Monatsforum April Mamis 2023

Wie handhabt Ihr das mit der Elternzeit?

Wie handhabt Ihr das mit der Elternzeit?

mareen283

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Ich hatte ein etwas komisches Erlebnis, Videokonferenz bezüglich Elternschaft und Stillzeit im Beruf. Da war ein Kollege meines Mannes dabei, der dann ganz merkwürdig kommentiert hat. Ich hatte berichtet, dass es in meiner und der Abteilung meines Mannes ganz gut funktioniert. Daraufhin meinte er: Naja, die Männer müssen immer dann zwei Monate im Sommerurlaub nehmen. Aäh - nö. Aber ich hab sonst 6 Wochen vier Kinder alleine zu betreuen - weil ja keine Schule ist! Hallo?! Ich finde es gut, dass wir so in der Lage sind, die Sommerferien abzudecken, wenn wir schon nirgendwo hinfahren können, weil das Baby Autofahren hasst. Also, ich hab 2 Jahre angemeldet, 100% zuhause. Und mein Mann nimmt erstmal 2 Monate im Sommer, eventuell Anfang nächsten Jahres nochmal 2-4 Monate. Er hatte ja schon mit den großen Kindern Elternzeit und hat 4 Jahre hier alles (!) gemacht, als ich 18 Monate auf der Intensivstation im Schichtdienst gesteckt und in meiner Zweitwohnung geschlafen hab, die ich nur zu diesem Zweck hatte... Vorher und nachher hab ich 100% gearbeitet und trotzdem lag "Care Load" komplett bei ihm. Ich hab ihm das zugetraut, und er hat's gut gemacht - auch wenn er am Anfang total Schiss vor meinem Herd hatte (den hab ich mit in die Ehe gebracht). Inzwischen gibt's Papas und Mamas Gerichte (meine unter der Woche, seine am Wochenende). Denn die Kinder mögen lieber schlabbrigen Milchreis - meiner ist al dente. Außerdem würde ich niemals Nudeln mit Apfelmus kochen... Einkauf kann er genauso gut und schnell wie ich, Wäsche klappt auch. Nur beim Putzen bin ich gefühlt 3-mal so schnell und mindestens doppelt so gründlich. Und derjenige, der gerade Elternzeit hat, macht nun mal mehr Haushalt. Und wenn wir gemeinsam Elternzeit haben, wird er wahrscheinlich das Ferienprogramm für die Großen machen - weil er nun mal nicht stillt. Vielleicht finde ich ja noch eine nette Jugendherberge in der Nähe, sodass wir mal ein paar Tage wegfahren können. Zelten mit Säugling geht (hab ich bei K3 gemacht, war da 6 Monate alt), ist mir aber gerade noch etwas zu früh in diesem Sommer. Wie sehen Eure Pläne aus?


Pomodorina

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Antwort auf Beitrag von mareen283

Hey Marén, Oh je, noch immer hat nicht jeder Sinn und Zweck der Elternzeit verstanden und so mancher nennt es auch noch Eltern-"Urlaub". Und das auch noch im Sommer, wie könnt ihr es wagen? Ne, im Ernst, da habt ihr doch ganz Recht. Natürlich brauchst du vor allem während der Sommerferien Unterstützung, ist doch ganz klar. Wie hast du denn auf diesen Kollegen reagiert? Geht das denn, dass dein Mann spontan nochmal Elternzeit nimmt? Weil du schreibst, eventuell nimmt er nochmal 2-4 Monate. Ich dachte, man müsse sich für die ersten zwei Lebensjahre mit dem ersten Antrag festlegen... Bei uns ist es so, dass mein Mann den ersten Lebensmonat von unserer Tochter Elternzeit genommen hat. Seit zwei Wochen arbeitet er jetzt wieder und bei mir klappts ganz gut alleine mit den zwei Kids und Hund. Habe aber zum Glück auch Unterstützung von den Omas. Den zweiten Monat EZ nimmt mein Mann dann erst nächsten Mai und jetzt dann im August hat er nochmal drei Wochen frei, Betriebsurlaub. Da fahren wir übrigens für 5 Tage auf einen Bauernhof ganz in der Nähe. Nur eine gute Stunde Fahrt. Vielleicht wäre sowas auch was für euch? Camping lieb ich aber auch Liebe Grüße an dich


mareen283

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Antwort auf Beitrag von Pomodorina

