Frage: Erneut Ureaplasmen in 28. SSW

Sehr geehrter Dr. Paulus, Ich bin mit Zwillingen schwanger, errechneter Geburtstermin ist der 14.3. In der 23. SSW hatte ich plötzlich einen oft harten Bauch, mein Cervix hat sich innerhalb einiger Tage von 4,4 cm auf 2,7 cm verkürzt. Mein Frauenarzt diagnostizierte eine Pilzinfektion, die mit Kadefungin 3 therapiert wurde und überwies mich ins Krankenhaus. Dort bekam ich vorsorglich bei 23 + 5 die Lungenreife gespritzt. Zusätzlich wurden Ureaplasmen im Abstrich festgestellt, die 3 Tage lang oral mit Azithromycin 500 mg und vaginal mit Fluomycin behandelt wurden. Im Anschluss habe ich noch 6 Tage Vagiflor bekommen und fühlte mich dann beschwerdefrei. Ein Abstrich ca. 3 Tage nach Abschluss der Antibiotikagabe war ohne Befund. Der Cervix blieb stabil bei ca. 3 cm. Bei 28 + 0 war ich zur Auffrischung der Lungenreife erneut im Krankenhaus (die Dopplerwerte des einen Babys sind immer wieder auffällig, deshalb immer noch mögliche Frühgeburtlichkeit). Auf meinen Wunsch - habe seit etwa 2 Wochen erneut ein leichtes Jucken / Brennen im Scheidenbereich - wurden erneut Abstriche gemacht. Das Ergebnis kam bei 28 + 4: erneut Besiedlung mit Ureaplasmen. Der behandelnde Arzt hat mit freigestellt, ob ich die Ureaplasmen erneut mit Antibiotikum behandeln möchte oder nicht. Beides hat Risiken, mögliche aufsteigende Infektion bzw. mögliche Entwicklung von Resistenzen gegen das Antibiotikum, so dass die Babys im Falle der Frühgeburtlichkeit bei Infektionen ggf. nicht ausreichend behandelt werden können. Ich neige gerade eher dazu, um eine wiederholte Behandlung zu bitten. Habe bei 29 + 2 erneut einen Termin. Wie schätzen Sie die Situation ein? (Erneut behandeln ja oder nein?) Welches Antibiotikum sollte man wenn in welcher Dosis und über welche Dauer geben? (Noch einmal dasselbe macht wahrscheinlich wenig Sinn, oder?) Ich wäre Ihnen über eine Einschätzung sehr dankbar. Beste Grüße Elisa

von Elisa81 am 26.12.2014, 13:15



Antwort auf: Erneut Ureaplasmen in 28. SSW

Leider kann man nach Behandlung von vaginalen Infektionen häufig eine Rückkehr des Erregers nach einigen Wochen feststellen. Ein Grund zur antibiotischen Behandlung besteht bei Frühgeburtsbestrebungen (regelmäßige Wehen mit Verkürzung der Cervix). Falls Azithromycin keinen Erfolg gebracht hat, wäre alternativ die Behandlung mit Clarithromycin über 6 Tage (z. B. 2 x 250 - 500 mg pro Tag) möglich.

von Dr. Wolfgang Paulus am 26.12.2014



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