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1 IVF endete in einer biochemischen SS, keine Ursache??

Thema: 1 IVF endete in einer biochemischen SS, keine Ursache??

Hallo, ich bin ganz neu hier und möchte das erste mal über meine Situation reden, weil ich langsam die Hoffnung aufgebe.. vielleicht könnte mir hier die eine oder andere wieder etwas Hoffnung geben… zu meiner Geschichte: Ich bin 29 Jahre alt und habe 3 iuis erfolglos hinter mir. Jetzt die erste IVF mit Blastozystentransfer hinter mir, der HCG lag anfangs bei 294 und kurz danach auf 19 gesunken. Ich hatte keinerlei Schmerzen oder starke Blutungen. Nur immer wieder leichte bräunliche und einmal leichte hellrote schmierblutung. Anschließend habe ich ein Test gemacht ss 4+2 (also noch ganz am Anfang alles) und die Striche wurden schwächer. Im KH bestätigte es sich mit einem hcg von 19. Laut Kiwu Ärztin ist bei mir und bei meinem Mann alles in Ordnung. Wie kann das sein, wenn ich seit 2 Jahren auf natürlichen Wege nicht schwanger werde und nach 1,5 Jahren mit IVF blastotransfer einen Abgang habe? Ich verstehe das alles nicht… ich bin so verzweifelt. Hat jemand die gleiche Erfahrung machen müssen? Habt ihr Ideen was man noch testen könnte? Ich wäre sehr dankbar über eure Hilfe..

von Oe. am 20.05.2024, 11:52



Antwort auf Beitrag von Oe.

Ich bin seit 15 Jahren mit Kinderwunsch unterwegs, seit 10 Jahren in Kinderwunschbehandlung und habe ein gesundes Kind in einem natürlichen Pausenzyklus bekommen. Eine IVF hat bei mir eizellqualitätsbedingt leider nie zu einer intakten Schwangerschaft geführt. Mit Hindernissen beim Kinderwunsch kämpfen zu müssen, kostet Kraft. Umso greifbarer ist es dann, wenn eine Blastozyste eingesetzt wird, die in eine ideale Umgebung transferiert wird. Jetzt muss "nur noch" die Einnistung klappen... und kaum ist diese Hürde genommen, entwickelt sich die Schwangerschaft nicht weiter. Eine künstliche Befruchtung kann viele Hindernisse aus dem Weg räumen, die vor der Einnistung liegen. Dir bleiben viele frühe Schwangerschaftsverluste erspart, d.h. die Klinik ruft sich an und sagt, welche Eizellen nicht aus dem Vorkernstadium gestartet sind, und welche fehlbefruchtet wurden, und welche stehengeblieben sind. Aber alles ab dem Blastozysten-Transfer ist auch für die KiWu nicht zu sehen. Auch wenn das für dich heute kein Trost ist, du bist mit der ersten IVF schwanger geworden. Das ist ein gutes prognostisches Zeichen und gar nicht so häufig, wie es sich anfühlt. Alles, was ab der Einnistung passiert, hat mit der IVF nichts mehr zu tun. Die häufigsten Gründe für biochemische Schwangerschaften und frühe Abgänge sind chromosomale Störungen. Diese müssen nicht auf Erkrankheiten hinweisen, sondern entstehen viel häufiger ganz spontan. Ich habe die Zahlen nicht im Kopf, aber mit wurde mit 32 Jahren gesagt, ich bräuchte im Durchschnitt 6 IVFs, Frisch- oder Kryoversuch, um eine intakte Schwangerschaft vorweisen zu können. Das sind natürlich alles Statistiken, und die scheinen so unwirklich, lächerlich oder verletztend, wenn gefühlt "so viele" bei der ersten IVF erfolgreich sind. Testen kann man viel, und es hört sich so an, als ob die KiWu euch auf den Kopf gestellt hat - Spermiogramm, Schilddrüse, Anämie, Blutzucker, Insulin, Gerinnungsstörungen, Immunologie mit Killerzellen und Plasmazellen, Humangenetik? Manchmal lässt sich einfach keine Ursache finden, auch, wenn euch alles sagt, dass irgend etwas sein muss. Wenn mehrere IVFs scheitern, dann gibt es die Option der Diagnostik bei Implantationsversagen. Du kannst auch ins Ausland schauen, in Richtung IVF mit Präimplantationsdiagnostik oder erweiterter Diagnostik bei Einnistungsversagen. Soweit ich weiß, hat Spanien da eine Schwerpunktklinik. Das ist vielleicht jetzt (noch) nicht dran, aber nur so als Perspektive, was alles möglich ist. Wenn dann die eigene Eizellen sich nicht eigene sollten, sind im Ausland auch Optionen für Eizellspende. Technisch geht sehr viel. Nur leider kann die Reproduktionamedizin eines noch nicht: Die Einnistung sicher stellen. Alles ab dem Zeitpunkt bleibt ein Glücksspiel.

