ylvabella
Ich hab' auch schon daran gedacht für meine Tochter, bald 3, ein Buch wie weiter unten erwähnt, zu besorgen. Bei der Recherche habe ich dann festgestellt, dass es Bücher gibt, die auch die negativen Seiten beleuchten: die Eifersucht und das Mama und Papa nicht mehr so viel Zeit haben zum Beispiel. Wärend andere Bücher diese Thematiken aussparen. Ich bin hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, meiner Tochter ein realistisches Bild zu zeichnen und auf der anderen Seite will ich aber nicht schon jetzt negative Assoziazionen heraufbeschwören. Am Ende wird es eine selbsterfüllende Prophezeihung... Was findet Ihr wichtiger: positives Denken oder eher ein realistisches Bild (wenn es denn realistisch ist...)?
Ich finde: bei einer Dreijährigen - positives Denken! Sie wird sich dann erstmal ihr eigenes Bild von der Situation machen können . Und ja, sie wird auch irgendwann Gefühle wie Eifersucht, Frust, Wut etc. entwickeln, wenn das Baby da ist und sie nicht mehr der "Fokus der Welt" ist. In dem Moment können dann Bücher helfen, in denen solche Gefühle behandelt werden. Vorher würde ich ihr noch nicht damit kommen, wenn sie noch so klein ist. Ich würde erstmal abwarten, wie stark das Konkurrenzding bei ihr ausgeprägt ist. Die Thematik nicht totschweigen, es aber lieber mal so ansprechen, als immer wieder vorzulesen. Wichtig finde ich auch, bei solchen Büchern die Altersempfehlung zu beachten. Neulich erst eine Rezension auf Amaz. für "Mariemoritz" von Gudrun Mebs gelesen, wo eine Mutter völlig entrüstet war, wie ihr Sohn (Kiga-alter) darauf reagierte (hat sich seine kleine Schwester wieder weggewünscht :) ). Das Buch ist super. Aber eben erst ab acht. Manche Themen machen halt in einer gewissen "Härte" erst Sinn, wenn die Kinder schon ein bißchen besser zwischen Geschichte und eigenem Erleben differenzieren können.
Ich sehe es wie Lou! Das eine schleißt das andere nicht aus, aber jedes eben zu seiner Zeit und situationsabhängig. Bei uns ist es ja genau so: wir sind eher voller Vorfreude auf die Babies, als voller Unmut über die schlaflosen Nächte und die viele Wäsche und die piekenden Brustwarzen. Wenn man die Vorfreude mit einem Kinderbuch verfestigen kann, ist das super, wenn man das Gefühl des "Entthrontwerdens" im richtigen Zeitpunkt mit Kinderbüchern auffangen und abmildern kann (als Basis für eintieferes Eintauchen in das Thema), ist das noch besser.
Bei Büchern habe ich mir noch gar keine Gedanken darum gemacht. Ansonsten habe ich die Verwandtschaft und Freunde darauf eingeschworen, dem bald Großen nicht ständig zu erzählen, was mit dem Baby alles negatives auf ihn zukommt. Da bin ich auch für ein eher positives Bild! Wir haben auch ein Buch zu dem Thema von Leo Lausemaus. Da werden auch negative Aspekte angesprochen (wünscht sich Bruder, bekommt Schwester; Eltern haben weniger Zeit). Am Ende löst es sich aber trotzdem positiv auf. Für unseren Sohn ist das Buch aber nicht so reizvoll, ist eher für Jüngere gemacht. Letztendlich kann keiner sagen, welche Gefühle dann, wenn das Baby da ist, beim Großen überwiegen werden, deshalb will ich da auch nicht zu viel vorweg nehmen. Ich will eher versuchen, ihn von Anfang an mit einzubeziehen und ihm immer wieder vor Augen führen, was er schon kann / darf, was der Kleine noch nicht kann / darf. Alles andere wird sich zeigen, wenn es so weit ist.