Monatsforum Juni Mamis 2017

Geburt -KS

Geburt -KS

Mitglied inaktiv

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Guten Morgen Ihr Lieben, Ich muss mir mal was von der Seele schreiben. Seit meinem letzten FA Besuch hab ich doch wieder total Angst vor der Geburt. Meine 1. Geburt war leider nicht sehr schön, 10 Tage über Termin musste eingeleitet werden. Muttermund war vollständig geöffnet, trotz Wehentropf usw. rutschte der Kleine nicht runter. Am Schluss hieß es dass er (4180kg) einfach zu groß für mein Becken war (bin eher zierlich und klein gebaut). Und das, obwohl man am US immer gesehen hat dass er so groß ist, aber das Gewicht kann ja bis zu 500g schwanken und ich glaube damals haben sie an dem festegehalten. Tja lange Rede kurzer Sinn, am Schluss NotKS da die Herztöne fielen. Danach fühlte ich mich wie eine Versagerin, hatte einfach nicht damit gerechnet. Konnte nur am Rücken lügen, Seitenausgang... musste jedes Mal der Schwester rufen wenn ich den Kleinen nehmen wollte oder wenn ihn jemand wickeln sollte... war nicht schön. Und letztes Mal sagte meine FA, ich kann ja überlegen wegen KS sollte der Kleine wieder so groß am US sein. Und seitdem hab ich Angst dass alles wieder so kommt. Eigentlich war ich fest davon überzeugt, dass ich natürlich gebäre. Aber jetzt verfolgt es mich jeden Tag. Vor allem da ich glaube dass er wieder groß wird, mein Bruder und ich waren auch große Babys und mein Kleiner ja auch. Gibt es jemanden der sich trotz ähnlicher Erfahrung nochmal zur natürlichen Geburt überwindet?


tanzmit

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Das klingt eins zu eins wie meine erste Geburt. Alles gleich (bis auf wenige Gramm Kind mehr). Ich habe ewig gebraucht, bis ich mich anständig auf das Kind einlassen konnte. Versöhnen mit der Geburt konnte mich erst die Geburt des zweiten. Da habe ich viele Dinge geändert. Erstens: Eine Beleghebamme! Es macht einen ENORMEN Unterschied, ob bei einer unsicheren Erstgebährenden alle zwei Stunden die Stationshebamme mal den Kopf zur Tür hereinsteckt und fragt, ob alles gut ist und man die ganze Zeit mangels besseren Wissen auf dem Rücken herum liegt. Oder ob man dann die ganze Zeit über betreut und begleitet wird. Damit zusammen hing zweitens ein Wechsel des Krankenhauses. Etwas weniger mit toller Kinderklinik ausgestattet, aber im Zweifelsfall wird da nach der Erstversorgung in schlimmsten Fällen in das 20 Minuten entfernte Kinderkrankenhaus verlegt (mit Mutter). Dafür auch nicht so überlaufen, dass man nach der Einleitung erst mal stundenlang im eigenen Zimmer bzw der Toilette da sitzt und heult, weil man Durchfallkrämpfe vermutet - weil dir keiner sagt, dass das die Wehen sind. 3. Gegen ein erneutes Übertragen habe ich erfolgreich eine Woche vor Termin mit der Brustwarzenstimulation angefangen - am ET platzte dann die Fruchtblase. Anderthalb Tage mit leichten Wehen, aber einer entspannten Betreuung, die mich auch mal anleiten, zu stehen und das Becken kreisen zu lassen und mir Mut machte usw. Dann haben wir uns für eine Runde Wehentropf entschieden (samt PDA, zur Sicherheit, habe ich aber nur zwei mal gespritzt, einmal zu den Presswehen und dann zum Nähen) und ab da waren es noch vier Stunden, bis das Kind da war. Ab vollständiger Eröffnung wurde es sportlich, die Hebamme brachte mich dazu, in der Wehe tief in die Hocke zu gehen und in der Pause hoch und Becken kreisen. Letztlich wurde dann in der Hocke auch (trotz nicht merkbaren Dammschnitt) ganz entspannt das Kind geboren. Nach der ersten Kennenlernrunde gingen wir aus dem Zimmer, ich konnte das Kind ALLEINE schieben und sagte zu meinem Mann "DAS könnte ich sofort noch mal". Das alles samt Wehentropf nur knapp zwei Jahre nach dem ersten Kaiserschnitt. Es war eine so viel schönere Geburt! Und das Kind war auch keine Elfe mit 3500g und 34cm Kopf. Diese Hebamme war übrigens diejenige, die ich noch vor meinem Mann über die erneute Schwangerschaft informiert habe Es geht also nach einer fiesen ersten Geburt wesentlich besser. Nur Mut. Gerade, wenn du schon vollständig eröffnet warst, wird das als sehr positive Ausgangslage betrachtet. Vielleicht schaust du mal, ob du noch eine Beleghebamme findest? Ansonsten kann ich dir nur empfehlen, Begleitung und Betreuung im Krankenhaus einzufordern und viel zu stehen und Becken kreisen zu lassen. Ich wünsche dir, dass deine zweite Geburt so schön wird wie meine!


