Im Säuglingsalter kommt es zu großflächiger Rötung der Haut mit nässenden und verkrusteten Bezirken im Gesicht und am behaarten Kopf. Da die Krusten aussehen wie angebrannte Milch, werden sie oft als Milchschorf bezeichnet.
Nicht verwechseln darf man damit die häufig bei Säuglingen anzutreffende überschießende Talgbildung am behaarten Kopf, korrekt „Kopfgneis" genannt, die ebenfalls im Volksmund oft als "Milchschorf" bezeichnet wird, mit der Neurodermitis aber nichts zu tun hat.
Im weiteren Verlauf können sich die Ekzemherde ausbreiten auf Arme und Beine und den Körperstamm, wobei in charakteristischer Weise die Windelregion meistens ausgespart bleibt. Ab dem 2.Lebensjahr sind vor allem die großen Beugen - Kniekehlen, Ellbeugen und Hals betroffen und es kommt bei chronischem Verlauf oft zu einer Verdickung und Vergröberung der Hautfalten (Lichenifikation).
Bei ca. 60 Prozent der Betroffenen beginnt die Neurodermitis vor dem 1. Geburtstag, weitere 30 Prozent erkranken bis zum 5. Lebensjahr.
Vorhersagen zum Verlauf der Neurodermitis sind schwierig, denn das Ausmaß und die Verteilung der Ekzeme sind von Kind zu Kind sehr unterschiedlich und es können sich Perioden mit Erscheinungsfreiheit und Verschlechterung abwechseln. Bei Beginn im Säuglingsalter kommt es häufig bis zur Einschulung zu einer deutlichen Besserung und es bleibt z.B. nur eine allgemein trockene Haut, die viel Pflege benötigt. Etwa die Hälfte der Kinder mit Neurodermitis entwickelt im Verlauf eine allergische Erkrankung der Atemwege ("Etagenwechsel der Atopie"), die sich aber in der Regel gut behandeln lässt.
Wichtig: Die atopische Veranlagung lässt sich nicht "heilen". Beeinflussbar ist jedoch der Umgang mit den Auslösefaktoren und die Entzündung der Haut!
Falls Sie Fragen rund um das Thema "Symptome und Verlauf von Neurodermitis" haben, können Sie diese auch gern meiner Kollegin / meinem Kollegen im Expertenforum Haut stellen.