Monatsforum Juni Mamis 2015

Ist jemand länger als 1 Jahr in Elternzeit ?

Ist jemand länger als 1 Jahr in Elternzeit ?

Marilou

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Hallo ihr Lieben, ist von Euch eigentlich jemand länger als nur 1 Jahr in Elternzeit ? Um un herum sind alle schon wieder zurück in den Beruf gegangen. Ich bin noch mit meiner Maus daheim. Ich hab da zum Glück etwas mehr Spielraum. Ich muss aber auch sagen, dass ich es auch besser finde. Ich würde sie ungern jetzt schon in den KiGa geben wollen. Klar, manchmal geht es leider nicht anders, besonders wenn finanziell keine großen Möglichkeiten gegeben sind. Aber ist es nicht eher so, dass man schon irgendwie länger als nur 1 Jahr mit seinem Kind zusammen sein sollte ? Ich wäre sehr traurig gewesen, wenn mir eine fremde Erzieherin von ihren ersten Schritten erzählt häte... Ich finde, dass "Mutter sein" viel mehr gewürdigt und unterstützt werden müsste. Es ist schon ein Vollzeitberuf. Mutter und Arbeiten bedeutet IMMER eine Doppelbelastung zu haben und doppelt Leistung erbingen zu müssen, jedoch mit dem halben Schlafpensum. Wir alle leisten Großartiges !!! :-) Liebe Grüße :-* Marilou


Baerchie90

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Hier ich *meld* Ich hab das große Glück, dass mein Mann gut verdient und wir nicht auf ein zweites Gehalt angewiesen sind. Meine Mäuse sind jetzt 3,5 Jahre und 16 Monate und beide kennen quasi keine Fremdbetreuung. Sie sind fast immer bei mir, was ich auch fast immer super finde xD Der "Große" sollte eigentlich mit Anfang 3 in den KiGa, allerdings kam ich mit den Erzieherinnen nicht zurecht - zu verschiedene Ansichten - mal sehen, wann wir einen neuen versuch starten ^^


Marilou

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Das ist wirklich toll. ich finde das super! :-) Eigentlich müsste so etwas auch möglich sein, auch wenn der Mann eben nicht so viel verdient, dass die Frau ein zweites Gehalt einbringen muss. Genau das ist ja der Grund, warum sich so viele Frauen quälen. Und es ist wirklich eine Qual - für die Bindung zum Kind und für die Psyche der Frau, vermutlich sogar für die Partnerschaft zum Mann - Manche Frauen werden dem Mann gegenüber missgünstig, weil sie das Gefühl haben mehr zu leisten als er. Es wird natürlich auch Frauen geben, die damit gut zurecht kommen und durch die Arbeit nebenbei aufblühlen bzw. es als Ausgleich nehmen. Doch ich denke, dass es in der Regel eher so ist wie ich schon sagte: Man ist immer im Zwiespalt, man macht sich einderseits Gedanken um sein Kind, dass man eigentlich nicht 100%ig allein erzieht und andererseits möchte man in der der Gesellschaft nicht anecken, man möchte dazu gehören und nicht als "faul" oder "lustlos" deklariert werden. Man stellt seine eigenen emotionalen und sozialen Bedürfnisse immer an letzter Stelle und zieht erst dann die Reißleine, wenn sich psychische oder psychosomatische Erkrankungen bemerkbar machen, die der Körper als letzte Instanz sendet um sich erholen zu können... Dieses Thema ist gerade verstärkt in meinem Bekanntenkreis, daher mache ich mir darüber momentan sehr viele Gedanken...


samoe

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Ich kann hier ganz dick unterschreiben. Irgendetwas bleibt nahezu immer auf der Strecke und das ist im besten Fall "nur" der Haushalt und wie so oft: die Kinder, die Ehe oder die Frauen selbst... leider befinden sich viele in dem Hamsterrad und können oder wollen nicht ausbrechen, teilweise vll auch aus Angst... Ich habe zwischen den Kindern kurz (davor Studium) 40h gearbeitet und das hat mich geheilt. Jetzt bin ich noch zu Hause und will es auch noch eine Weile sein. Den Großen (4,5) habe ich auch wieder aus dem KiGa genommen, weil er ihm nicht guttat und ich bin mit dieser Entscheidung gerade superglücklich. Im Übrigen ist mein Mann ein guter Verdiener, aber kein Schwerverdiener. Aber da wir bisher immer nur 1 Gehalt hatten (erst meins, jetzt seins), kennen wir ein Doppelgehalt gar nicht und kommen gut hin... Schön, dass das hier mal angesprochen wird.


