal bei diesem Herzfehler. Die erste große OP wird weniger invasiv sein, wodurch wir im besten Fall 4 Wochen nach der Entbindung erstmal nach Hause dürfen. Auch wird so der Einfluss aufs Gehirn reduziert. Wir werden die Schwangerschaft jetzt einfach so fortführen, als wenn das alles nicht passiert wäre. Ich war heute Abend noch im Geburtsvorbereitungskurs und wir werden jetzt in den Ferien auch das Kinderzimmer wie geplant herrichten. Das Bild hat uns die Kinderkardiologin gemalt.

Bild zu

Ameliawilliams

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Antwort auf Beitrag von Sporty87

Oh nein...=( Kaum vorstellbar was du/ihr durchmacht. Fühl dich ganz doll gedrückt. Du/ihr seid so stark! Stark, dass ihr diese Entscheidung treffen konntet und den Weg mit ihm geht❤️wie lange er auch dauern mag. Euer Babyboy hat unglaublich tolle Eltern mit euch und wird sehr geliebt. Ich bin sicher, er merkt das. Nur am Rande, die Klinik und Ärzte hören sich sehr emphatisch und professionell an. Zum Glück seid ihr dort am richtigen Ort. Weiterhin viel Kraft!


schroedingerskruemel

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Antwort auf Beitrag von Sporty87

Oh Mann... ich habe nur mal quer durch die Busse geklickt und habe deine Nachricht gefunden. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.   Eure Strategie hört sich nach "einem Schritt nach dem anderen" an. Das erscheint sehr klug und überlegt. Eine Herausforderung nach der anderen. Das hypoplastische Linksherz ist einfach eine Alptraum-Diagnose, unabhängig vom dem Ausgang der Schwangerschaft, der OPs oder der Lebenserwartung. Ihr werdet gezwungen, euch mit Fakten auseinanderzusetzen, die mit einer unbeschwerten Schwangerschaft und den Sahnehäubchenproblemen von Namenssuche oder Babyparty so gar nichts zu tun haben. Und ihr seid spontan erstmal alleine mit euren Gedanken und Gefühlen. Die Diagnose zwingt euch immer, zweigleisig zu denken... jeder Schritt kann gut gehen, und es kann auch die maximale Katastrophe eintreten. Auch darauf werdet ihr euch vorbereiten müssen. Das ist das letzte Tabu, was so überhaupt nichts in einer Schwangerschaft verloren hat, was dort nicht hineinpasst, was der menschliche Verstand nicht dort einordnen will. Ich kann nicht einmal erahnen, wie sich das anfühlen muss. Ich bin froh, dass euch niemand zu drängen scheint und ihr die Zeit bekommt, die es braucht, damit ihr euch ansatzweise mit der neue Situation auseinandersetzen könnt.  Es ist erleichternd, zu hören, dass ihr euch gut beraten und unterstützt und begleitet fühlt. Ich lese heraus, dass ihr euch als Eltern mit eurer aktuellen Entscheidung respektiert fühlt. Das ist viel wert.  Ich wünsche euch viel Kraft und viel Mut auf dem Weg, der vor euch liegt. 


L_990

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Antwort auf Beitrag von Sporty87

Ich habe die letzten Tage so oft an dich und deinen Babyboy gedacht. Mir laufen gerade die Tränen, während ich den Beitrag hier lese.  Es tut mir so unglaublich leid, ich kann mir gar nicht ausmalen wie es euch geht.  Ich finde es toll das ihr Hilfe bekommt und ihr euch da auch Unterstützt fühlt. Ich wünsche euch ganz viel Kraft für euren Weg und hoffe mit euch auf ein Wunder!