Schwottin
Hallo ihr lieben mein Sohn soll ab Oktober für drei Tage die Woche für jeweils sieben Stunden 8—15 Uhr zu einer Tagesmutter, weil ich wieder arbeiten gehe. Mein Vertrag an der Uni läuft Ende September aus und wenn ich nicht ab Oktober wieder hingehe, dann wars das gewesen mit dem Job. Unsere Tagesmutter hat angeboten, dass wir schon jetzt ab und an vorbeikommen können, damit unser Sohn die Umgebung und die Tagesmutter kennenlernt. Dazu muss man vielleicht noch sagen, dass sie mit zwei Freundinnen zusammen arbeitet und teilweise deren Töchter auch mithelfen. Jetzt war ich die letzten zwei Tage mit Simeon da. Und ich muss sagen, ich bin etwas enttäuscht. In der Zeit, in der ich da war, von 9 bis fast elf wurde gar nicht aktiv mit den Kindern gespielt. Sie waren die ganze Zeit draußen im Garten, wo es allerlei spielgeräte gibt (Bobby car, Lauflernwagen, Bälle...) und die kleinen sind auch immer rumgelaufen und haben mal das, mal jenes ausprobiert aber es gab keine Anleitung von Seiten der Betreuungsperson. Die haben eben geschaut, dass alle immer wieder trinken und sonst saßen sie dabei. Haben auch immer wieder ein Kind hochgenommen und es getröstet. Heute waren auch sieben Kinder (Alter 1-2 da) weil gerade Übergangsphase ist. Erwarte ich zuviel? Was sollte eine gute Tagesmutter leisten? Ich geh immer traurig heim, weil ich mir bisher noch nicht vorstellen kann, wie es da für meinen Sohn sein wird. Er ist dann 14 Monate alt. Ich tue mich im Moment schwer mit dem Gedanken, ihn dort abzugeben. Wie seht ihr das? Wäre eine Krippe anders? Wie wird da mit den Kindern gespielt oder nicht? Sorry für den langen Text aber ich liege deshalb schon eine Stunde wach im Bett...
Junior geht in 3Wochen auch zur TaMu zur Eingewöhnung. 3x die Woche à 4h. Laut ihrem "Konzept" wird sie mit den Kindern singen, vespern, spielen, vorlesen, rausgehen usw., aber mir ist es eigentlich am wichtigsten, dass sich Junior dort wohlfühlt u. gerne hingeht. Was hättest Du denn gerne, dass gemacht wird?
In der Krippe ist es teilweise ähnlich. Freispiel bedeutet, dass die Kinder frei spielen dürfen. Allerdings stehen die Erzieher als spielpartner auch zur Verfügung und man bietet den Kindern etwas an, indem man es vormacht zb im Sandkasten Kuchen backen. Wir nehmen die Kinder morgens in Empfang und dann verabschieden wir kurz die Eltern und die Kinder können dann spielen gehen oder noch kuscheln und ein Buch anschauen oder so. Dann gehen alle kurz vor dem Frühstück in ihre stammgruppen. Meine Gruppe frühstückt gemeinsam, mit helfen beim Tisch decken und abräumen, Hilfestellung beim Brot schmieren und Wasser einschenken. Dann machen wir einen morgenkreis mit Begrüßungslied und anderen Liedern und fingerspielen, die sich die Kinder wünschen. In der freispielzeit gibt es auch mal angebote, aber ansonsten wie oben beschrieben oder mal zum Spielplatz einen Ausflug etc. Auch dort begleiten wir die Kinder beim Spielen bei vielem. Das Mittagessen läuft wie das Frühstück ab mit anschließendem Zähne putzen. Beim einschlafen werden die Kinder auch begleitet und stehen individuell wieder auf. Danach wird sich leise beschäftigt bis alle aufstehen. Dann wird ein Teil abgeholt und der Rest snackt gemeinsam und hat dann wieder freispielzeit bis abgeholt wird. In der letzten Stunde gehen wieder alle restlichen Kinder zusammen zum spätdienst.