Bei uns geht's meistens, wenn man etwa 3 Monate vorher anfragt, dass man noch kurzfristig Elternzeit auch in den ersten 2 Jahren "nachreichen" kann. Spannend finde ich, dass die Väter oft nur die 2 bezahlten (Elterngeld) Monate nehmen. Bei uns hat die Familie sehr von den 4 Jahren am Stück durch meinen Mann profitiert - so auch gerade in diesem Moment, wo er einfach mal das Mittagessen kocht! Ohne großes Getue, einfach macht! Ich liebe es! (Und es ist nicht Nudeln mit Apfelmus...)


Cloudy92

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Mein Mann ist eben der Hauptverdiener, deshalb die bezahlten Monate. Ich arbeite im sozialen Bereich (mit asozialem Gehalt ), da können wir die Abzüge eher verkraften. Außerdem hat er zum Teil Homeoffice, wo er dann auch öfter mal vor Ort ist und ich mit einem besseren Gefühl mal in den Keller gehen oder allgemein in anderen Zimmer werkeln kann Hier "streiten" wir uns immer drum, wer abends kochen darf.. Aber mein Mann stand immer schon gerne vorm Herd. Gerade brutzeln die Bratkartoffeln in der Pfanne, es gibt lecker Bauernfrühstück Kind liegt frisch gebadet, satt und schlafend mit mir auf der Couch. Leben ist schön


mareen283

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Antwort auf Beitrag von Cloudy92

Mein Mann verdient auch etwa 150% von mir - aber das ist in unserer Gehaltklasse irrelevant beim Elterngeld, mehr als 1800€ gibt's eh nicht... Aber auch als ich gearbeitet hab, haben wir gut davon leben können. Ich muss nur diesen Monat zum Finanzamt, den Steuerklassenwechsel machen. Aktuell hab ich noch die 3 und er die 5 (auch für meine Rente später wichtig!). Aber ab nächstem Monat hab ich (voraussichtlich, Bescheid ist noch ausstehend) Elterngeld und er Gehalt, da sollte das dann anders rum sein! Ich bin noch soooo satt von gestern. Wir waren eingeladen, das Geburtstagskind ist Hobbybäcker. Es gab 5 (!) verschiedene Käsekuchen, zwei Erdbeer- und 2 Schokokuchen. Ajajaj. Abends habe ich dann noch von den Nachbarn einen weiteren Erdbeerkuchen geschenkt bekommen. Da war hier nichts mehr mit Kochen. Zum Frühstück gabs hier Kinder, die Diät machen wollten - sie können keinen Erdbeerkuchen mehr essen, war die Begründung... Schade, dass im sozialen Bereich so asozial bezahlt wird. Das gender pay gap wird durch Mutterschaft leider nicht weniger.


User-1724336213

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Antwort auf Beitrag von Cloudy92