Baerchie90

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Ja, das denke ich auch, also sooo viel verdient mein Mann jetzt auch nicht, aber wir kommen eben mit einem Gehalt zurecht, wir haben uns quasi daran gewöhnt. ^^ Ist halt auch immer eine Frage des Lebensstandards und auch eine Frage des Wohnortes. ^^ Mein Mann würde es freuen, wenn ich irgendwann auch wieder was dazu verdiene, damit die finanzielle Last nicht nur auf seinen Schultern ruht und damit wir uns ein "vernünftiges finanzielles Polster" zulegen können, steht aber auch voll hinter mir, dass ich unser "wertvollstes Gut" nicht in fremde Hände geben möchte und schon gar nicht, wenn dann auch noch völlig verschiedene Ansichten aufeinander schmettern. In meinem Umfeld kenne ich so etwas gar nicht, ich bin da das absolute schwarze Schaf und werde auch regelmäßig gefragt, wann und ob der "Große" denn jetzt wieder zum KiGa geht. Das ist doch so wichtig. Struktur ist wichtig. Regeln und Grenzen sind wichtig. Geregelter Alltag ist mega Wichtig... ich könnte die Liste wohl noch um einiges ergänzen. Mir ist gerade eher wichtig, dass wir (mein Mann, meine Kinder und ich) uns wohl fühlen und da wir mit der letzten Fremdbetreuung so auf die Nase gefallen sind, weiß ich wirklich nicht, warum ich mir eine suchen sollte. Dafür werde ich in meinem umfeld leider nur belächelt "Ja, aber irgendwann MUSS er doch hin" - "Ja, aber jetzt MUSS er es einfach noch nicht!


mlle.sakura

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Hier ich bin auch zuhause Jakub soll auf jeden Fall erst mit 3 in den KiGa, ich hoffe wir werden da bessere Erfahrungen machen, da wir auch öfters andere Ansichten als “die Norm“ haben Wir “basteln“ aber auch gerade an Nummer zwei und wollen noch mehr Kinder, ich bin also erstmal zuhause und finde das auch gut so! (Allerdings versuche ich gerade, mich selbstständig zu machen und so von zuhause aus etwas dazuzuverdienen) Wenn ich höre, wie sich manche Mütter und Kinder quälen und das Kind weinend in der KiTa zurücklassen, macht mich das traurig...aber klar, es gibt auch Familien, bei denen das wunderbar klappt, und die Arbeit ein wichtiger Ausgleich für die Frau ist..ich finde, da sollte jeder einfach so handeln, wie man sich am wohlsten fühlt und was im Bereich des Möglichen ist. Aber man sollte sich auf keinen Fall schlecht fühlen müssen, weil man mit dem Kind/ den Kindern zuhause ist.


