Frage: kaltgepresstes Speiseöl als Beikostöl

Grüß Gott Frau Neumann. Wir betreiben eine kleine Ölmühle und haben in den letzten Jahren viele Erfahrungen Richtung Gesundheit gemacht mit der Wir überhaupt nicht gerechnet hätten. Dabei komme ich zu dem Ergebnis dass das Gute an einem ehrlichen, nativen und deswegen auch kaltgepressten Öl der Erhalt aller Inhaltsstoffe ist. Nun mehren sich in der letzten Zeit fragen zur Beikost, dass empfohlen wird raffiniertes Öl zu zu geben. Dabei hat mir eine Kundin Ihre Antwort vom 24.03.2012 gezeigt die ich sehr interessant finde. Sie erklären darin sehr gut und einfach verständlich den Raffinationsvorgang. Kommen aber zu dem Schluss dass das Öl deswegen für ein Kind besser ist. Nun ist die Antwort schon ein paar Jahre her und ich weiß nicht ob Sie noch die gleiche Schlussfolgerung haben, denn ich würde eine andere Folgerung haben. Nach meiner Ansicht kann ein Lebensmittel nach diesen Behandlungsschritten nicht mehr gut sein, da es nichts mehr mit der Natur zu tun hat die die Menschheit gewohnt ist. Ich wäre sehr dankbar um eine Diskussion um für mich und alle die diese Diskussion lesen, Klarheit bekommen oder sich so ein eigenes Bild machen können. Wissen tue ich es natürlich auch nicht zu 100%. Ich möchte meinen Kunden aber eine ehrlich Meinung anbieten, und das geht nur wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt. Vielen Dank schon im Voraus. Schöne Grüße, Toni

von Toni Lamprecht am 15.05.2019, 11:03



Antwort auf: kaltgepresstes Speiseöl als Beikostöl

Hallo Toni es freut mich, dass Sie sich in dieser Angelegenheit austauschen möchten. Im Rahmen meiner Arbeit hier im Forum Kochen für Kinder gebe ich die bundesweit geltenden Handlungsempfehlungen weiter. Sie sind wissenschaftlich fundiert und gesichert, einheitlich. Kurz: sie sind Beratungsstandard. Die einheitlichen Empfehlungen erleichtern uns Fachkräften nicht nur den Beratungsalltag, sondern sichern auch die Qualität. Selbstverständlich bietet die Einzelberatung häufig mehr Handlungsspielraum. Hier lässt sich die ein oder andere Frage besser und individueller klären, man kann einzelne Produkte ausführlicher besprechen und/oder anders und vielschichtiger bewerten, dadurch ggf empfehlen oder davon abraten. Um nun wieder zum Öl zurückzukommen. Selbstverständlich habe ich mich eingehend mit dem Thema auseinandergesetzt, habe bei Firmen nachgefragt u.a.. Meine Tipps hier werden immer gut geprüft und recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen aufgeschrieben. Zudem bilde ich mich stetig weiter und stehe im fachlichen Austausch mit KollegInnen. Nun hat sich seit 2012 natürlich auch einiges getan. Sog. Beikostöle stehen inzwischen ganz selbstverständlich neben Breigläschen und anderen Beikostprodukten, weil die Nachfrage nach kaltgepressten Ölen durchaus groß war und ist. Doch leider ist auch hier nicht alles eitel Sonnenschein, aber durchaus okay, wie Ökotest herausgefunden hat. Nicht alle Beikostöle gelten als uneingeschränkt empfehlenswert. Sie sehen, das Thema ist sehr komplex und eine eindeutig zufriedenstellende Empfehlung für jedermann/frau ist evtl nur unzureichend formulierbar. Haben Sie vielleicht noch einen Hinweis oder eine besondere Empfehlung oder Ergänzung? Viele Grüße Birgit Neumann P.S. Kaltgepresste Öle gehören zu einer vollwertigen Ernährungsweise unbedingt dazu. Hier stimme ich ihnen vollkommen zu. Wenn Sie ihr Öl produktionstechnisch und hygienisch einwandfrei produzieren, gute Rohware verarbeiten und ihr Öl mit gutem Gewissen auch für Babys empfehlen können, dann spricht eigentlich nichts dagegen. Lesen Sie auch noch hier: https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Klatgepresstes-Beikost-Oel-schaedlich_45728.htm

von Birgit Neumann am 17.05.2019