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Stille Geburt nach Trisomie 13 Diagnose

Thema: Stille Geburt nach Trisomie 13 Diagnose

Hallo, Ich weiß nicht genau womit ich anfangen soll... Leider wurde Anfang März 22 Trisomie 13 bei unserem kleinen Jungen festgestellt und Mitte März haben wir ihn dann bei der Stillen Geburt in der 20. SSW, schweren Herzens zu den Sternen ziehen lassen. Wir vermissen ihn jede Sekunde und trotzdem sind wir stolz darauf dass er unser Leben in kurzer Zeit so bereichert hat mit viel Freude und Glück obwohl die Trauer und Verzweiflung momentan überwiegen.Jedoch wissen wir dass er auf uns aufpasst und dass er weiß dass wir ihn lieben über alles.Es war meine 1. Schwangerschaft und dann gleich die Diagnose Trisomie 13. Jetzt ist die Angst natürlich riesengroß vor einer erneuten Schwangerschaft doch wir wünschen uns unbedingt eines gesundes Geschwisterchen für unser erstes Kind,unser Sternenkind. Kann mir jemand sagen was man gegen diese Angst tun könnte falls ich (hoffentlich) noch dieses Jahres wieder schwanger werde?

von Arli am 02.04.2022, 11:07



Antwort auf Beitrag von Arli

Hallo Arli, Erstmal mein herzliches Beileid! Ich weiß wie du dich fühlst, wir haben vor 1 1/2 Jahren sehr ähnliches erlebt. Was ich dir raten kann ist dein Trauma aufzuarbeiten. Ich hatte psychologische Hilfe und mich mit meiner Trauer sehr auseinandergesetzt. Ich weiß, dass einige solche Erlebnisse lieber verdrängen, kann aber aus eigener Erfahrung sagen, dass eine Aufarbeitung, zumindest für mich, besser war. Ich musste erst wieder Vertrauen in mich selbst, meinen Körper und in das Leben finden. Jetzt bin ich wieder schwanger und bin durch die Schwangerschaft bisher ohne größere Ängste gekommen. Natürlich war ich vor den Ultraschallterminen sehr nervös und es lag immer ein Schleier über meine Freude, aber in Großen und Ganzen bin ich sehr positiv eingestellt. Mir hilft der Gedanke, dass meine Sternentochter auf ihren Bruder aufpasst sehr. Sie ist sein kleiner Schutzengel Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und viel Kraft für diese schwere Zeit!

von An3003 am 02.04.2022, 15:58



Antwort auf Beitrag von An3003

Liebe An3003, Ich danke dir sehr für deine Antwort und euer Verlust tut mir sehr Leid und trotzdem freut es mich sehr dass es wieder geklappt hat. Da wir mit uns im Reinen sind und uns gegenseitig sehr unterstützen,zusammen weinen und uns dann wieder Kraft schenken,denke ich dass wir es ohne Psychologen hin bekommen werden aber wer weiß wie es in einigen Wochen aussieht. Wir wünschen uns nichts mehr als ein Regenbogenbaby,natürlich wird unser erstes Kind,auch wenn ein Sternenkind,das erste bleiben, er hat uns trotz allem die 5 Monate sehr viel Glück geschenkt und wir ihm unsere ganze Liebe,aber eben auch wie bei dir soll er dann als Schutzengel auf unser gesundes Folgewunder wachen. Ich habe halt nur jetzt schon etwas Angst dass wenn ich wieder schwanger wäre,mich alles einholen wird,aber ich denke dass das mit jeder SSW besser werden wird. Ich wünsche dir alles Liebe