Sunflower2512

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Heißes Eisen, das Thema :-) Ich selber bin ja nun schon seit der Ssw mit dem Großen daheim, seit Nov. 2012 und bin auch in der glücklichen Lage nicht arbeiten zu müssen, weil wir mit 1 normalen Gehalt auskommen. Also auch hier kein Megaverdiener. Ich muss sagen, ich bin gerne daheim, kümmere mich gern um die Jungs, Familie und Haushalt. ABER manchmal hab ich - grad als der Große noch sehr klein war (er war gsd sehr unkompliziert) schon mal einen etwas weiteren Horizont bzw etwas anspruchsvollere Themen als kochen-waschen-putzen-bügeln und "was-macht-denn-der-Kleine" vermisst ;-) Und ich war immer viele Leute um mich herum gewöhnt, das war ne Umstellung. Aber das kann man alles ausgleichen und mittlerweile genieße ich es, so wie es ist. Grundsätzlich finde ich, dass das jede Mama bzw Familie für sich selbst entscheiden können sollte, wie es für sie am Besten ist. Das kann man nicht pauschalisieren, weil jeder Mensch anders ist. Das ist es, was mich aktuell in der öffentlichen Meinung (Medien, Politik) nervt. Jeder meint, zu wissen, was für mich persönlich am besten ist. Das kann nicht funktionieren. Mama A gibt ihre Kinder ungern in fremde Hände und geht in ihrer Mutterrolle voll auf, Mama B braucht zusätzlich ihre Arbeit um ausgefüllt zu sein, Mama C muss arbeiten weil es finanziell nicht anders geht usw... Es muss einfach für alle Beteiligten passen. Und das sollte doch möglich sein in unserem Land ohne dass irgendwer von außen urteilt: "Ach, die Rabenmutter gibt ihre Kinder ab" oder "Guck, die ist doch bloß zu faul zum Arbeiten"... Also, leben und leben lassen :-) PS: Ich meine mit "öffentliche Meinung" keine der Mamas hier im Forum oder in diesem Thread


maskottchen79

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Unser kleiner kommt auch erst mit drei in den Kindergarten. Ich habe allerdings ein wenig mit den Nebengewerbe meines Mannes auch zu tun aber da kann ich mir die Zeiten einteilen :)


Baerchie90

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Ich finde das Thema echt interessant, mir ist aber noch etwas eingefallen :-) Ich glaube Frauen fühlen sich eher verantwortlich für "Kranke und schwache", keine Ahnung, ob das ein anerzogenes oder angeborenes "Problem" ist, aber mir fallen spontan 5 Situationen in meinem direkten Umfeld ein, in der die Frau eine Art Pflegekraft übernimmt, ganz selbstverständlich, neben "eigenem Leben" oder Job. In den meisten Fällen werden die eigenen Eltern gepflegt oder betreut. Meine Mutter zB fährt aktuell mindestens 4 mal die Woche zu ihren Eltern, geht mit ihnen Einkaufen, zur Bank, zu den Ärzten, geht überall mit, wo die zwei hin müssen. Es ist völlig selbstverständlich, dass sie das macht, obwohl sie 2 Jobs hat und auch noch andere Verpflichtungen. Ihr Bruder kümmert sich da gar nicht, beziehungsweise wird er lediglich um Hilfe gebeten, falls meine Mutter verhindert ist, was eigentlich nie vorkommt. Ich verstehe das nicht wirklich, die Geschwister könnten sich doch die arbeit etwas aufteilen, aber nein, meine Mutter macht alles.. Bei meiner Nachbarin, war es so, dass sie extra wieder ins Elternhaus zog als ihr Vater nicht mehr für sich alleine sorgen konnte. Fast 10 Jahre lang hat sie ihn gepflegt und betreut neben "Job & Kinder" und auch sie hatte Brüder mit "keiner Zeit", da "berufstätig"... Dann hätte ich noch folgenden "Fall" anzubieten. Der Ehemann ist nach einem Autounfall körperlich wie geistig beeinträchtigt, also übernimmt die Ehefrau - selbstverständlich - die Pflege ihres Mannes. Verbringt jeden Tag Stunden im Krankenhaus, während er noch dort liegt und pflegt ihn danach zu Hause so gut sie eben kann. Einmal fiel sogar der Satz "Ich bin mir relativ sicher, dass er das für mich nicht getan hätte, wäre es anders herum passiert." Ja und dann gibt es natürlich noch die Mütter mit eigenen Kindern, auch da ist es (in den meisten Fällen) üblich, dass sich die Frau um alles oder das meiste kümmert. Auch wenn beide arbeiten, so scheint das weibliche Verantwortungsgefühl doch höher zu sein. Mir fallen noch ein paar weitere Frauen ein, die neben "Job und / oder Familie" in die Rolle einer Pflegekraft rutschen, Männer die das machen, kenn ich persönlich allerdings keinen. Also, was meint ihr? Genetisch bedingt oder anerzogen?


