Lovie
Die kurze Version: 30std wehen, Kind wird derzeit noch auf kinderstation überwacht. Mir geht es körperlich gut. 52cm, 4030g und 35cm KU. Wer keinen unschönen Bericht lesen will, scrollt jetzt einfach weiter und liest nicht!! Am 30.06. Ist mir morgens um 4:30 die fruchtblase geplatzt. Wehen hatte ich keine, also bin ich in Ruhe duschen gegangen, nachdem ich meinen Mann geweckt hab. Um 6Uhr waren wir dann im Krankenhaus und so um halb sieben setzten die ersten wehen ein. Bis dahin also alles super entspannt. Wir durften in ein wunderschönes Wohnzimmer einziehen, mit riesen Couch, pezziball, schlinge von der decke, kniekissen und Fernseher! Bett wurde mir auch noch eins reingestellt, ctg gab es auch kabellos. Durften dann am Frühstücksbuffet teilnehmen und sind danach eine Stunde im Krankenhausgarten spazieren gegangen, bevor es heiß wurde. Da hatte ich dann unregelmässig wehen die sehr gut zu ertragen waren. Um zehn das ctg zeigte etwa alle 13 Minuten eine wehe an, die ich schön wegatmen konnte. Hab noch bis elf gelesen, dann wurde es langsam ernst und ich musste auch das ein oder andere mal tönen. Mittagessen hätte ich bekommen, konnte aber nix runterbringen, hat also mein Mann vernichtet. Die wehen waren dann regelmäßig alle 3 Minuten und sehr kräftig aber ich konnte noch damit umgehen. Um etwa 16Uhr hab ich zum ersten mal nach Schmerzmittel gefragt und ein buscopanzäpfchen bekommen, dass aber nur 45 Minuten gewirkt hat. Da waren die schmerzen dann schon sehr stark und ich ziemlich fertig. Trotzdem musste ich lachen, als ich meinen Mann geschickt hab die hebi holen und er meinte er glaubt jetzt dauert es nimmer lang... Hab dann eine buscopan Indikation gekriegt und konnte mit deren Hilfe fast eine Stunde dösen, unterbrochen von etwa 10minütigen wehen die aber gut erträglich waren. Dann war eine kurze flaute von etwa einer halben Stunde. Frustrierend war, dass sich in der ganzen Zeit NIX am mumu getan hat!!!! 2cm seit früh um zehn. Von etwa 17Uhr bis 22 Uhr das gleiche Spiel, heftige wehen, keine Reaktion am mumu. Habe nochmal nach Schmerzmittel gefragt und eine diazepam Tablette genommen. Keine 5 Minuten später setzten doppelwehen ein. Eine heftige, direkt ohne Pause gefolgt von einer etwas schwächeren und in der wehen“Pause“ eine rückenwehe. Habe gelernt man nennt das mutterkindwehen oder Kamelwehen. Die hab ich etwa 30 Minuten geschafft dann hab ich nach Schmerzmittel geschrien. Hab aber keins gekriegt wegen der diazepam kurz vorher. Mumu immer noch unverändert auf 2cm. PDA erst ab 4 cm mumu! Habe ein moorkissen und schmerzöl in den rücken bekommen und hatte dann immerhin immer 45sekunden nur mittelstarke RüCkenschmerzen während der doppelwehen. Zu dem Zeitpunkt war ich bereits jenseits von Gut und böse, hab die ganze Station mit auch, uhhhh und ooooh in sämtlichen Tonlagen und Lautstärken unterhalten. Um Mitternacht hab ich jeglicher selbstbeherrschung aufgegeben und nur noch geschrien. Ich war so müde, dass ich beinahe vom pezziball gefallen wäre. 00:15 geschah das Wunder: mumu auf 4cm!!!! Sind dann in den kreissaal umgezogen. Um 00:30 war der Anästhesist da und um 1 Uhr war ich weg. Hab nen wehentropf bekommen und konnte dank PDA bis etwa 6 Uhr schmerzlos