von Arli am 02.04.2022, 16:50



Antwort auf Beitrag von Arli

Es tut mir schrecklich leid, dass du dein Baby gehen lassen musstest! Ich habe meinen ersten Sohn in der 18.SSW still zur Welt gebracht. Und natürlich sind gewisse Ängste in einer Folgeschwangerschaft da und sie wird nicht mehr so unbeschwert sein, da das Erlebte nun mal prägt. Aber es ist wichtig, dass man für sich Wege findet, wie man mit dieser Angst umgehen kann, sodass sie nicht Überhand nimmt. Mir hat es sehr geholfen, wenn ich einfach positiv gedacht habe, dass dieses Mal bestimmt alles gut gehen wird, dass der große Bruder der Schutzengel für sein Geschwisterchen sein wird und jedes Mal, wenn ich sehr Angst hatte, hab ich mich hingelegt, die Hände auf meinen Bauch gelegt, mich nur aufs Atmen konzentriert und darauf, wie das Baby in meinem Bauch herumschwimmt. Ich habe versucht bewusst Kontakt zum Baby aufzunehmen und mir vorzustellen, dass es ihm gut in meinem Bauch geht und das alles gut wird. Ich habe zur Verarbeitung auch viele Briefe an mein verstorbenes Kind geschrieben, ihm Luftballons in den Himmel geschickt, wir haben eine Erinnerungsecke zu Hause eingerichtet und er war immer Teil unserer Familie und nie ein Tabu-Thema. Ich habe versucht gut auf mich und meinen Körper zu hören und das zu tun, was mir gut tut. Das habe ich in der nächsten Schwangerschaft dann fortgesetzt und bin dann doch, seelisch gesehen, ganz gut durchgekommen. Ich wünsche dir alles Gute und drücke dir die Daumen, dass du bald wieder schwanger bist und dein zweites Baby bei dir bleibt und du es gesund und munter in den Armen halten darfst!

von sunnydani am 03.04.2022, 10:52



Antwort auf Beitrag von sunnydani

Liebe Sunnydani, es tut mir ebenfalls Leid für dich. Ich danke dir sehr für deinen Rat und wünsche mir ebefalls so sehr ein Happy End für uns. Wir haben auch ein Erinnerungsbuch für unseren kleinen Schatz, wo wir all unsere Gedanken aufschreiben um irgentwie damit klar zu kommen und hoffen natürlich sehr dass auch wir einmal ein gesundes Geschwisterchen in den Armen halten könnten. Ich muss dazu sagen dass wir trotz aller Trauer sehr sehr dankbar sind dass wir unser kleines Sternenkind die 5 Monate auf seinem Weg begleiten konnten,denn er hat uns trotz aller Umstände sehr glücklich gemacht. Mit diesen Gedanken überwiegt jetzt schon das Positive und ich denke auch dass das Glück irgentwann seinen Weg zu uns zurück finden wird

von Arli am 03.04.2022, 12:47



Antwort auf Beitrag von Arli

Das freut mich, dass ihr gut mit dem Verlust umgehen könnt und du so eine gute Einstellung hast und doch sehr positiv wirkst. Ich hatte auch ein Erinnerungsalbum gestaltet und das hat mir auch sehr geholfen. Das Wichtigste ist auf sich zu hören und zu spüren, was man gerade braucht. Ganz bestimmt wird das Glück auch zu euch zurück finden, da bin ich überzeugt davon. Manchmal braucht es etwas Geduld, aber sehr viele Schwangerschaften gehen gut aus, nachdem man ein Kind gehen lassen musste. Alles Liebe!

von sunnydani am 03.04.2022, 14:52



Antwort auf Beitrag von sunnydani

Also uns hat das Buch :Die Sorgen der Sternenkinder sehr viel geholfen und wir sind davon überzeugt dass unser kleiner Schatz jetzt nicht mehr leiden muss und es ihm dort gut geht. Positives Denken ist halt das einizige was wir momentan haben und wir hoffen sehr dass es in 2-3 Monaten klappen wird mit einer neuen Schwangerschaft,momentan darf ich ja noch nicht schwanger werden und wir müssen uns noch etwas gedulden. Ich wünsche mir sehr dass du Recht hast Alles Liebe

von Arli am 03.04.2022, 15:47



Antwort auf Beitrag von Arli

Liebe Arli, mein herzliches Beileid. Schrecklich, dass Du und Dein Partner diesen Verlust erleiden musstet/ musst. Ich kann Dir keine Tipps geben, wie Du in der Folgeschwangerschaft ohne Ängste durchkommst, da ich selber nach der Totgeburt meines ersten Babys noch nicht schwanger geworden bin, aber ich hätte eine Frage. Habt ihr überprüfen lassen, ob einer von euch diesen Gen in sich trägt oder war es ein reiner Zufall, wie man sagt "Laune der Natur"? Und selbst, wenn man Träger dieses Gens ist, ist es trotzdem sehr wahrscheinlich, dass das nächste Kind gesund zur Welt kommt! Mir ist, wie schon angedeutet, etwas sehr ähnliches passiert und es ist nur zwei Wochen her. Ich war ebenso mit meinem ersten Kind schwanger und sein Herzchen hat plötzlich aufgehört zu schlagen. Ich musste mich in der 24. SSW von ihm verabschieden. Die Ärzte gehen stark davon aus, dass unser Sohn einen Gendefekt hatte. Wir wurden, ohne danach zu fragen, von den Ärzten und Hebammen ermutigt, dass wir sicherlich gesunde Kinder zur Welt bringen werden. Das hat uns sehr ermutigt. Meine Hoffnung ist, dass Gott diesen Schmerz ein zweites Mal nicht zulassen würde, da er mir nicht mehr zumutet, als ich ertragen kann. Jetzt ist unser kleiner Sohn bei Jesus und leidet nicht, er hat keine Schmerzen. Habt ihr eine humangenetische Beratung in Anspruch genommen? Das Risiko für die nächste SS ist nur ein bisschen höher, die meisten Frauen gebären aber tatsächlich danach gesunde Kinder. Ich finde ansonsten Deine Einstellung super. So wie Du schreibst, würde ich sagen, dass Du auf einen sehr guten Weg bist. Es ist normal, dass man sich Gedanken macht und Ängste hat, diese müssen aber nicht noch lange anhalten und Dich in der nächsten SS begleiten. Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute und viel Kraft weiterhin!

