sophie8881
Hallo, ich wollte mal in die Runde fragen ob jemand von euch sowas schon mal durchgemacht hat: Seit der Schwangerschaft habe ich auf einmal riesige Angst was Essen und den Umgang damit betrifft, die immer schlimmer wird. Ich wasche mir ständig die Hände, sogar alle Teller und Gläser spüle ich nochmal bevor ich darauf esse (hätte ja sein können daß ich beim Ausräumen des Geschirrspülers und beim Anfassen des Geschirrs Bakterien verteilt habe), Butter, Milch etc. wird immer neu gekauft und nach 1 Tag im Kühlschrank weggeworfen aus Angst daß sich da was gebildet haben könnte, an Rohkost trau ich mich kaum mehr, und wenn, dann ist es wie ein steriler Akt, und da dauert es schon mal 5 min bis ich den Apfel genug gewaschen habe um mich zu trauen ihn zu essen... Habe wahrscheinlich auch zuviel über die zwei gefährlichen Bakterien gelesen die mit "T" und "L" anfangen, ich will sie gar nicht aussprechen, aber ich denke ihr wißt welche ich meine ;), und ich kann an nichts anderes mehr denken. Leider hat es auch dazu geführt daß mir mittlerweile der Appetit vergangen ist und ich kaum mehr was runterbekomme, was mir natürlich auch Sorgen macht. Ich will ja meinem Kleinen alle Nährstoffe geben können. Nehme zwar Femibion, aber gewichtstechnisch tut sich grad gar nichts, wie auch. Ich hatte vor der Schwangerschaft nie solche Zwänge und kenn mich so gar nicht. Leider ist es so gut wie unmöglich auf die Schnelle einen Platz bei einem Verhaltenstherapeuten zu bekommen, ich bin bereits auf der Suche, aber ich dachte vielleicht kann ich mich bis dahin mit jemanden austauschen der ähnliches durchgemacht hat. Danke, Sophie 29. SSW
Ich finde es super, dass du dich traust deine Ängste öffentlich zu machen und es scheint mir, dass du schon längst erkannt hast, dass deine Ängste "übertrieben" sind. Du bist außerdem auf der Suche nach Hilfe. Du machst meiner Meinung nach alles richtig und wirst das bald in Den Griff kriegen. Ich kenne so was nur ansatzweise und hab das auch mit einem Therapeuten besprochen. Da kam auf, dass die Unsicherheit, die mein Leben lang herrschte dazu führte, dass ich mit Ritualen selbst ein Sicherheitsnetz konstruiert habe. Meist ist so ein Problem sehr vielschichtig und hat seine Wurzeln und es braucht Geduld bis man diese Wurzeln freigelegt hat. Du packst das. Und als Laie, was mir geholfen hat. Mich überwinden und kleine Schritte machen. Den Apfel einfach jeden Tag ein bisschen weniger waschen und sich vor Augen führen dass man so gut wie nichts beeinflussen kann und das loslassen die höchste Kunst auf Erden ist ;)
Ich kenne sowas zum Glück nicht aber ich hoffe wirklich für dich dass du doch noch schnell irgendwo einen Termin bekommst, vielleicht etwas weiter weg probieren? Aber so kannst du deine schwangerschaft ja auch nicht genießen, so soll es nicht sein. Ich drücke dir alle Daumen. Hast du eine Hebamme? Die haben da auch Beziehungen und können vielleicht weiterhelfen und Kontakte herstellen damit es schneller geht. LG
Ich habe bereits mit meinem Frauenarzt telefoniert, die Hebamme gefragt, bei der Versicherung Bescheid gegeben, also von allen Seiten alles in die Wege geleitet, allerdings sind die Therapieplätze sehr rar bzw. dauert es einfach bis man was bekommt. Aber danke für eure Nachrichten, ich hoffe einfach daß es sich legt wenn der Kleine erstmal da ist...
Es reicht nicht, wenn du dich auf den Arzt etc verlässt. Du musst dich selbst bei den Therapeuten bewerben. Ich litt unter Depressionen. Da ist es genauso. Nach 5 probatorischen Sitzungen, hat der Therapeut dann die Möglichkeit einen Antrag auf Kurz- oder Langzeittherapie bei der Krankenkasse zu stellen, d.h. 21 oder 42 Std.
Oft ist es auch schneller, wenn man sich für eine Gruppentherapie anmeldet.
Außerdem: Bei uns gibts eine Staatliche Einrichtung , die kostenlose Gespräche anbietet. Hab dort sehr gute Erfahrungen gemacht.
Gruß aus dem Juli Bus
Ich weiß, ich verlasse mich keineswegs auf die Ärzte, neben Krankenkasse, Frauenarzt, suche ich ja bereits in Eigenregie. Ich war bereits bei einem Therapeuten, der eben diese 5 Sitzungen angeboten hat, aber selbst der hat mir ehrlich gesagt, daß er mir kaum helfen kann und ich zu einem Spezialisten für Verhaltenstherapie muß. Und genau das ist das Problem, ich habe sicher schon 20 solche Therapeuten mit diesem Spezialgebiet durchtelefoniert, die haben alle kurzfristig keine Termine und lange Wartelisten. "Normale" Therapeuten wären einfacher zu bekommen, aber die helfen nicht. Und bei den Kliniken sind die Sprechzeiten so rar, daß ich noch nicht anrufen konnte. Lediglich bei einer Privatklinik, bei der ich allein für das Vorgespräch 100,- zahlen mußte, ohne auch nur einen Therapeuten zu sehen, da ging es lediglich um Papierkram und Antrag auf die Erstattung. Ob der Therapeut einem dann zusagt ist ja wieder eine andere Frage, und bis dahin müßte ich für jede Stunde erstmal selber zahlen, da der Antrag dauert. Das kann es ja auch nicht sein. Die Krankenkasse hat sich schon bereit erklärt dem Antrag zuzustimmen, sollte ich einen Therapeuten finden der sich bereit erklärt mit ihr das über Kostenerstattungsverfahren abzurechnen. Aber es findet sich kurzfristig einfach niemand. Es sei denn, man ist Selbstzahler, dann ist man mit 100,- dabei. Alles in allem ist es zumindest hier in Hamburg einfach besser, man bleibt gesund ;)
Huhu Sophie, ich habe dir eine Nachricht geschickt. Vielleicht schaust du mal in dein Postfach. LG Steffie