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Junge sitzt auf dem Stuhl
soupstock

Eine Auszeit ist manchmal die letzte Möglichkeit, um unangebrachtes Verhalten in den Griff zu bekommen. Wie du dabei vorgehst und warum du es nicht zu oft anwenden solltest.

Ob nun Auszeit oder soziales Trennen genannt - das Kind für eine bestimmte Zeit von den Eltern oder der Gruppe fortzuschicken, solltest du nur in seltenen Fällen tun. Denn so hilfreich dies auch in sehr angespannten Situationen sein kann, kommt das für das Kind einer persönlichen Ablehnung gleich. Außerdem sollte das soziale Trennen nur dort angewandt werden, wo eine gefestigte Eltern-Kind-Beziehung besteht. Auch nutzt sich das Fortschicken ab, wenn es zu häufig angewendet wird.

Aufmerksamkeit entziehen

Das soziale Trennen bedeutet, dass das große Bedürfnis des Kindes nach Aufmerksamkeit und nach Zugehörigkeit eingeschränkt wird. Die Aufmerksamkeit wertet aus deiner Sicht sein Selbst auf. Wenn du ihm diese nun versagst, ist das eine harte Strafe. Doch in welchen Situationen ergibt diese Maßnahme Sinn?

Angebracht ist eine soziale Trennung, wenn ein trotzendes Kind so in Rage ist, dass du es nicht mehr beruhigen kannst und es droht, andere oder sich selbst zu verletzen. Mit einer Auszeit kannst du dann Dampf aus der Situation nehmen. Das Kind kann wieder zur Besinnung kommen und wird danach getröstet.

Was muss beim sozialen Trennen beachtet werden?

  • Grundlage dieser Maßnahme muss eine stabile Eltern-Kind-Beziehung sein.
  • Du wirst nicht eingesperrt.
  • Du musst die Möglichkeit haben, zurückzukommen, sobald du dich beruhigt hast.
  • Der Ablauf der Auszeit muss dir vorher klar sein.
  • Dauer: Pro Lebensjahr höchstens eine Minute. Eltern sollten zudem auf die Besonderheiten deines Kindes eingehen: Manche Kinder beruhigen sich schneller als andere.
  • Während der Auszeit herrscht Ruhe: Es wird nicht mehr geschimpft oder diskutiert.
  • Mit der Auszeit sollte nicht gedroht werden. Sie ist keine Strafe, sondern eine Maßnahme, die dazu dient, dass du dich beruhigst.
  • Deinem Bedürfnis nach Versöhnung und Trost sollte unbedingt nachgekommen werden. Dadurch kann man das Gefühl der Ablehnung ausgleichen.

Was tun, wenn du nicht gehen willst?

Wenn du nicht ins Zimmer gehen willst, sollten die Eltern dich auch nicht wegtragen. Dann ist es besser, die Eltern entfernen sich selber von dir, signalisieren dir dabei aber, dass sie wiederkommen, sobald du dich beruhigt hast.

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