Mitglied inaktiv - 04.04.2022, 11:54



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Godisgood, Vielen Dank für deine Antwort. Es tut mir ebenfalls sehr Leid dass du deinen Sohn verlosen hast. Ich bin mir sicher dass unsere Sterne zusammen spielen. :) Die Ärzte haben uns alle gesagt dass wir reines Pech gehabt haben, jedoch haben wir erst im Mai einen Termin beim Genetiker der uns über die genaue Trisomie unseres Babys aufklären wird...Keine Ahnung warum das solange dauert und die Zeit bis dahin kommt uns ewig vor. Wir versuchen halt positiv zu denken und da unser Schatz uns die 5 Monate so glücklich gemacht hat, hilft es uns auch zu wissen dass er da wor er jetzt ist nicht mehr leiden braucht und es ihm ganz bestimmt dort besser geht. Die Zeit heilt ja bekanntlich alle Wunden und wir hoffen dass das Glück seinen Weg zu uns zurück finden wird :)

von Arli am 06.04.2022, 11:26



Antwort auf Beitrag von Arli

Es tut mir sehr leid für Euch. Das Leben kann so schrecklich ungerecht sein. Ich wünsche Euch viel Kraft! Trauer ist sehr individuell. Finde heraus, was Dir gut tut. Und mach' das, egal, was es ist. Mir helfen Rituale: eine Erinnerungsbox basteln. Ein Bild mit Kerze aufstellen und schön dekorieren. Sowas. Dir können ganz andere Sachen helfen. Und egal, was es ist: es ist dann das Richtige. Außerdem solltest Du wirklich Hilfe in Anspruch nehmen, Es gibt Trauergruppen von Eltern, denen Ähnliches geschehen ist. Dort fühlt man sich verstanden und das tut gut. Sprich' über Deine Angst und Deine Trauer. Denn Kummer, der nicht spricht, nagt am Herz. Bis es bricht. Das wird dann schlussendlich auch gegen die Angst helfen. Helfen Dir Fakten? Dann schau doch mal, wie wahrscheinlich es ist, dass ihr zwei Mal hintereinander diese Diagnose bekommt, sprich mit Deiner Ärztin darüber. Macht Dir das nur mehr Angst, dann lass es besser. Gegen akute Angst helfen sehr gut autogenes Training, bewusstes Atmen, Entspannungsübungen. Das mag dumm klingen, aber es hilft mit ein wenig Übung wirklich. Von Herzen alles Gute.

von Berlin! am 05.04.2022, 11:17



Antwort auf Beitrag von Berlin!

Vielen Dank für dein Mitgefühl. Leider haben wir keinen Einfluss darauf :( Wir haben ein Erinnerungsbuch wo wir unsere Gedanken aufschreiben und wir haben ebenfalls eine Erinnerungsbox für unseren kleinen Schatz. Ich habe mir darüber bereits Gedanken gemacht, doch ich muss sagen dass ich wirklich nicht das Gefühl habe, z.b. psychologische Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen. Da wir mit uns im Reinen sind und wissen dass es unserem Schatz dort wo er jetzt gerade ist gut geht, hilft es uns dann doch sehr.Sicherlich wird in der nächstes Schwangerschaft, die Angst überwiegen, doch wie du sagst, es ist HOFFENTLICH doch sehr unwahrscheinlich die gleiche Diagnose erneut zu erhalten. Hoffen wir das Beste und denken positiv. :) Danke dir für deine Ratschläge und alles Liebe.

von Arli am 06.04.2022, 11:34