Mareike92

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Wenn es dich so stresst, lass doch einen Schnitt machen. Ich kann Frauen nicht verstehen, die direkt beim ersten sich einen Schnitt wünschen, aber wenn du so negative Erinnerungen hast dann finde ich es okay. Und wenn man nicht stillen mag oder es nicht so läuft, dann halt Flasche. Was hat das mit schlechter Mutter oder Versagen zu tun? Ich will nicht ohne PDA entbinden, warum auch?


2fachJungs

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Hallo! Ich kann das alles so nachvollziehen. Mein erster Sohn war auf 4.000 Gramm geschätzt worden im Krankenhaus, wo ich 3 Tage zur Einleitung lag, ohne dass sich überhaupt irgendwas getan hat. Die erste messbare Wehe führte bei ihm dann zu Stress, so dass die Herztöne über Stunden durch die Decke gingen und blieben. Am Ende stand dann auch der Kaiserschnitt. Das Ergebnis war ein gesunder Junge mit 4.700 Gramm und einem Kopf, der nicht ins Becken passte - und ich bin weder klein noch zierlich. Wie du habe ich mich als totale Versagerin gefühlt. Das natürlichste auf der Welt war mir nicht möglich. Die Schwestern waren allerdings auch noch im Stress, so dass ich keine 24 Stunden später alleine mit dem Kleinen war. Es war zu voll auf der Station und geholfen hat mir keiner wirklich. Ich fand es schrecklich. Jetzt sieht alles danach aus, als würde Sohn Nr 2 die Werte meines Großen noch toppen. Er ist bis jetzt immer schon größer geschätzt. Ich habe mich inzwischen mit dem Kaiserschnitt ausgesöhnt. Das mag auch durch meinen Job gekommen sein, erlebe ich doch dort immer wieder Frauen, bei denen Schwangerschaft und Geburt traumhaft waren, aber dann mit den Kindern nicht zurecht kommen. Eine natürliche Geburt ist also nicht schon die erste Hürde auf dem Weg zur guten Mutter, an der ich gescheitert bin - so habe ich aber lange gedacht. Auch halte ich mir die Worte der Oberärztin, die den Kaiserschnitt durchgeführt hat, mir immer wieder vor: eine natürliche Geburt wäre bei ihm nicht möglich gewesen. Es war eben so. Dafür habe ich einen gesunden und kräftigen Sohn bekommen. Meine Hebamme hatte mir danach auch gesagt, bis zu welchen Maßen sie eine natürliche Geburt bei meinem Körperbau für möglich hält und da lag er ein gutes Stück darüber. Diesmal habe ich schon mit meiner Frauenärztin gesprochen und sie hat mir auch schon deutlich gesagt, dass bei der Vorgeschichte und den bisherigen Werten ein geplanter Kaiserschnitt Sinn macht. Sie hat mir aber auch gesagt, dass es ohne weiteres möglich ist, wieder über den Termin zu gehen und abzuwarten, ob der Kleine sich von selbst auf den Weg machen will und erst dann in die Klinik zu fahren, um den Schnitt machen zu lassen. Es muss also kein fixer Termin sein. Und die Qual mit der Einleitung können wir uns sparen. Ich werde diesmal in einer anderen Klinik entbinden. Dort war ich stationär zu Beginnder jetzigen Schwangerschaft, als ich stark Erbrechen musste und dehydrierte. Ich habe mich dort sehr gut aufgehoben gefühlt. Und ernst genommen. Allein das gibt mir ein gutes Gefühl. Und der Gedanke, diesmal die Kontrolle über das Ganze zu haben - es ist ja dann alles vorbereitet, letztlich weiß ich, was auf mich zukommt und beim letzten Mal habe ich es auch sehr gut verkraftet - mich hätte man problemlos nach 48 Stunden gehen lassen können, ich hatte keine Schmerzen, keine Beschwerden, zumindest habe ich nichts davon bemerkt, weil ich mein Kind ja gleich allein versorgen musste und nichts anderes wirklich wahrgenommen habe. Das alles zusammen gibt mir diesmal einfach Sicherheit und lässt mich ziemlich ruhig auf den errechneten Termin blicken. Ein Kaiserschnitt ist diesmal völlig in Ordnung für mich. Und sollte der Kleine sich von selbst auf den Weg machen wollen und anders als sein Bruder doch passen - so ging es meiner Mutter bei meiner jüngeren Schwester, da war auch alles bereit für den 2. Kaiserschnitt und dann ging es sehr schnell - , dann ist das auch in Ordnung. Hauptsache, am Ende sind alle gesund. Mehr erwarte ich diesmal nicht von der Geburt. Alles Gute!