Mona6
Guten Morgen ihr Lieben Liam ist nun seit 17 Tage auf der Welt und jetzt passt die grosse Schwester gerade auf ihn auf und ich nehme mir die Zeit euch von unserer "Horror" will ich sie nicht nennen, aber nicht so tollen Geburt.... Ich hatte bereits übertragen und im KH sagten Sie mir am Do, 11.06: "Wenn der Kleine bis Samstag, 20.06 nicht kommt, wird er geholt." Danach hat sie mir Caullopholym Globolis mitgegeben und meinte ich soll, wenn ich laufen gehe oder zu Hause was mache alle 15min jeweils 5 Globolis nehmen. Zu Hause angekommen, hab ich dann den Geburtsbericht von meiner Tochter hervorgeholt und mir angeschaut mit was eingeleitet wurde (ET+9). Da stant Cytotec, im 2007 hat mich das noch nicht so interessiert wie am 11.06.... also hab ich Cytotec gegooglet und zu meinem Erschrecken festgestellt, dass Statistiken Totgeburten sowie sterbende Mütter aufzeichnen und andere weitere Horrorszenarien. Also habe ich mir eingeredet, ich WILL NICHT dass eingeleitet wird. Und von dem Tag an war ich immer laufen gegangen, Hausputz hab ich erledigt und noch viele andere anstrengende Arbeiten......... Am Montag, 15.06 hatte ich dann eine Kontrolle am morgen im KH und siehe da die ersten Wehen waren im CTG sichtbar... die Hebamme meinte dann, einfach so wie bisher zu Hause weitermachen, sie gab mir dann noch eine Ölmischung zum Bauch eincremen und eine Ölmischung fürs Bad mit.... Bin dan nach Hause und dachte "heute Nacht gehts bestimmt los". Dienstag, 16.06 (mein Wunschdatum) klingelt der Wecker um 7.00 Uhr und ich wache total enttäuscht auf!!! Dann beginnt der gewohnte Alltag.... ich wecke unsere 8 Jährige, mach Frühstück, wir essen zusammen und pünktlich um 8.00 Uhr gehen wir aus dem Haus, sie zur Schule, ich zum "Ü70-Hundeclub" und mach meine tägliche 3km Hundespatzierrunde mit den alten und der Einnahme von Globolis nach Anleitung...... Zu Hause angekommen hab ich noch mit meiner Schwester geschrieben und die meinte ich soll am Nachmittag noch eine Runde drehen und mal 20-30 Globolis (ich zitiere) "REINHAUEN", von Wegen "was nicht hilft, kann auch nicht schaden". Irgendwann nach dem Mittagessen hab ich dann meine Tochter geschnappt und wir haben die 3km Runde in Angriff genommen. Natürlich habe ich mich nicht getraut 20 Globolis reinzuhauen und hab erst mal nur 10 genommen und dann jeweils 8. Dann wieder zu Hause bin ich auf die Toilette und siehe da, auf meiner Unterwäsche leichtes Blut.... jupiiiiii!!! Hab dann gleich meiner Schwester geschrieben (sie wohnt in meiner Siedlung). Um 20.00 Uhr steht meine Schwester mit ihrem Hund vor der Tür und meint: "So Schwester und jetzt 30 Globolis rein und ab zum Spatziergang" es hat nicht lange gedauert bis sie mich überredet hat. Na gut also 30 rein und ab zum Laufen unterwegs hab ich dann immer 10-20 genommen, ehrlich gesagt hab ich gar nicht mehr nach gezählt. Als ich wieder zu Hause war, bemerkte ich, dass immer mehr Schleimpfropf abgeht... jupiii und um 22 Uhr haben dann auch endlich die langersehnten Wehen im 15minuten Takt angefangen, also habe ich noch geduscht, mir die Haare gemacht, gebügelt und dachte um 02 Uhr ist der Kleine schon da. Unsere Tochter kam damals in 3.5h!! Die Wehen wurden aber nicht öfter im Gegenteil.... sie wurden immer unregelmässiger mal 19min, dann wieder 11min.............. ich hab dann zu meinem Mann gesagt, er soll sich doch hinlegen solange er noch kann und ich schau etwas TV, er hats mir nicht geglaubt aber sich trotzdem aufs Ohr hingelegt. Um 03 Uhr wurden dann die Schmerzen langsam immer stärker aber der Abstand immer noch unregelmässig. Dann hab ich mal meine Schwester zu mir gerufen (die Idee war eh, dass sie hier schläft wegen unserer Tochter) und sagte dass ich jetzt ins KH fahren werde und sie meinte nur: das bringt nichts wenn die Wehen nicht regelmässig sind. Ich hab dann noch eine Std. durchgehalten und konnte dann echt nicht mehr. In der Zwischenzeit ist auch schon mein Mann aufgestanden und hat geduscht, sich die Zähne geputzt und dann sind wir los. Im KH angekommen um 04.30 hat man einen