Pünktchen2015

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Ich muss nun auch mal was dazu schreiben. Ich verstehe und respektiere jede Mami, die 2 Jahre oder länger zu hause bleibt, ich falle da glaube ich komplett aus der norm....Ich gehe ja schon seit thilo 10 Monate alt ist, wieder arbeiten, wobei ich die letzten 2 Monate auch noch gerne zu hause geblieben werde. Nichts desto trotz wäre es für mich persönlich nichts, 3 Jahre zu hause zu bleiben. Vllt würden wir mit dem verdienst meines Mannes irgendwie über die Runden kommen aber ich bin so einfach nicht erzogen. Ich bin ursprünglich im Osten aufgewachsen also noch in der DDR geboren. Da war es ganz normal, dass die Kinder mit 1 jahr in den kiga gegangen sind, damit die Eltern wieder arbeiten gehen konnten also beide. Das ist die eine Sache. Die andere sache ist, dass mir irgendwann die decke auf den Kopf fallen würde. Ich liebe thilo über alles und verbringe jede freie Minute die ich habe total gerne mit ihm aber ich gehe eben auch gerne arbeiten. Für mich ist das arbeiten totale Freizeit. Hört sich bescheuert an aber auch wenn ich da mal Stress habe, ist das nicht zu vergleichen mit dem Stress zu hause (weswegen ich die Mamis, die 3 Jahre zu hause sind auch echt bewunder). Ich könnte das nicht. Ich würde mich persönlich deswegen jetzt nicht als rabenmutter bezeichnen aber es kommt doch oft vor, dass ich schräg angeguckt werde, weil ich so ne Meinung habe und ich auch schon gefragt wurde, wieso ich dann überhaupt ein kind in die Welt gesetzt habe. Ich finde, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat. Man ist keine schlechte Mutter, nur weil man sich wieder fürs arbeiten gehen entscheidet (noch bevor das Kind 2 ist) und man ist auch keine schlechte Mutter, weil man sein Kind eben erst mit 3 in den kiga schickt. Ich finde, man muss schauen, was für einen selbst und das Kind am besten ist. Ich persönlich bin der Meinung, dass je früher das Kind in den kiga kommt, desto besser. Akzeptiere aber auch völlig die Meinung der Mamis, die sagen, mein Kind soll nicht vor 3 in den kiga. Das muss jeder für sich entscheiden. Für mich wäre es einfach nix 3 Jahre zu hause zu bleiben. Und trotzdem liebe ich mein Kind mehr als alles andere auf der Welt.


Joaninha

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@Sunflower: Ganz genau, da kann ich nur unterschreiben! Ich bin wieder in Elternzeit. weil wir nach der Geburt nach Spanien gezogen sind und jetzt erst einmal schauen müssen, wie und vor allem in welchem Land es mittelfristig weitergeht. Die Maus ist im KiGa und ich versuche, nebenher ein bisschen selbständig zu arbeiten. Ich finde es gut so. Ich habe lange in meinem Beruf gearbeitet und kann nicht ohne. Das erste Jahr Elternzeit war ok, es war schön, so lange bei der Maus zu sein. Aber jetzt möchte und brauche ich auch wieder einmal etwas anderes. Ich merke, dass mir das gut tut und deshalb auch der Maus, denn ich kann viel intensiver auf sie eingehen, wenn ich nach einem Arbeitstag das Gefühl habe, etwas "geschafft" zu haben. Der Kindergarten tut ihr supergut, das ist der große Vorteil bei uns. Anfangs dachte ich, oh nein, willst Du ihr das antun... Gruppe von 14 Kindern bei 1,5 Erziehern, Eingewöhnung hier in Spanien innerhalb von drei Tagen, Betreuungskonzept im Vergleich zu dem, was ich aus Deutschland höre, äh, eher intuitiv - und was soll ich sagen, es funktioniert. Die Maus spielt dort, sie isst dort, sie schläft dort. Sie mag die Erzieherinnen und die anderen Kinder. Sie liebt den Garten (wir wohnen in einer Wohnung). Das ist so toll, vor allem das Essen. Damit hatten wir immer Probleme, es hat regelmäßig für Frust auf allen Seiten gesorgt. Und auch sonst macht sie Fortschritte. Sie fängt jetzt an, sich für ihr Dreirad zu interessieren, kann auch mal alleine spielen, ist viel ausgeglichener und macht nicht dauernd Quatsch aus Langeweile. Also, für uns war das genau die richtige Entscheidung.