Das was du beschreibst hört sich doch gut an. Es ist übrigens auch immer noch mal anders wenn Eltern in der Eingewöhnung dabei sind. So zumindest meine Erfahrung der letzten Jahre. Mach dir keinen Kopf, er wird es dort schon gut haben und zur Not kannst du dann ja immer noch etwas neues suchen wenn du dann bei der Arbeit wieder angekommen bist
Also in der Krippe ist es nur bedingt anders und ich finde persönlich Kinder lernen am einfachsten von anderen Kindern im miteinander spielen. Das sehe ich momentan bei unserer Mini, die macht der Großen vieles nach und lernt dadurch unheimlich schnell. Anleiten sollte man nur bedingt, ich finde eine frei Entfaltung besser. Mir wäre es wichtig das es nicht zuviele Kinder sind, denen man gerecht werden muss.
Ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen an. Finde auch, es hört sich gut an und persönlich finde ich es so genau richtig. Die Kinder sollen miteinander spielen, sich ausprobieren. Ich erwarte - erst recht U3 - absolut kein Voll-Bespaßungsprogramm. Ganz ehrlich: damit schneidet man sich nur ins eigene Fleisch, weil die Mäuse sich dann über kurz oder lang nicht allein beschäftigen können und immer Anleitung brauchen. Ich bin happy, wenn Linda sich in der LENA-Gruppe wohlfühlt und gerne hin geht. Die Erzieher sollen für mich hauptsächlich aufpassen und natürlich auch mal anleiten, mitspielen - aber eben nicht permanent.
Die Kinder lieben Freispiel... es muss doch nicht der ganze Tag durch animiert werden...
Hallo, ich bin Erzieherin und wollte erst meine Facharbeit über Freispiel, Freispielzeit schreiben. Informiere dich mal, wie wichtig die Freispielzeit für die Entwicklung eines Kindes ist. Dank Internet ist das ja schnell möglich. Gruß Rini
Hallo! Als Erzieherin würde ich sagen, dass sich das bei deiner Tagesmutter eigentlich richtig gut anhört: den Kindern wird in einem geschützten Rahmen unter Aufsicht der Erwachsenen die Möglichkeit gegeben, sich selbst und ihre Umwelt zu erkunden. Das freie Spielen ist für Kinder extrem wichtig. Sie lernen sich als selbstwirksam kennen und haben die Möglichkeit, ihren Interessen in ihrem Rhythmus nachzugehen. Das prägt die Selbstständigkeit und die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Wer den Kindern durch ständige Animation "sein" Spiel aufzwängt, nimmt ihnen die Möglichkeit, ihr eigenes Ich ungestört zu entfalten. In der Krippe wäre es nicht anders als bei der Tagesmutter. Außerdem schreibst du, dass die Kinder liebevolle Zuwendung erfahren. Das ist doch toll! Verlange bitte nicht, dass die Tagesmutter alles so macht wie du mit deinem Kind. Diesem Anspruch kann sie nicht gerecht werden. Versuche, ihr gegenüber aufgeschlossen und wohlgesonnen zu sein. Dein Kind fühlt deine Einstellung zur Tagesmutter sehr genau, ebenso deine Zweifel oder Unzufriedenheit, was bei der Eingewöhnung hinderlich ist. Viel Erfolg!
Wir sind jetzt seit zwei Wochen bei der Tagesmutter, die ersten Tage war ich von 9-10:30 dabei, seit Montag ist sie alleine da. Zur Zeit ist meine Kleine mit fast einem Jahr die jüngste, die Kinder sind aber noch unter 2. Auch da wird größtenteils alleine gespielt. Ich glaube, in dem Alter ist es gar nicht wirklich machbar, sich bewusst mit den Kindern hinzusetzen und zu spielen. Klar, kann man ihnen zeigen, im Sand zu buddeln und auch einen sandturm zu bauen, aber für alles andere sind, zumindest bei uns, die Kinder noch zu klein. Ich finde gut, dass die Kids viel frei spielen können aber auch, dass sie jederzeit die Tagesmütter (sind 2 bei uns) ansprechen können und die dann so natürlich auch für jedes Kind greifbar sind