CTG gemacht und die unregelmässigen Wehen gesehen. Man hat uns dann auf einen Spaziergang mit diversen Globolis geschickt und wir sollen uns um 07.00 melden. Wir sind dann los..... und ich hatte alle 3-4min wehen und dachte: aaaah endlich gehts los um 08/09 Uhr ist der kleine da..... Um 7 uhr sind wir dann wieder in die Geburtsabteilung und dann hat man das erste mal geschaut wie weit ich offen war....................... KNAPP 2 Finger... nun war mir die Enttäuschung im Gesicht geschrieben.................. Sie meinte dann im Prinzip kann ich auch nach Hause gehen und wieder kommen wenn die Wehen regelmässig werden und ich meinte nur: NEIN die sind so STARK, bestimmt gehe ich nicht nach Hause. Dann hat sie mich ein Zimmer beziehen lassen und wir sollen frühstücken und uns um 11 bis 11.30 wieder melden. Also hab ich mein Zimmer bezogen und dort hat mich eine Krankenschwester darauf hingewiesen, dass zweitgebärende sich im Wasser schneller öffnen.... hmmm für mich kam die Badewanne eigentlich NIE in Frage!!!!! Ich bin dann erstmal frühstücken gegangen..... Ich hab in 30min gerade mal einen Crossaint geschafft zu essen, dann sind wir in den Krankenhauspark spazieren gegangen und ich hab meinem Mann vorgeheult, dass ich keine Lust mehr habe und weshalb die Wehen so lange andauern und bei Xenia ging es doch so schnell etc. Irgendwann um 9.15 Uhr meinte ich: "ich kann nicht mehr, ich brauch was leichtes gegen die Schmerzen!" mein Mann lachte nur: "Und schon ist die starke Mona weg, die Mona die allen erzählt hat, ich stehe die Geburt ohne jegliche Schmerzmittel durch!!" und ich nur so: "DA WUSSTE ICH AU NICHT DASS ICH NACH 9h WEHEN KEINE 2 FINGER OFFEN SEIN WERDE!!!" Dann sind wir wieder in die Gerbutsabteilung.... Ich hab dann gesagt, ich kann nicht bis 11 Uhr warten, die Schmerzen sind zu heftig und schon durften wir einen Geburtsaal einnehmen. Leider hatte es dort keine Badewanne, also fragte ich nach einem Zimmer mit Badewanne und die Hebamme lachte nur und meinte: in Ihren Unterlagen steht, sie wollen auf keinen Fall in die Badewanne haha.... ich hab sie nur angekuckt und meinte, darf ich es trotzdem versuchen?? Klar durfte ich das..... also haben wir die Medikamenten Einnahme erst mal hinausgeschoben. So lag ich da in der Badewanne und plötzlich wurde es schon fast angenehm. Die Wehen liessen sich gut verschnaufen und endlich konnte ich mich in den Wehenpausen auch entspannten im Park wusste ich schon gar nicht mehr was sind wehen und was keine!!!!! Um 12 Uhr bin ich dann kurz aus der Badewanne raus um zu pinkeln und wollte dann auch nicht mehr rein. Hab dann wieder meine "keine Medis einnehmen"-Schiene eingenommen, jedoch nur ca. 30min und meinte dann zu Hebi: "biiiiiitte geben Sie mir etwas" und so bekam ich Buscopan in die Wenen............. um 13.30 Uhr bat ich sie nach zu sehen wie weit ich offen war...... 4-5cm dann hab ich angefangen zu weinen und meinte: GEBEN SIE MIR BITTE DEN HAPPYBUTTON!!!!!!! Ich weiss ja nicht wie verbreitet dieser in DE ist, in der Schweiz besitzt nicht jedes KH diesen Happybutten, für alle die nicht wisse was das ist: das ist eine DROGE!!! Die beste die es gibt!!!!!!!!!! Da kriegt man eine Bedienung in die Hand, grösse ca. PC Maus mit einem grossen roten Knopf. Sobald man die Wehe spürt, drückt man da drauf! Und dann schiesst einem die Droge direkt ins Blut und man ist für 30sekunden total beduselt!! Man kriegt die Wehe mit und muss sie trotzdem noch verschnaufen, aber die Wehen sind in einer Stärke wie sie zum anfang einer Geburt sind!!! Das gemeine am Knopf ist, man kann nur alle 2min drücken. Ich sag euch, ich hab den Knopf abgeknutscht!! Ich meinte immer so: aaaah ich liebe dich soooo sehr roter Knopf!!! Die Hebamme meinte dann zu meinem Mann, sie leidet jetzt nicht mehr so stark...... Nach 5x Happybutton drücken, fragte ich dann die Hebamme welche Ausbildungen sie gemacht hat bevor sie Hebamme wurde und sie erzählte mir ihren Werdegang und meinte am Schluss noch: schön dass sie mich nach meiner Ausbildung fragen, so weiss ich wenigstens, dass es