Wir bekommen auch aus allen möglichen Richtungen kritik wie wir das mit der Elternzeit machen. Ich hasse die frage: "Und du bleibst doch dann erstmal 2 Jahre zuhause?" äh nein, sorry, das ich nach 6 monaten wieder arbeiten gehen muss/möchte. Wir haben uns dazu entschieden beide abwechselnd ein halbes Jabr zuhause zu bleiben und danach beide in Teilzeit zu arbeiten. Da mein Mann frühst arbeiten kann (Gleitzeit) und ich im Spätdienst arbeite geht das (hoffentlich) ziemlich gut. Am liebsten wäre ich nach dem Mutterschutz direkt wieder arbeiten gegangen, aber wie bei dir, ich arbeite auch im sozialen Bereich, reicht das Geld dann nicht aus, wenn mein Mann ein ganzes Jahr zuhause bleiben würde.Das finde ich sehr traurig. Auch stehen wir mit seinem Arbeitgeber noch im klinsch, da er den Elternzeitantrag nicht abgelehnt hat, mit der Arbeitsendzeit die wir angegeben hatten, und jetzt aber auf andere Arbeitszeiten besteht. Es gibt für den männlichen Part also viele Rechte, und alle sprechen von Gleichberechtigung, aber die sind teilweise kaum umsetzbar, weil es am Geld oder dem Arbeitgeber scheitert. Aber lasst euch nix reinreden, die Elternzeit muss nun mal auch zum Familienleben und den eigenen Vorstellungen von Betreuung und Urlaub/Unternehmungen passen. Da wir uns entschieden haben, das mein Mann 1/2Jahr zuhause bleibt werden wir keinen Urlaub machen, das 1. Jahr, da es finanziell nicht drin ist. und das ist für uns voll ok, für die Gesellschaft dann wieder ein Problem (man muss mit Kindern auch mal weiter wegfahren).


mareen283

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Antwort auf Beitrag von User-1724336213

Ich finde es so krass, wie alle immer meinen, einem Ratschläge geben und Kritik äußern zu müssen. Meine Antwort ist in aller Regel: Ratschläge sind auch Schläge. Ich finde es total gut, wenn die Väter auch einen Teil der CareWork übernehmen. Es ist auch als Paar ein gutes Gefühl, wenn man sich blind darauf verlassen kann, dass auch der andere Part in der Lage ist, die Brotdosen zu füllen, das Sportzeug zu packen und einzukaufen - ohne dass man einen Zettel, eine Anleitung oder eine Einkaufliste schreiben muss. Mir ist wichtig, dass das so läuft. Vielleicht habe ich auch großes Glück mit meinem Mann, der es ebenfalls für völlig selbstverständlich hält, Windeln zu wechseln, Klos zu putzen und Wäsche aufzuhängen. Das wirklich schöne daran ist, dass unsere Kinder das auch als total normal wahrnehmen und es gar nicht so ein "Mann-Frau-Rollen-Klischee" gibt. Hier ist es eben so, dass beide Eltern arbeiten können und dass beide Eltern Hausfrau bzw.-mann sein können. Und wenn ich unser Umfeld so sehe, würden sich viele so etwas wünschen, trauen sich es aber nicht. Leider, auch weil die Frauen oft so viel schlechter verdienen als die Männer. Ohh, es macht mich grad wieder wütend, wie ungerecht es ist! Wir wollen doch als Mütter auch mündige Väter an unserer Seite - und das geht doch nur, wenn sie auch die Möglichkeit dazu haben. Und zwar lange genug wirklich auch diese Verantwortung alleine zu tragen - ohne das die finanzielle Seite wieder das alles beherrschende Thema ist. Urlaub ist Luxus, aber zuhause Urlaub machen ist Luxus³ - wenn man es gut anstellt, sehen das selbst die Kinder so! Hoffentlich sind sie selbstbewusst genug, dass sie sich von den Klassenkameraden das nicht schlecht reden lassen. Sie freuen sich auf Zeltübernachtungen im Garten, Stockbrot und Tagesausflüge ins Schwimmbad, zum Paddeln, zum Wandern und so.


Niic

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Antwort auf Beitrag von mareen283

Nunja, manche Eltern müssen eben erstmal schauen, wie sie es finanziell hinbekommt, bevor man Elternzeit nimmt, die außerhalb des ersten Jahres liegt. (Als zweites Elternteil) Für mich war und ist es ein großes Bedürfnis die Elternzeit in diesem Umfang für mich zu nehmen. Und mein Partner ist auch so sehr präsent durch Homeoffice und gute Arbeitszeiten. Dennoch ist eine Elternzeit außerhalb des ersten LJ und erstmal nicht geplant, da uns nunmal durch meine zweijährige Elternzeit einiges an Geld fehlt und man eben erstmal schauen muss, wie man zurecht kommt. Aber abgeneigt bin ich persönlich davon nicht, denn umso mehr Zeit für den kleinen Mann/ die Familie umso besser.


