Beinverkürzung

Dr. med. Wolfgang Remus Frage an Dr. med. Wolfgang Remus Kinderorthopäde

Frage: Beinverkürzung

Sehr geehrter Dr. Remus, ich habe Ihnen vor einiger Zeit schon einmal von der Beinverkürzung meines Sohnes (16 Monate) berichtet, welche von Geburt an besteht. Wir waren nun Anfang September bei einem Kinderorthopäden, der eine Röntgenaufnahme anfertigte. Der Orthopäde konnte glücklicherweise keine Auffälligkeiten an der Wachstumsfuge im Kniegelenk (?) entdecken. Der re. Unterschenkel ist ca. 1,5 - 2cm verkürzt. Der Umfang des rechten Unterschenkels ist ca. 2cm geringer als beim linken Bein. Auch der Umfang des Oberschenkels ist leicht verringert. Wir sollen im März 09 zur halbjährigen Kontrolluntersuchung kommen. Es wurde keine Schuhsohlenerhöhung o.ä. verordnet. Seit ca. 6 Wochen läuft mein Sohn nun frei und mittlerweile auch sehr sicher und schnell. Dabei fällt mir (und auch anderen Personen) verstärkt auf, dass er in die Verkürzung hineinhinkt. Ich habe nun starke Bedenken, dass dies evtl. für die Hüfte schädlich sein könnte. Muss ich mir Sorgen machen? Wäre eine Schuhsohlenerhöhnung in dem Fall schon ratsam? Wenn er steht, gleicht er den Unterschied damit aus, dass er das längere Bein einknickt. Kann dies zu einer Verkürzung der Sehnen führen? Haben Sie eine solch starke Verkürzung bei einem so jungen Kind schon häufiger erlebt? Der Orthopäde hat uns nämlich zunächst ziemliche Angst eingejagt, da er meinte, dass er so etwas in dem Alter so gut wie noch nie erlebt hat. Ich hoffe, ich stelle Ihnen nicht allzu viele Fragen. Bin halt sehr besorgt und habe starke Angst, dass sich die Verkürzung evtl. noch verschlimmern kann. Vielen, vielen Dank im voraus!!

Mitglied inaktiv - 12.11.2008, 22:18



Antwort auf: Beinverkürzung

Hallo, in keiner Weise brauchen Sie sich Sorgen zu machen, dass durch das Hinken Ihres Kindes die Hüfte geschädigt wird oder sich durch die Fehlstatik eine Skoliose entwickelt, das stimmt nicht. Wenn Ihnen und der Umgebung auffällt, dass Ihr Sohn in seine Verkürzung hineinhinkt, ist ein Schuhlängenausgleich ratsam. Denn man würde dabei auch das Einknicken des anderen Beines vermeiden. Verkürzungen der Sehnen sehe ich eigentlich nur, wenn die Kinder die Verkürzung durch eine Spitzfußstellung des kürzeren Beines ausgleichen und ohne es jedoch zu bemerken, wird die Achillessehne leicht verkürzt, aber das können Sie überprüfen, in dem Sie den Fuß zur Nasenspitze ziehen und sehen, ob er dabei so weit kommt wie auf der anderen Seite. Wenn der Orthopäde etwas derartiges noch nicht gesehen kann, ist das zwar schwer vorzustellen, aber nun gut. Wenn Sie noch genauer wissen wollen, ob eine andere Störung als die beschriebene harmlose Beinhypoplasie dahintersteckt, könnten Sie noch einen mit Kindern erfahrenen Neurologen hinzuziehen oder in der Klinik das Kind in der Neurophysiologischen Abteilung untersuchen lassen, um abzuklären ob eine neurophysiologische Störung dahintersteckt und zu dieser Verkürzung geführt hat. Ist dies dann nicht der Fall, richtet sich der Beinlängenausgleich immer nach dem Gangbild und der Auffälligkeit, aber lassen Sie Ihr Kind auch barfuß laufen. Mit freundlichen Grüßen Dr. Remus

von Dr. Wolfgang Remus am 13.11.2008



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