Die Einnistung der befruchteten Eizelle
Die befruchtete Eizelle, jetzt Blastozyste genannt, bestand nach vier bis fünf Tagen bereits aus über 200 Zellen.
Sie ist den Eileiter entlang bis in die Gebärmutter gewandert. Nach etwa sechs Tagen ist die Eizelle bzw. das Zellpaket in der Gebärmutter angelangt und nistet sich dort ein. Diesen Vorgang nennt man auch Nidation. Noch ohne dass du etwas davon bemerkst, laufen in deinem Körper komplizierte Prozesse ab, die deine Schwangerschaft sichern.
4. SSW: Die Verbindung zu deinem Blutkreislauf entsteht
In der 4. Schwangerschaftswoche entwickelt sich die erste Verbindung zwischen Embryo und mütterlichem Blutkreislauf. Die feine Membran, die den Embryo umgibt, bildet zunehmend Zottengewebe, das eine Vorstufe des Mutterkuchens (Plazenta) ist.
Die Plazenta-Versorgungsschnittstelle zur Mama, die Plazenta, richtet ihre Entwicklung an der des Babys aus und ist daher genau an die sich ändernden Bedürfnisse im Verlauf der Schwangerschaft angepasst. Über die Plazenta wird das Baby während der ganzen Schwangerschaft mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und Abfallstoffe aus dem Kreislauf des Kindes abtransportiert. Doch Vorsicht! Über die Plazenta können auch gefährliche Substanzen wie Alkohol, Nikotin, Medikamente und Bakterien und Viren das Baby erreichen. Alkohol und Nikotin sollten daher in der ganzen Schwangerschaft tabu sein. Medikamente sollten nur nach Rücksprache mit dem Frauenarzt eingenommen werden.
Hormone sichern den Bestand der Schwangerschaft. Der Teil der Blastozyste, aus welchem die Plazenta entsteht, bildet das Schwangerschaftshormon HCG (humanes chorion-gonadotropin). Das ist das Signal für die Eierstöcke und die Hirnanhangdrüse im Gehirn, dass die Frau schwanger ist und in den nächsten Monaten kein Eisprung stattzufinden hat.
Zugleich bewirkt die Ausschüttung von HCG, dass der Eierstock vermehrt Progesteron, das Gelbkörperhormon, bildet. Es sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut erhalten und nicht für eine Menstruationsblutung abgebaut wird. Die Regelblutung bleibt aus. Bei einigen Frauen kommt es dennoch um den Zeitpunkt der Regel herum zu einer leichten Blutung. Mitunter kann auch die Einnistung selbst leichte Schmierblutungen verursachen (Einnistungsblutung). Das gefährdet die Schwangerschaft jedoch nicht.
Die gebildeten Hormone sind aber auch der Grund, für verschiedene Schwangerschaftsbeschwerden und körperliche Veränderungen. Noch ohne zu wissen, dass sie schwanger sind, spüren viele Frauen schon jetzt den Einfluss der Hormone in Form von Übelkeit, Müdigkeit, Spannen der Brüste oder allgemeinem Unwohlsein. Ein Schwangerschaftstest ist jetzt noch nicht möglich, er liefert erst ab dem Ausbleiben der erwarteten Regelblutung, also etwa ab der 5. Schwangerschaftswoche ein sicheres Ergebnis.
Vom Zellhaufen zum Menschen In der 3. Schwangerschaftswoche hat sich die Zellmasse in zwei Fraktionen geteilt: der eine Teil wird zur Plazenta, der andere Teil wird sich zum Embryo entwickeln (Embryoblast). Bis zur 4. SSW haben sich die Zellen des Embryoblasts weiterhin geteilt. Nun beginnt die Spezialisierung der Zellen.
Aus den zahlreichen gleichen Zellen bilden sich in mehreren Schritten drei verschiedene Zelllagen (Keimblätter). Zuerst entsteht das äußere Keimblatt, das Ektoderm (ekto- kommt aus dem Griechischen und bedeutet außen), und das innere Keimblatt, das Entoderm (ento- bedeutet innen). Die Zellkugel streckt sich in die Länge und wird flacher.
Im Verlauf der Schwangerschaft entwickeln sich aus dem äußeren Keimblatt, dem Ektoderm verschiedene Strukturen, beispielsweise das zentrale Nervensystem, das periphere Nervensystem und die Haut und Haaranlagen. Aus dem inneren Keimblatt, dem Entoderm entwickeln sich im Verlauf der Schwangerschaft andere Strukturen, beispielsweise die Schilddrüse und Nebenschilddrüse, die Leber und Pankreas (Bauchspeicheldrüse), Mandeln und Thymus und die innere Auskleidung des Verdauungs- und Atmungstraktes sowie der Harnblase. In der folgenden Schwangerschaftswoche bildet sich das dritte (mittlere) Keimblatt, das Mesoderm.
So entwickelt sich deine Schwangerschaft:
- Du befindest dich jetzt in der 4. Schwangerschaftswoche (4. SSW) nach dem 1. Tag der letzten Periode.
- Anders gesagt: 3 Schwangerschaftswochen + 1 bis 7 Tage (ärztliche Berechnung).
- Du bist in der 2. Schwangerschaftswoche nach der Befruchtung, d. h. 8. - 14. Tag der Embryonalentwicklung.