Frage: SET Chancen

Sehr geehrter Herr Prof. Michelmann, warum sinkt die Wahrscheinlichkeit der Einnistung, bezogen auf die einzelne Blastozyste, wenn man mehrere Blastozysten überträgt? Wenn ich Zahlen aus dem ivf-Register 2015, S. 31, nehme (ungeachtet dessen, dass sie sich wohl nicht auf einen Kryo-TF beziehen. Ich weiß aber, dass wir ideal entwickelte Blastozysten haben): Mit einem idealen Embryo 33,2 % Mit zwei idealen Embryonen 42,7 % Wenn ich vier SET durchführe, dann liegt die kumulative Erfolgsrate doch bei ca. 80 %, bei zwei TF mit jew. zwei Embryonen nur bei ca. 67 %? Blockiert der Körper evtl. die Einnistung einer weiteren Blastozyste, wenn sich eine schon eingenistet hat, da ja ein Einling der Normalfall ist? Oder woran liegt es, dass die kumulative Schwangerschaftsrate bei vier SET höher ist? Besten Dank im Voraus!

von Sanne84 am 28.08.2017, 09:51



Antwort auf: SET Chancen

Hallo, die Tabelle auf Seite 31 macht sehr schön deutlich, was die Statistik einem manchmal antut. Schauen sie mal auf die Spalte "gesamt". Nur die gibt auf Grund hoher Patientenzahlen aussagekräftige Ergebnisse. Ein idealer Embryo führt in 22,3% der Fälle zu einer Schwangerschaft. Bei zwei Embryonen sind es fast doppelt so viel (38,3%). Nun kommt die Pointe: Wenn drei ideale Embryonen übertragen werden, reduziert sich die Erfolgsrate auf 31,9%. Das bedeutet, die Schwangerschaftsrate lässt sich nicht wie eine mathematische Gleichung berechnen. Auf gar keinen Fall gibt es eine kumulative Schwangerschaftsrate. In jedem Zyklus geht es wieder bei Null los. Wieso die Differenzen auftreten, kann ich ihnen nicht erklären. Mit freundlichen Grüßen HWM

von Prof. Dr. H. W. Michelmann am 29.08.2017