Waldmensch

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Damit du auch noch die andere Seite hörst Meine beiden Kids (3.5 und 16 Monate) gehen 1 ganzen Tag in die Kita und einen 1 zu meinen Eltern. Dann ist mein Mann noch einen Tag Zuhause und ich die anderen Zwei. So passt es für uns super. Ich bin weiterhin im Beruf tätig, das ist mir wichtig und macht mir auch Spass! Ich finde es auch total wichtig, dass der Papa einen Tag übernimmt und er auch. Klar, die Doppelbelastung ist schon auch anstrengend. Bei uns bleibt der Haushalt oft etwas auf der Strecke, aber was solls. Unsere Prioritäten liegen bei den Kindern und unserer Arbeit. Ich bin da ganz bei sunflower, jedem so wie es ihr/ihm passt. Am schlimmsten finde ich das Verurteilen von anderen Müttern, wenn für diese ein anderes Model passt... Übrigens bei uns in der Schweiz muss eine Mutter nach 4 Monaten wieder arbeiten gehen. Das war mir aber auch zu früh und ich konnte noch zwei Monate unbezahlt anhägen. Nach 6 Monaten arbeitete ich wieder 40% und dann nach 9 Monaten wieder 60%. Ich würde lieber nur 50% Arbeiten, das fände ich ideal, aber leider mein ARbeitgeber nicht... Vollzeitmama zu sein, kann ich mir nicht vorstellen, aber deswegen verurteile ich niemanden der das möchte und kann. Eine glückliche Mutter (ob Vollzeitmutter oder auswärts arbeitend) ist doch immer noch die beste Mutter! Lg


MamaBea

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Ich finde es total wichtig, dass jede Familie ihr eigenes Modell findet. Es gibt nicht den einen Weg. Und es ist traurig, wenn Leute andere verurteilen, egal wie das Modell aussieht, Für uns war es richtig, dass Saskia mit 13 Monaten zur Tagesmama kam. Sie war nach drei Tagen eingewöhnt. Morgens kann ich mich ohne Tränen verabschieden und nachmittags kommt sie mir fröhlich entgegen gelaufen. Sie fühlt sich sauwohl dort. Und ich empfinde das als Bereicherung für sie. Ich gehe gern als Lehrerin arbeiten. Ja, der Haushalt bleibt manchmal liegen, aber erstens ist mir das Wurscht und zweitens war das auch teilweise so, als ich noch zuhause war. Ich genieße die Nachmittage und Wochenenden umso mehr und irgendwie sind immer Ferien in Sicht.