Niic

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Antwort auf Beitrag von mareen283

Hallöchen, Ich nehme komplett 2 Jahre. Mein Partner nach Geburt 4 Wochen Urlaub. Im Sommer + nach seinem ersten Geburtstag jeweils ein Monat Elternzeit :-) Liebe Grüße


ZweitesWunder23

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Antwort auf Beitrag von mareen283

Hallo, Ich bin ebenfalls den Hauptteil der EZ daheim. Mein Mann nahm den ersten Monat Elternzeit nach der Geburt und nächstes Jahr im Mai dann den Zweiten. Ich kümmere mich daheim um alles während die Große in der Krippe ist. Am Nachmittag bin ich mit beiden Kindern daheim/unterwegs und am Abend sowie am Wochenende teilen wir alles ziemlich 50:50 auf. Derzeit fordert die Große mich zum ins Bett bringen, also bringt er das Baby. Haben ebenfalls Unterstützung von den Großeltern, insb von meinen Eltern die nicht weit entfernt wohnen. Darüber sind wir sehr froh und es erleichtert wahnsinnig viel. Zum Urlaub: In zwei Wochen fahren wir das erste Mal übers Wochenende in den Urlaub, im Juli noch einmal übers Wochenende und im September hat mein Mann drei Wochen Urlaub wo es zum Campen geht. Ich freue mich schon aufs Rauskommen, aber gleichzeitig habe ich gewaltig Respekt vor den vielen Dingen die es für vier Personen zu packen und zu bedenken gibt.


mareen283

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Antwort auf Beitrag von ZweitesWunder23

Wenn wir wegfahren, packe ich meistens. Mein System besteht aus meinen großen Einkaufstaschen und Obi-Klappkisten. Ich hasse Koffer (wobei jedes große Kind einen mittelgroßen Koffer hat und auch inzwischen beinahe komplett selbst packen kann). Das gute an den Taschen ist, dass sie sowohl saubere als auch dreckige Wäsche gut transportieren. Im Koffer hab ich immer Ekel vor Dreckwäsche. In den Obi-Kisten sind a) die Schuhe, b) die Kosmetiksachen inklusive Handtücher, c) Besteck und Geschirr beim Camping oder Bettwäsche bei der Jugendherberge d) Essensvorräte beim Camping. Damit kann ich super gut Auto-Tetris spielen und es passt in aller Regel auch alles was mit muss rein - und ich krieg es auf dem Heimweg auch wieder mit! Unsere Kinder können sowohl Camping als auch Jugendherberge ziemlich gut, sodass es immer ganz chillig ist, mit denen Urlaub zu machen. Nur die Hin- und Rückreise sind immer etwas problematisch - alle auf so engem Raum, da kommt es doch schon mal zu schlimmem Zoff!


Cloudy92

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Antwort auf Beitrag von mareen283

Hallo, Mein Mann war den ersten Monat zuhause und wird auch den 13. Monat Elternzeit nehmen, wo dann auch die Eingewöhnung für die Krippe stattfinden wird. Ich bleibe 12 Monate zuhause. Der Kollege wird wohl keine Kinder haben Liebe Grüße


mareen283

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Antwort auf Beitrag von Cloudy92

Der Kollege hat keine Kinder. Er hat es mehrere Jahre versucht und dann haben sie es aufgegeben.


Märzmaus23

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Antwort auf Beitrag von mareen283

Bei uns sehr“ klassisch“. Ich bleibe 3 Jahre Zuhause bis zum Kindergarten, wie bei den Großen Muss aber sagen das ich das sehe genieße und immer genossen habe so viel Zeit für die Kleinen zu haben. Haushalt ist dadurch natürlich zu 95% meins, aber das ist völlig ok für mich. Ich denke da gibt es kein richtig oder falsch, jeder muss sich wohl fühlen. Wir fahren im August alle zusammen nach Italien an den Comer See, haben dort ein Ferienhaus gemietet, was auch mit Hund am unkompliziertesten ist