Nach den langen Monaten der Schwangerschaft sehnen sich die meisten Mütter danach, wieder in Form zu kommen. Das tut auch deiner Gesundheit gut - vorausgesetzt, du überstürzt nichts. Denn als Erstes ist jetzt ein Rückbildungskurs angesagt.
Er ist normalerweise die Basis für alle weiteren sportlichen Aktivitäten. Im Rückbildungskurs, der Name sagt es schon, geht es darum, die Belastungen durch die Schwangerschaft und Geburt auszugleichen. Ein wichtiger Bestandteil sind Übungen, die den Beckenboden stärken. Dessen Muskelschichten schließen den Bauchraum nach unten ab. Das Gewicht deines Babys und die enorme Dehnung während der Geburt haben den Beckenboden ganz schön belastet. Ihn zu stärken und fit zu erhalten, ist auch deshalb wichtig, weil seine Muskeln an der Blasen- und Darmkontrolle beteiligt sind. Weitere Inhalte des Rückbildungskurses sind: Dehnübungen, Muskelaufbau, Stärken der Rückenmuskulatur und Fördern des allgemeinen Körperbewusstseins.
Es gibt übrigens Rückbildungskurse, zu denen du dein Baby mitbringen kannst, falls du das möchtest. Der Kurs wird von der Krankenkasse bezahlt; du solltest auf alle Fälle im ersten Lebensjahr deines Kindes damit beginnen.
Hast du deine Grundfitness wieder erlangt, stehen dir viele Möglichkeiten offen. Wichtig ist, dass du deinen Beckenboden dabei weiterhin trainierst und stärkst, statt ihn zu belasten. Wenn du unsicher bist, wie viel du dir zutrauen darfst, besprich das ruhig mit deiner Hebamme oder deinem Frauenarzt. Bevor du intensiv Sport treibst, ist es ratsam, sich ausrechnen zu lassen, welche maximale Pulsfrequenz für dich gut ist. Dabei kann dir dein Arzt helfen - oder das Fitnesszentrum, in dem du trainierst. Auf dieser Basis kannst du deine Fortschritte planen und gezielt steigern.
Hier ein paar Sportarten, die Müttern Spaß machen:
- Wenn du gemeinsam mit deinem Baby etwas unternehmen möchtest, bist du beim Kangatraining, beim Nordic-Walking, bei Yoga oder Buggy-Fitness richtig. Es ist sinnvoll, dass du an einem Kurs teilnimmst. So kann die Trainerin dir Tipps und Hilfestellungen geben, eventuelle Fehler früh korrigieren. Das geht nicht, wenn du nur mit Hilfe eines Buches oder einer CD an den Start gehst!
- Das Kangatraining ist ganz neu. Hier bewegst du dich mit deinem Baby zu flotter Musik. Das ist ab der achten Woche nach der Geburt möglich. Auf alle Fälle solltest du die Abschlussuntersuchung hinter dir haben und dich rundum wohlfühlen. Beim Kangatraining wird sehr auf gute Rückenhaltung geachtet und auf den Beckenboden. Es ist ein gutes Ausdauertraining für Herz und Kreislauf, das auch Flexibilität und Muskelkraft verbessert. Du hast dein Kind in der Tragehilfe ganz nah bei dir.
Tipp: Trage dein Baby vorne in einer gut sitzenden Tragehilfe. Wenn du es auf dem Rücken trägst, siehst du nicht, wie es ihm geht. Das gilt grundsätzlich, wenn du dein Baby beim Sport trägst, was zum Beispiel auch beim Nordic-Walking geht!
Wenn du das Gewicht des Kindes am Körper trägst, verstärkt das den Trainingseffekt. Auf Dauer, denn dein Kind wird ja auch immer schwerer. - Bei Buggy-Fitness liegt oder sitzt dein Kind im Wagen; du joggst oder fährst Inliner. Du kannst übrigens auch normale Spaziergänge nutzen, um vorher oder zwischendurch ein paar Dehnübungen zu machen. Gerade, wenn es bergab und bergauf geht, lassen sich sehr gut Muskelübungen mit einbauen: Beckenboden anspannen, Bauch ein- und Schulterblätter zusammenziehen und schön gerade gehen.
- Voll im Trend liegt "Zumba" - ein ziemliches Power-Training. Bitte immer darauf achten, dass du deinen Beckenboden mit einbeziehst, damit du ihn nicht unnötig belastest.