Monatsforum Januar Mamis 2020

Verhaltene Trauer

Verhaltene Trauer

Pumpum090120

Beitrag melden

Irgendwie kann ich nicht so richtig die Trauer zu lassen...... Es kommt ab und zu wie heute hoch, aber fühle mich direkt schuldig. Hab immer das Gefühl wieder versagt zu haben. Ihren einzigen Wunsch nicht richtig erfüllt zu haben. Sie wollte immer Urenkel von mir und sie regelmäßig sehen. Eins sieht sie zwar im Himmel, nämlich Elia, aber das ist nur ein sehr schwächer Trost für mich. Und oft kommt auch Wut in der Trauer hoch. Weil ich mich richtig alleine nun in der Familie fühle. Sie war wie eine Mutter, hat die Aufgabe übernommen die meine Mutter hätte machen müssen: mich verteidigen, mir glauben, hinter mir zu stehen und mich zu ermutigen. So wie einst mein Patenonkel der vor 18 Jahren an Krebs starb.... Und nun ist meine Oma nicht mehr da, fühle irgendwie ne leere in mir. Ich habe sie 10 Jahre täglich gesehen weil wir mit im Haus von ihr und meinen Opa lebten und auch danach fast jedes 2. Wochenende oder auch unter der Woche bei ihr war. Meine Cousine versteht das nicht, da sie nicht diese enge Bindung hatte. Auf der anderen Seite versteh ich das sie nicht mehr kämpfen wollte und zu ihren Sohn, mein Onkel der 2020 starb, in den Himmel wollte. Was man als Sternenmama sehr gut verstehen kann.... Diese Gedanken blockieren mich. Bin seitdem ungern alleine mit mir selbst, weil ich denke Ablenkung wäre besser. Aber es zieht mich runter da ich regelmäßig träume das ich mich bei entschuldige und sie mir natürlich verzeiht. Ich weiß auch das sie nicht wollen würde das ich weine, weil sie immer zu mir sagte als junges Mädchen das ich wenn sie mal geht nur lächeln soll wenn ich mich an sie erinnere...... Sie hat mich nie geschimpft oder geschlagen, so wie es meine Mutter tat. Sie hat alles ruhig mir erklärt wenn mein Verhalten nicht gut war oder ich was angestellt habe. Oft sagt meine Cousine auch sie sieht so viele Seiten von Oma in mir.... Mit meiner Familie kann ich über sowas nicht richtig reden. Die sind eher eine kaltherzige Fraktion. Tut mir leid euch wieder vollgebabbelt zu haben aber das musste raus....


Juliette-Baguette

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Pumpum090120

Kannst du mit deinem Therapeuten über deine Gedanken sprechen? Du musst dir darüber im klaren werden, dass du nicht verantwortlich bist für die Gefühle andere. Genauso wenig, wie sie für deine verantwortlich sind. Das schlimmste was dir passieren kann, ist immer ein Gedanke. Gefühle resultieren aus Gedanken und Gedanken kannst du ändern. Musst du sogar, wenn du nicht mehr im selbstmitleid versinken möchtest. Wenn niemand für dich einsteht, steh du für dich ein! Wenn dich keiner versteht, verstehe dich selbst. Wenn dich keiner umarmt, umarme dich selbst! Es ist ok zu trauern und die Gefühle zu spüren und anzunehmen. Aber gib niemanden die Schuld an irgendetwas und suhle dich nicht in selbstmitleid. Nimm dein Leben in die Hand und ändere etwas, sobald du die schlimmste trauerphase überwunden hast.


Pumpum090120

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Juliette-Baguette

Mein Psychologe hat das abgebrochen weil ich nur vormittags könnte, zwecks Gewährleistung der Betreuung von Louis. Denn sie wollte nicht das er mitkommt zwecks Konzentration. Und nachmittags hätte ich ihn mitnehmen müssen je nach Schicht meines Mannes. Generell waren die Termine dort sehr rarr.... Was ich schade finde. Einzige was ich überlege ist vielleicht nächstes Jahr in Kur zu gehen. Bei zwei anderen Psychologen steh ich auf der Warteliste.