Sehr geehrter Herr Prof.Dr. Lohmann, unsere Tochter ist nun 8 Wochen alt und wir waren auf Anraten der Kinderärztin beim Orthopäden, da bei der U3 bei der linken Hüfte eine Reifungsverzögerung festgestellt wurde. Der Orthopäde hat dann rechts einen alpha-Winkel von 67 Grad festgestellt. Aber die linke Hüfte sei noch nicht richtig ausgereift. Seltsamerweise bekam er verschiedene Messwerte. Bei seiner ersten Messung hat der Orthopäde links 49 Grad gemessen (bei der U2 war es noch 59 Grad, bei der U3 57 Grad). Dann meinte er, man könne verschieden messen, je nachdem welche Bezugspunkte er dazu nähme. Er messe nun etwas "milder", dann kam er plötzlich zu einem Winkel von 60 Grad . Zudem stellte er links einen Erkerdefekt fest und empfahl uns die Tübinger Schiene zu tragen, da unsere Tochter sonst in 30 Jahren Hüftarthrose bekäme. Wir wollten noch eine 2.Meinung hören und sind in die Kinderklinik zur Chefärztin der orthopädischen Abteilung. Diese kam zu völlig anderen Werten: beide Hüften hätten tolle Werte (links und rechts jeweils 68 Grad), von einem "Erkerdefekt" könne man nicht sprechen, vielmehr handele es sich um noch runde Erker, die aber noch besser werden, meinte sie. Bei diesen tollen Hüftwerten rate sie nicht zur Schiene. Wir sollen nun 4 Wochen breit wickeln und dann nochmals zur Kontrolle kommen. Mich würde nun Ihre Meinung zu diesem Fall interessieren. Wir vertrauen nun der Chefärztin, da diese schon über 30 Jahre Erfahrung als Kinderorthopädin hat. Wie kann es zu solch verschiedenen Diagnosen kommen (dass die Messwerte um ein paar Grad schwanken können leuchtet mir ein, aber so extrem?) Was ist der Unterschied zwischen einem Erkerdefekt und einem runden Erker? Vielen Dank für Ihre Antwort. Mit freundlichen Grüßen C.Krügl
von yellowcb am 11.02.2013, 11:11