Geburtsbericht

Hey ihr Lieben, hab lange nichts hören lassen, will es aber nicht versäumen, Euch von unserer Geburt zu erzählen, da ich so Angst davor hatte und dann so eine Traumgeburt. Vielleicht kann ich der ein oder anderen, die noch kugelt, ein bisschen die Angst nehmen. Kurz vorab: wir hatten ET am 11.01.2021. Anfang November wurde ein verkürzter Gebärmutterhals festgestellt. Mitte November dann auch Trichterbildung. Am 16.12. beim Kontrolltermon hat meine FA gemeint, dass der Kurze ihrer Vermutung nach zwischen Weihnachten und Neujahr kommen würde. Also bin ich auf Kohlen gesessen. Weihnachten kam - kein Baby. Silvester kam - immer noch kein Baby. Aber am 30.12 habe ich kleine Stücke vom Schleimpropf verloren. Am Silvesterabend waren mein Mann und ich zum Essen bei meinen Eltern. Dort habe ich dann den restlichen Schleimpropf verloren. Am 01.01.2021 hatten mein Mann und ich gerade Pizza bestellt, als mir um 19 Uhr mitten im Wohnzimmer die Fruchtblase geplatzt ist. So richtig schön wie im Film lief es schwallartig aus mir raus. Hab dann im Kreißsaal angerufen, mir noch das OK für ne Dusche geholt und dann sind wir im 21 Uhr ins Krankenhaus gefahren. Dort wurde ich ans CTG angeschlossen und es wurde ein Zugang gelegt. Leider in zwei Stunden nur zwei Wehen. Die Hebamme hat mich dann direkt darauf vorbereitet, dass wenn sich bis zum nächsten Mittag nichts tut, eingeleitet werden muss. Um 23:30 Uhr wurde ich dann auf ein Zimmer gelegt und sollte noch ein bisschen schlafen. Meinen Mann hab ich zum Ausruhen ebenfalls nach Hause geschickt. Kaum auf dem Zimmer hab ich Rückenschmerzen bekommen. Die wurden dann immer heftiger und ich hab so gehofft, dass es muttermundswirksame Wehen sind. Hab die dann auf dem Zimmer alleine gut veratmen können. Schlafen war dann aber halt nicht mehr. Um 03:00 Uhr waren die Schmerzen dann so heftig, dass ich nach der Schwester geklingelt und nach nem Schmerzmittel gefragt habe. Die hat mich nach gegenüber in den Kreißsaal geschickt. Die Hebamme hat mich erst mal abgetastet und siehe da: Muttermund war 5cm geöffnet. Sie meinte dann, dass sie meinen Mann anruft und ein Schmerzmittel vorbereitet. Ich habe dann gefragt, bis wann ich mich wegen einer PDA entscheiden müsste. Sie meinte dann nur, dass es halt irgendwann zu spät sei. Ich meinte, dass ich auf meinen Mann warten will, um das zu entscheiden, hatte aber dann ne Minute später so ne heftige Wehe, dass ich direkt um eine PDA gebeten habe. Um 03:15 Uhr traf mein Mann und der Narkosearzt zeitgleich ein. Während der Arzt die PDA vorbereitete, hatte ich schon den Drang zu pressen. Aus Angst, dass man mir dann die PDA nicht mehr legen würde, hab ich das dezent man für mich behalten Um 03:35 Uhr war die PDA gelegt und ich im 7. Himmel. Wurde dann nochmals abgetastet und siehe da: innerhalb von 35 Minuten war der Muttermund vollständig eröffnet. Da man mir zum legen der PDA was gegen die Wehen gegeben hatte, wurde dann ein Wehentropf angehängt. Ich durfte dann pressen. Plötzlich kam die Ärztin und meinte, ich solle während der Wehenpausen Sauerstoff kriegen, weil die Herztöne vom Kurzen immer wieder abstürzen. Außerdem wolle sie Blut aus seinem Kopf abnehmen. Sollten die Sauerstoffwerte schlecht sein, müssten wir uns über nen Kaiserschnitt unterhalten. Da war ich dann doch mal echt fertig. Sauerstoffwerte waren dann zwar schlecht aber gerade noch im akzeptablen Bereich. Halbe Stunde später das gleiche Spiel nochmal. Die Ärztin hat dann plötzlich die Schere für nen Dammschnitt bereitgelegt, worauf ich panisch die Sauerstoffmaske weggezogen hab, um ihr zu sagen, dass ich nur im Notfall nen Schnitt wolle. Sie beruhigte mich dann und meinte, sie würde die nur für den Notfall schon herrichten. Direkt 10 Minuten darauf dann plötzlich: „Wir müssen jetzt schneiden“. Das war meine absolute Horrorvorstellung. Aber der Kurze bekam nicht genug Sauerstoff, steckte zwischenzeitlich zu tief im Becken und musste nun raus. Also hab ich echt alles in die nächste Wehe gelegt, gepresst wie eine Blöde. Die Ärztin hat den Schnitt gesetzt (den ich wirklich nicht gespürt habe) und der Kurze wurde mit einer Wehe komplett geboren. Da stellte sich dann raus, dass er die Nabelschnur zweimal um den Hals und zweimal um den Körper hatte. Louis kam am 02.01.2021 um 05:23 Uhr mit 2.980 Gramm und 48 Zentimetern zur Welt. Wir durften dann direkt kuscheln und angelegt hab ich ihn auch direkt. Leider kam dann die Platzenta nicht freiwillig und man musste mit weiterem Wehentropf und Kompressen nachhelfen. Hab dabei fast nen Liter Blut verloren. Wurde im Anschluss genäht und um 08:00 Uhr ins Zimmer gebracht. Insgesamt war ich bis zur Geburt keine 2,5 Stunden im Kreißsaal. Nachdem mein Kreislauf stabilisiert war, sind wir am gleichen Tag um 15:30 Uhr nach Hause gegangen. Louis ist unser erstes Kind und unser ganzes Glück.