von schroedingerskruemel am 20.05.2024, 14:31



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Ich weiß, es klingt hart, aber du hast erst drei IUI und eine IVF hinter dir. Die gute Nachricht ist: du hast Eizellen, die sich befruchten lassen und so Blastozyste entwickeln. M deine Chancen stehen sehr gut, dass es im nächsten Versuch funktioniert! Ich hätte auch kaum dran geglaubt, bin gerade aber im zweiten Transfer nach fünf negativen IUI und konnte bei SSW 6 + 0 auch einen Herzschlag sehen. Bei euch ist noch alles drin! Zur hier schon angesprochenen Statistik: im Alter von 20 Jahren braucht man durchschnittlich zwei, im Alter von 30 Jahren durchschnittlich vier und im Alter von 40 Jahren durchschnittlich acht Transfers einer Blastozyste, um ein Kind auf die Welt zu bringen. Also sorgen werde ich mir an deiner Stelle machen, wenn die nächsten drei Transfers auch nicht misslingen. Ich habe auch mehrfach die Hoffnung verloren, aber immer weiter gemacht. Jetzt ist alles vergessen.

von Pinguina1 am 20.05.2024, 14:37



Antwort auf Beitrag von Oe.

Hallo, die biochemische Schwangerschaft hat tatsächlich nichts mit der IVF zu tun. Sondern leider enden gerade erste Schwangerschaften sehr oft in einer sehr frühen FG. Eine biochemische Schwangerschaft ist ja nichts anderes, als ein Embryo, der in einem sehr frühen Zellteilungsstadium aufgehört hat, sich weiterzuentwickeln. Die frühe Zellteilung ist sehr anfällig, und hier passieren der Natur leicht Fehler. Sie bemerkt den Irrtum und hört auf, den Embryo weiterzuentwickeln. Er bleibt so mikroskopisch klein, dass er nicht im Ultraschall auftaucht. Das passiert vielen Frauen beim ersten Mal, mir damals auch. Es hat auch nichts damit zu tun, auf welchem Wege die Schwangerschaft entstanden ist. Die meisten frühen FGs wiederholen sich aber nicht. Als Ursache vermuten Forscher, dass der Körper aus jeder Schwangerschaft lernt, auch aus einer missglückten. Auch bei mir verliefen die nächsten zwei Schwangerschaften (davon eine mithilfe der Kiwu-Behandlung entstanden) prima. Ich weiß, du bist niedergeschlagen. Aber du wirst bestimmt noch zu Kindern kommen. Ich selbst habe für die erste Schwangerschaft zwei Jahre gebraucht (biochem. Schwangerschaft), für die zweite ein Jahr (OP nötig) und für die dritte vier Jahre (OP plus Kiwu-Behandlung nötig). Dass es holprig ist, kommt heute oft vor und geht vielen Paaren so. Dein Körper hat dir aber gezeigt, dass er mit etwas Nachhilfe schwanger werden kann. Das ist sehr, sehr gut, denn es erhöht eure Chancen. Bei vielen Paaren tritt nämlich auch in der Kiwu-Behandlung nie eine Schwangerschaft ein. Man kann schon sagen: Wer einmal schwanger wird, wird‘s auch wieder. Ich weiß, es kostet Geld, Mühe und Nerven, es wieder zu versuchen. Aber meine Mutter sagte mir damals in derselben Situation: „Für ein Kind kann man schon was auf sich nehmen.“ Und sie hatte recht. Es lohnt sich so sehr. Ich würde das jederzeit wieder machen. LG und nicht entmutigen lassen, eh? Es wird klappen!

von Lillimax am 20.05.2024, 15:22



Antwort auf Beitrag von Oe.

Ward ihr schon bei einem Humangenetiker? Dass du verzweifelt bist, kann ich noch gut nachempfinden. Aber mache dir bewusst, dass du schwanger werden kannst. Auch wenn es diesmal leider Nicht geklappt hat, aber es funktioniert. Du kannst durchaus hoffnungsvoll in den nächsten Versuch starten. Bei mir hat der zweite IVF Versuch funktioniert, und hatte vorher auch einige IUIs. Und ich sprenge die oben genannte Statistik, ich bin mit 41 Mama geworden:

von Lizzlie am 20.05.2024, 16:50