schlafen. PDA is was geiles, echt Mädels! Um 7:30 war der mumu komplett geöffnet und die presswehen setzten langsam ein. Sehr gut zu ertragen da ich nur den Druck gespürt hab. Nichtsdestotrotz ging nix vorwärts, Kopf schob sich nur micrometerweise vor. Gezogene herztöne waren aber die ganze Zeit klasse so dass niemand von kaiserschnitt gesprochen hat. Um elf kam das dann zum ersten mal zur Sprache, ich hab abgelehnt, da ich nicht dachte dass es noch lange dauert und ich mich nicht umsonst abgerackert haben wollte. Die PDA ließ langsam nach und zu den presswehen hatte ich wieder rücken. Um halb zwölf hab ich das erste mal gesagt ich kann nimmer. Um kurz nach zwölf kam die oberärztin und die Assistenz Ärztin und es wurde beschlossen mit der saugglocke nachzuhelfen. Schlussendlich kniete die Assistenz Ärztin neben mir und hat mit ihrem ganzen Gewicht auf den bauch gedrückt, die Hebamme und die oberärztin haben unten gearbeitet. Mein Kind blieb dann mit der Schulter im Becken hängen, direkt nachdem der Kopf da war ging graugrünes fruchtwasser ab und die kleine hatte die nabelschnur um den hals. Es ging also nix mehr vorwärts und nix mehr rückwärts. Die oberärztin hat dann ihren ganzen arm in mich reingesteckt und das Kind rausmanövriert, da auch turnübungen keinen Erfolg hatten. Mein baby wurde mir für wenige Sekunden auf die Brust gelegt und ich hatte nur Panik, weil die nicht geatmet hat. In dem Augenblick als sie einmal kurz so gemacht hat wie wenn man ewig weint und dann so stoßweise einatmet stand der eilig herbeigerufene Kinderarzt neben mir und ging mit ihr weg. Mein Mann und ich waren voller Panik und befürchteten das schlimmste. 2 Minuten später konnte ich die kleine schreien hören! Sie musste mit Sauerstoff kurz beatmet werden und dann gings. Leider durfte ich sie nur eine Minute halten bevor sie wieder mitgenommen wurde. Zur weiteren Überwachung der atemfrequenz muss sie auf der kinderstation bleiben, vorrausichtlich drei Tage. Ich darf nicht kuscheln, da sie sehr stressanfällig ist und nur im bett schön schnauft. Es soll aber keinen Grund zur Sorge geben alles wird gut. Durften nach dem nähen von meinem leichten dammriss gleich zu ihr. Ich allerdings im Rollstuhl wegen Kreislauf und weil die PDA erneuert wurde auf meinen Wunsch. Ich hatte die schnauze einfach gestrichen voll, vor allem von schmerzen und wollte mich voll und ganz auf die kleine konzentrieren. Ich pumpe jetzt ab und hoffe dass stillen trotzdem klappt. Körperlich geht es mir gut, war schon duschen und laufe wieder selber. Nachwehen setzen jetzt langsam ein. Warte auf meinen Mann, darf Station noch nicht allein verlassen, hab ihn aber wenigstens für drei Stunden schlafen geschickt, er ist seit Dienstag 4:30 wach... Ich bin so was von heilfroh, dass ich mich durchgesetzt hab mit diesem Krankenhaus! In den anderen beiden wäre kein Kinderarzt da gewesen und nur ein gyn oder Anästhesist auf Bereitschaft mit 20 Minuten anreisezeit. Das hätte die kleine vermutlich nicht überlebt. Drückt mir bitte die Daumen für mein mäuschen.
Drücke Euch ganz fest die Daumen, dass ihr bald so richtig kuscheln könnt.
Größe und Gewicht klingen ja super, da wird die Kleine stark genug sein und auch die Anfangsprobleme überstehen.
