MarieE
Hallo zusammen,
Ich wünsche euch noch ein gesundes neues Jahr!
Ich wollte mal Fragen, ob hier jemand in einer ähnlichen Situation ist oder vielleicht einen Rat hat.
Wir hatten diese Phasen immer mal wieder, seit ein paar Wochen ist es aber extrem.
Der Krümel lässt keine Hilfe oder Nähe vom Papa zu, wenn ich in der Nähe bin.
Wenn der Papa ihn von der Kita abholt, sind sie noch etwa 15 Min ohne mich zuhause…da ist alles prima, Papa wird zum spielen aufgefordert und es läuft gut. Gleiches, wenn ich einkaufen bin.
Bin ich aber in der Nähe, also irgendwo in der Wohnung, wird der Papa nicht akzeptiert.
Der Krümel schlägt Papas Hände weg und sagt „ab“. Er kann ihn Abends nicht ins Bett bringen, der Krümel zeigt nach dem Sandmann auf die Tür und nickt, wenn der Papa fragt, ob er gehen soll. Während des Sandmanns kuschelt er in Papas Arm
Wenn wir mit dem Abendessen fertig sind und ihm die Finger abwischen, fängt er schon an zu weinen und sagt nein, weil er weiß, dass der Papa ihn gleich fürs Bett fertig machen möchte…das macht der Papa aber schon von Geburt an und müde ist er auch
Ich kann mir das wirklich nicht erklären…durch Kurzarbeit war mein Mann das erste Jahr fast komplett zuhause. Ja, er hätte etwas engagierter sein können aber er hat sich mit dem Krümel beschäftigt. Das Bett fertig machen Mittags und Abends macht schon immer mein Mann.
Das der Krümel nun auch noch nach ihm schlägt und „ab“ (nutzen wir für unseren Hund - ab auf deinen Platz) sagt, verletzt ihn total. Wir erklären ihm natürlich, dass man nicht schlägt und, dass Papa traurig ist, wenn er immer weg geschickt wird…aber so richtig fühlt sich das nicht an.
Wir warten hier sehnsüchtig auf die Papa Phase. Ich auch, weil es wirklich belastend ist, dass der Zwerg nur an mir hängt, obwohl es noch jemanden gibt.
Woran kann das liegen? Doch nicht daran, dass mein Mann keinen Hautkontakt mit dem Krümel hatte nach der Geburt,oder?
Ist das irgendwie merkwürdig oder kennt das noch jemand? Hat jemand einen Rat?
Hey Ich kann leider nicht helfen aber bei uns ist es genauso. Wenn ich arbeiten bin, ist unsere Tochter Feuer und Flamme für den Papa, gibt ihm ständig Küsschen und schläft ganz entspannt neben ihm ein aber sobald ich auch zuhause bin, ist der Papa abgeschrieben und darf nichts mehr machen oder helfen. Mein Mann sieht es noch relativ entspannt und ich tröste ihn damit das es hoffentlich irgendwann besser wird
Danke für deine Antwort!
Das schlafen mit Papa klappt ohne mich leider auch sehr schlecht
Aber um ehrlich zu sein, waren wir auch nicht oft in der Situation, dass es ohne mich gehen musste. Der Krümel braucht dann sehr lange zum Einschlafen, das längste war 2 Std…da war er dann natürlich total drüber und der Mittagsschlaf viel zu spät. Am darauffolgenden Tag brauchte er „nur“ 45 Min.
Ist vielleicht eine Gewöhnungssache.
Mein Mann fragt sich oft, was er falsch macht und ist verletzt, wenn er abgewiesen wird.
Ich kann wirklich nicht sagen, dass er was falsch macht. Er versucht es genau so einfühlsam wie ich, hat aber nie ne Chance, wenn ich auch da bin
Ja, das kenne ich auch. Zwar nicht so extrem, aber ich glaube, das hat fast jedes Kind mal. Bei uns ist es eher die Große. Eine Weile hat sie immer geschimpft, wenn Papa mit ins Bett bringen dran war und selbst jetzt, mit 4 Jahren, darf Papa manche Sachen nicht. Jacke anziehen oder anschnallen zum Beispiel. Wir sagen dann immer, Papa kann das auch, wie Mama! Manchmal klappt es, manchmal nicht. Dafür war Papa neulich jeden Tag als Bring- und Abholdienst zum Kindergarten gefragt. Es wechselt also. Ich kann verstehen, dass es euch belastet. Nicht aufgeben, erklären und hoffen, dass es besser wird. So machen wir es.
Einen Rat habe ich leider auch nicht für Dich. Aber wenn es ohne Dich gut läuft, dann wird diese Zeit auch irgendwann wieder vorbei sein. Wichtig finde ich, dass Dein Mann nicht enttäuscht oder verletzt ist. Dein Krümel meint das auf keinen Fall persönlich. Er hat auch nichts gegen seinen Papa! Das ist ganz wichtig für Deinen Mann. Der Krümel hat einfach gerade andere Vorstellungen in seinem Kopf als ihr sie habt. Vielleicht wird ihm gerade bewusst, dass er eigene Wünsche hat, die nun mal nicht immer mit denen der Eltern übereinstimmen. Als unsere ältesten Kinder noch so klein waren, haben sie ähnlich bei meinem Mann reagiert. Er war deswegen auch sehr traurig und enttäuscht. Aber irgendwann hat er sich nicht mehr persönlich angegriffen und abgelehnt gefühlt sondern es als momentane Tatsache hingenommen. Das war ihm viel leichter zu ertragen. Wir haben trotzdem nicht immer dem Wunsch der Zwerge nachgegeben. Was eben sein muss, muss nun mal sein. Wir haben auch versucht zu erklären, aber manchmal auch einfach gemacht und gesagt: Papa ist jetzt dran mit "Ins-Bett-bringen" und gut ist. Auf jeden Fall: nicht verletzt und persönlich angegriffen oder abgelehnt fühlen! LG, Zak
Diese Phasen hatten wir mit unserer Großen auch recht extrem. Der Zwerg legt solche Vorlieben auch mal an den Tag aber nicht pausenlos. Bei meiner Tochter wurde es anders als ich wieder schwanger war und mit der Geburt des Bruders waren wir komplett in der Papa Phase angekommen. Da war sie 2,5 Jahre alt. Der Zwerg beginnt aber auch langsam sich abzukapseln und ab und zu den Papa mir vorzuziehen. Dafür möchte die Große wieder mehr mit mir machen. Das schwankt hier alles auch sehr. Oft ist es aber so, dass kuscheln, trösten und einschlafen oft von mir gewünscht ist - toben, spielen, basteln/bauen eher vom Papa. Vielleicht braucht dein Zwerg gerade ganz viel Mama (die kleinen sind ja auch gerade im Schub) und danach fängt er an sich zu lösen und weltoffener zu werden.
Vielen Dank für eure Nachrichten, sie haben meinem Mann gerade sehr geholfen
Ich hoffe, dass er die Situation nun besser annehmen kann.
Ich weiß ganz sicher, dass seine Papa-Zeit kommen wird, wo er der beste Tröster, Einschlafbegleiter und Spielkamerad sein wird.
Und ich werde mich wohl gedulden und für den Krümel weiter die Nummer 1 sein
Ich werde es dann bestimmt irgendwann vermissen