Hallo Leute, für die fleißigen mitleser, mir ist heute nacht mächtig der kopf gewaschen worden. habe ein paar beiträge weiter unten mal meinem frust luft gemacht und bin wirklich ausgebrannt. nun zu meinem eigentlichen beitrag. mein mann ist kein besonders großer redner. um es genau zu sagen, ist mein mann alles andere als das. er gibt sich natürlich mühe mich zu trösten und hat zum beispiel bei meiner endo op vor zwei wochen die gesamte zeit nach der narkose an meinem bett verbracht. er ist toll und trotzdem fühlte ich mich allein. bei uns steht das thema ivf an und die zeit ist mehr als anstrengend, aber sobald ich meinen mann angesprochen habe zum thema kinderwunsch, hat er mich immer angesehen, als hätte ich ihn gefragt: "hast du das alien auch gerade vorbei gehen sehen?" und mit nem kurzen nicken geantwortet "das wird schon". das ist einer der gründe, warum ich vor hatte das ganze"kinderwunschding" zu beenden. ich dachte, wenn es eh nur mich interessiert und er das so locker sieht, warum kämpfen? ich kann es nicht... nun haben wir gestern seinen geburtstag gefeiert. sehr gemütlich, mit freunden und familie gegrillt. sein kleiner neffe(5jahre alt) war auch da und hat fast den gesamten tag mit an meinem mann gehangen. sie haben fussball gespielt, getobt und abends ist der kleine auf seinem schoß eingeschlafen... als mein mann und ich dann später nach hause gefahren sind, passierte etwas so erstaunliches...ich erzählte ihm etwas von arbeit und merkte schon, dass er mir kaum zuhörte. plötzlich standen ihm die tränen in den augen(was mich schon sehr verwunderte) und dann wurde aus den zwei tränchen ein wirklich verzweifeltes weinen...(man muss dazu sagen, mein mann weint nie. er ist handwerker und empfindet es irgendwie als unmännlich zu weinen. nicht mal tränen in den augen stehen gibt es bei ihm. und ich kenn ihn nun seit über 10 jahren.)jedenfalls war ich so erschrocken, dass ich sofort den warnblincker einschaltete und rechts ran fuhr um ihn zu trösten und dann sagte er mir, dass es endlich zeit wird für sein eigenes kind und das er unglaublich verzweifelt ist. ich musste natürlich mit weinen und hab ihn gefragt warum er das nicht schon viel früher mal gesagt hat, dann hätte sich das nicht so aufstauen müssen und er findet eben, dass er für mich stark sein muss....das ganze war ein unglaublich intimer moment und hat mir wirklich gezeigt, dass das alles nur funktionieren kann, wenn wir beide nicht aufgeben. so blöd es vielleicht klingt, es hat mir gezeigt, dass ich nicht allein bin und das wir weiter machen müssen. denn wir haben einen gemeinsamen traum und wir lieben uns aus tiefstem herzen und deshalb werden wir es irgendwann schaffen. vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen, aber wer stresst uns denn? nur wir selber... wir wollen ein kind und kriegen ein kind. ich weiß nicht, ob ihr was damit anfangen könnt, aber ich schreibe das vorallem für uns frauen, die wir immer wieder da stehen und uns so unglaublich allein fühlen, weil wir denken unsere männer sehen das alles viel zu locker. ich war wirklich überzeugt davon!!!! und musste letzte nacht lernen, dass es doch nicht immer alles so ist, wie es teilweise wirkt. wir alle sitzen im gleichen boot und auch unsere männer sitzen mit drin. auch wenn wir frauen ALLE zur zeit emotional nicht in der situation sind viel rücksicht auf andere nehmen zu könne, so sollten wir vielleicht manchmal unseren männern etwas nachsicht schenken. sie sind nun mal männer und auch wenn wir immer wieder meinen wir wüssten fast alles über sie, vielleicht sieht es in ihnen doch wesentlich sorgevoller aus, als wir es ihnen zutrauen... hoffnungsvolle grüße Laria
von Laria2611 am 02.07.2011, 11:07
LG,
Jenny