Ihnen gut geht. Da die Wehen mit dem HB weniger wurden, hat sie mich noch an den Wehentropf anghängt und dann gings relativ schnell und ich durfte endlich pressen...... und um 15.25 Uhr war klein Liam endlich da!!!! Sie haben den blauen Mann auf meine Brust gelegt und ich meinte zu meinem grossen Mann.... MENSCH DER IST ÜBER VIER KILO!!!!!!!!!!!!! (schätzungen waren 3200-3700) und dann gings los.... die Hebamme und die Assistenzärztin haben getuschelt, dann hat man mir eine Spritze gegeben und auf den Bauchgedrückt und wieder getuschelt und an der Nabelschnurgezerrt... dann musste ich pressen aber die Plazenta kam einfach nicht!!! Noch eine SPritze!! und noch eine... dann kam die Oberärztin.... ihr könnt euch vorstellen ich hab meinen Sohn gar nicht geniessen können!!!! Dann wieder getuschel, pressen, ziehen, drücken und plötzlich meinte die Oberärztin: Wenn die Plazenta i den nächsten Minuten nicht rauskommt, müssen wir operieren....... OPERIEREN?????? Habt ihr keine Hebamme da, die Akupunktur machen könnte?????? Dann gings recht schnell, die Hebamme rannte raus, dann kam eine andere und hat die Nadel gestochen und musste wieder davon rennen, dann kam wieder meine Hebamme und die haben die Nadeln stimuliert aber die Plazenta kam und kam nicht. Plötzlich stand ein Mann neben mir und meinte: jaa wie es aussieht müssen wir operieren, das geht mit teilnarkose ca. 20min. und ich fang an zu weinen.......... ich wusste, teilnarkose gleich Spritze in Rücken.... jetzt hab ich mein Kind ohne PDA auf die Weltbekommen und krieg nun doch eine Spritze in Rücken.... ich hab dann auf Vollnarkose bestanden... (zu meinem Glück, denn die OP ging statt 20min 45min, da die Plazenta extrem geklebt hat) Es ging dann alles relativ schnell.. ich konnte dem kleinen noch kurz die Brust geben und schon wurde er mir weg genommen und ich wurde in den OP gefahren... ich hab geheult wie ein Wasserfall und die Hebamme meinte nur: Sie müssen nicht weinen, das geht schnell und tut nicht weh! Und ich meinte nur so: ich weine weil ich in 30 Jahren noch nie einen OP Saal gesehen habe und jetzt werde ich im unerwarteten Moment operiert.............. Dort ging für mich alles schnell (ich war aber 2h getrennt von meinen Jungs). Und als ich im Aufwachzimmer die Hebamme gesehen habe fragte ich sie nur: Wie schwer ist mein Mocken und sie meinte: 4050gr und ich so: und 57cm??? und sie: äääh ja woher wissen sie das..... mein Mann war so gross und schwer bei der Geburt :) Danach wurde mir ein Kateter gelegt und ich durfte erst am nächsten Tag um 14 Uhr wieder aufstehen....... Mein Mann blieb bei mir bis die Besuchszeit vorbei war und hat mich "gefüttert" und dann haben wir das Baby "abgegeben" denn so ungebweglich wie ich war mit zwei Infusionen und Kateter, konnte ich mich nicht um den kleinen kümmern...... Soooooooorry für den Extrem langen bericht.... aber es tut gut sich den mal von der Seele zu schreiben.... komischerweise hat mich keine meiner Freundinnen nach meinem Geburtserlebnis gefragt :( und ich weiss nicht wieso... interessiert es keinen oder denken alle ich will nicht darüber sprechen!!!!
Da hast du ja einiges erlebt. Ich hoffe, dir geht es jetzt gut, dein Bericht liest sich nicht zu negativ (also so wie du es schreibst, mein Kopfkino stellt es sich trotzdem schlimm vor). Sind deine Freundinnen vielleicht gerade schwanger oder planen Kinder, dass sie Angst vor deinem Bericht haben? Alles Gute für euch.
Das ist ja heftig. Da hast ganz schön was mitgemacht. Ich hatte auch eine schwere Geburt (das Leben von mir und meinem Kind stand auf der Kippe) und wurde auch nicht von meinen Freunden und Familie auf die Geburt angesprochen. Die haben eher meinen Mann gefragt. Ich hab von mir aus dann angefangen zu erzählen, dadurch haben sie gemerkt, das ich es halbwegs verarbeitet habe.
Hallo, ganz ehrlich deine Freundin werden nicht gefragt haben weil man wenn man noch kinder möchte solche Geschichten schwer vertragen kann. übrigens gibts diesen roten knopf bei uns nicht. Ich hoffe ihr habt euch von der Geburt erholt. lg nita