Apydia
Etwaige tipfehler, seltsame Worte und Worte die in dem Satz eigentlich nix verloren haben, bitte ich zu entschuldigen, hab alles am Kindle getippt und die autokorrektur macht manchmal was sie will. Nachtrag: alle 5 Hebammen und alle Ärzte und Schwestern hier waren so freundlich und hilfsbereit und lieb, dass ich trotz des beschissenen Endes der Geburt nicht sagen könnte dass es eine horrorgeburt war. Ich fühlte mich jederzeit sicher, verstanden und gut versorgt. Außerdem hab ich sogar ohne nachzufragen jetzt ein Einzelzimmer bekommen obwohl die Station proppenvoll belegt ist. Die Frauen hier haben alle ihre Babys aufm Zimmer, nur meine ist zwei Stockwerke tiefer. Liege als AOK Patient also jetzt in privatzimmer
Schade das Eure Kinderintensiv kein Rooming in hat. Ich lag damals neben meinem Großen auf der Kinderintensiv. Er lag wegen starker Gelbsucht 10 Tage unter der UV lampe, aber da konnte ich ihn wenigstens sehen und auch zum Stillen rausholen. Kannst du denn inzwischen alleine runter gehen? Lieben Gruß Apydia
Ganz herzliche Glückwünsche! Ich hoffe, Ihr erholt Euch beide gut und schnell und dass Ihr bald richtig kuscheln könnt.
Hallo liebe Lovie! Oh je...das war ja was... ein Glück ging alles gut aus....und Emilie ist ein schöner Name! Ich drücke Dir fest die Daumen, dass sie sich schleunigst erholt und zu Dir ins Zimmer und vor allem in den Arm kommt!
Meine liebe Patin,
da habt ihr alle ja ganz schön was mitgemacht
Zu allererst auch auf diesem Weg: Herzlichen Glückwunsch zur Geburt eurer Tochter. Ich drücke euch alle Daumen, dass sich Emilie schnell erholt und bald zu dir/euch aufs Zimmer darf
Ich kann dich so gut verstehen, vieles kommt mir sehr bekannt vor... Aber aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass die Kleinen sowas besser und schneller wegstecken als man denkt. Es wird sicher alles gut werden, v.a. weil ihr ja wirklich in sehr guten Händen seid!!
Ich drück dich
GLG
Kerstin
Die Daumen sind ganz fest gedrückt! Der Bericht hört sich nach einer äußerst anstrengenden Geburt an. Die Schlussphase mit Saugglocke und zweiter Hebame auf Bauch hört sich wie bei mir an. Ich hoffe ihr könnt bald kuscheln!
Ich bin gestern dann schon allein gelaufen, nachdem mich die Schwester beim duschen erwischt hat meinte sie, sie kann mich wohl eh nicht aufhalten... Die Schwestern auf der kinderstation wollten mir direkt wieder nen Rollstuhl unter den popo schieben, aber mir ging es körperlich ja wirklich gut. Heute Nacht habe ich vor Erschöpfung so gut geschlafen dass ich nicht mal mitgekriegt hab wie ich doch eine Zimmer Genossin bekommen hab. Station ist vollkommen über belegt und jetzt geht es nimmer anders, nun liegt ein baby mit Mama neben mir... Ich bin aber sowieso kaum hier, durfte meine Maus nämlich heute schon wickeln, anlegen und kuscheln! Ärzte wollen ja immer nix versprechen, aber es sieht so aus als dürfte die kleine Morgen mit zu mir. Ich werde auch gerufen, wenn ich zufällig gerade nicht unten bin und sie weint bzw Hunger zeigt. Bloß jetzt bin ich mal weg geschickt worden, die Schwestern auf der Entbindung Station wollten mich auch mal sehen, hab bis jetzt jede Visite unabsichtlich geschwänzt... Ich soll mich hingegen und ausruhen, haha wie witzig... In ner Viertel Stunde schleich ich mich wieder raus...
Hi, hi ich würd's genauso machen (und lieber zur Kleinen gehen als auf die Visite zu warten). Klingt doch ganz so, als ginge es stetig bergauf! Sehr gut. Ich hoffe ganz fest, dass sie im Laufe des Tages nun zu Dir darf!!!