Junijunge

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Jein - ich bin nicht in Elternzeit, schon seit über einem Jahr nicht nicht mehr, aber trotzdem daheim. Ich empfinde es als großes Glück, dass ich mit einer hochanspruchsvollen Tätigkeit, die ich selbständig von zu Hause ausübe, sowohl genug Geld verdiene, um im Notfall den Kleinen und mich eigentständig zu versorgen, und trotzdem bei ihm sein zu können in den ersten Jahren. Mir ist die finanzielle Unabhängigkeit sehr wichtig, aber eben auch, dass mein Kind nicht so früh schon für so viele Stunden am Tag fremdbetreut werden muss. Ich finde das persönlich zu früh, so wirklich den Kopf schüttele ich aber nur, wenn ich höre, dass die Mutter den ganzen Tag daheim ist und das Kind trotzdem Vollzeit mit einem Jahr in die Kita geht. Aber auch dass muss jede Familie für sich entscheiden. Es wird schon Gründe dafür geben, die ich vielleicht nicht kenne. Ich bin jedenfalls froh, dass wir es anders hinbekommen. Natürlich ist das für mich extrem anstrengend, da ich quasi jede Minute für die Arbeit nutzen muss, in der der Kleine mal schläft (und wir haben einen absolut katastrophalen Schläfer und ich bekomme selten mehr als zwei Stunden am Stück), aber trotzdem ist es mir das wert. Der Kleine geht an zwei Vormittagen in eine Art Spielgruppe, wo er ca. zwei Stunden ohne mich gerne mit den dortigen Spielsachen spielt und sich sehr wohl fühlt. Das reicht ihm dann aber auch. Wenn ich ihn holen komme, freut er sich total und will dann auch postwendend mit mir heim. Und dann verbringen wir einen ruhigen Nachmittag und wenn er beim Spaziergang jeden Stein rumdrehen möchte, dann habe ich die Zeit und Ruhe dafür und muss ihn nicht hetzen, weil ich ja vormittags schon ein wenig arbeiten konnte. So haben wir zwei viel Spaß. Außerdem haben wir einen Omatag pro Woche, an dem ich zwar überwiegend daheim bin, mich aber nicht so sehr um ihn kümmere sondern mehr um den Schreibtisch. Am Wochenende nimmt mein Partner mir den Kleinen meist vormittags ab und so klappt es schon irgendwie. Da ich meinen Job sehr, sehr gerne mache, empfinde ich ihn auch nicht als Belastung sondern als willkommene Abwechslung. So konnte ich mir trotz exzessiver nun fast 17-monatiger Stillzeit auch meine grauen Zellen halbwegs erhalten. Jede Familie soll ihren eigenen Weg finden. Wichtig finde ich für die Frauen aber schon, dass sie auch ein eigenes Einkommen haben. Ich bin geschieden und weiß, wie blöd es kommen kann. Bei mir waren keine Kinder im Spiel damals und ich war damals schon finanziell absolut unabhängig, alles gut also. Meine Schwester zum Beispiel ist aber seit 19 Jahren nur Mutter und Hausfrau. Und die Ehe - naja. Man bleibt halt zusammen. Wenn die Kinder aber mal aus dem Haus sind? Kommen die beiden dann überhaupt noch miteinander klar? Dann ist sie vermutlich zu alt für einen neuen Job und wäre auf Gedeih und Verderb von ihrem Mann abhängig. Das könnte ich nicht. Wäre ich angestellt, hätte ich wahrscheinlich zwei Jahre Elterngeld mit halbem Geld genommen. Oder mein Partner hätte uns für ein Jahr mitfinanziert. Das wäre durchaus möglich und für eine begrenzte Zeit auch tragbar für mich. Bei uns bleibt übrigens auch der Haushalt auf der Strecke, aber das ist mir völlig egal. Es fragt hinterher niemand nach, wie es bei uns aussah, als der Kleine klein war. Es schadet uns auch mit Sicherheit nicht. Wir nehmen uns so viel Zeit wie möglich für unseren Sohn, denn das ist das einzige, das hinterher irgendwann zählen wird. Mein Partner unterstützt mich sehr und akzeptiert, dass ich wirklich JEDEN Abend am Schreibtisch sitze und arbeite statt mit ihm auf dem Sofa lümmele. Wir wissen, dass es irgendwann wieder anders sein wird und richten unser Leben bis dahin weitestgehend nach dem Kleinen. Er dankt es uns mit einem absolut fröhlichen und sonnigen Wesen.


samoe

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Zwei sachen mag ich noch ergänzen: Da jeder ja auch eine andere Belastbarkeitsgrenze hat, kann man natürich nicht pauschal "urteilen". Wenns nur der Haushat ist, der liegen bleibt, ist ja alles paletti. Meine Erfahrung momentan ist, dass viele Mamis rundherum gern länger daheim gewesen wären. Das Zweite ist: Mit einem Kind fande ich es zeitweise auch "langweilig" und mich machte das nicht immer sooo glücklich. Ist jetzt beim Zweiten irgendwie ganz anders. Ich kann mit dem Großen schon schöne Unterhaltungen führen und der Kurze suast immer mit rum. Also kann ich die Erstmamis da ziemlich gut verstehen...


meggi2006

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Ich habe auch das Glück, dass ich noch zwei Jahre zu Hause bleiben darf. Ich muss erst wieder anfangen, wenn die Kleine mit 3 in den Kindergarten kommt und der Große in die Schule. Werde dann auch nur 50% arbeiten. Ich genieße die Zeit mit den Kindern zu Hause. Die Großeltern müssen bei uns noch lange arbeiten und sie so früh bereits von einer fremden Person erziehen lassen möchte ich nicht.