Hallo Hr. Dr. Busse, mein Sohn (16 Monate). Hat zum 2. mal innerhalb kurzer Zeit eine starke, beidseitige Mittelohrentzündung (MOE). Die letzte war vor 1 Monat. Dem vorausgegangen ist immer ein Virusinfekt (Schnupfen, Halsentzündung). Unser Kinderarzt hat bei jeder MOE ein Antibiotikum (Cefaclor) verordnet. Als Grund hierfür zitiert er eine aktuelle Studie aus den USA, deren Ergebnis bei 80% der beidseitigen MOE Bakterien verantwortlich macht. Mein Arzt sagt, wir können das Antibiotikum hier mehr oder weniger nur auf Verdacht verschreiben, denn Bakterien im Ohr lassen sich im restl. Körper, z.B. im Blut, nur schwer bzw. spät nachweisen, da das Ohr schlecht durchblutet ist und die Bakterien oft erst spät weiter in den Körper dringen. Das klingt alles sehr pausibel und ich vertraue unserem Arzt und schätze ihn als kompetenten Ratgeber. Aber eine reine Vermutung, auch wenn sie auf einer wissenschaftlich fundierten Studie basiert, ist mir bei dieser wiederholten Gabe von Antibiotika einfach zu wenig. Der Arzt sagt auch, dass Erkältungs-Erreger meist nach einer Zeit zum Ohr wandern und dort die MOE verursachen. Aber in unserem Fall sind das doch eindeutig Viren. Warum dann das Antibiotikum? Was passiert, wenn mein Sohn bald wieder eine MOE hat? Wieder Antibiotika? Sind diese denn wirklich unbedingt erforderlich? Gibt es kein anderes Mittel um eine starke MOE zu behandeln? Oder gibt es denn wirklich keinen Weg um herauszufinden, ob die MOE durch Viren oder Bakterien verursacht wird? Bitte verstehen Sie das nicht falsch, ich möchte Sie hier nicht dazu anleiten die Aussage eines Kollegen zu kritisieren o.ä. Aber ich fühle mich einfach extrem unwohl bei dieser häufigen Gabe von Antibiotika, auch wenn Cafaclor sehr gut verträglich ist. Vielen Dank im Voraus für Ihren guten Rat. Viele Grüße, A.
Mitglied inaktiv - 29.01.2009, 21:11