Frage: Wie klingt eine Lungenentzündung?

Lieber Herr Dr. Busse, meine knapp fünfjährige Tochter hat seit zwei Tagen einen Atemwegsinfekt. Es begann am 13.8. abends mit einem vereinzeltem Husten (kein Schnupfen!) und ging nachts mit recht hohem Fieber weiter (über 39 °C). Am Morgen war das Fieber ohne Medikamentation wieder weg. Meine Tochter ist darüber hinaus am Tag normal lebhaft und aktiv. Sie isst zwar weniger, aber trinkt sehr gut. Wir waren trotzdem beim Kinderarzt, leider die Urlaubsvertretung unserer regulären Ärztin. Sie konnte außer Virusinfekt nichts entdecken. Der Husten käme aus dem Bereich Luftröhre/Kehlkopf. Für den Fall eines "Etagenwechsels" Richtung Lunge schrieb sie mir dennoch einen Antibiotikumsaft auf. Ich solle besonders den Husten beobachten, ob er sich in Frequenz und Klang verändert... Nun bin ich verunsichert. Nach einer weiteren Nacht mit Fieber, das am Morgen wieder verschwand, hat der Husten am Tag leicht zugenommen (nachts nur wenige Male), aber den Klang einzuschätzen, fällt mir extrem schwer. Natürlich möchte ich auch nicht einfach so Antibiotikum geben, wenn es sich um einen Virus handelt. Haben Sie noch einen Tipp, wie man den Husten einer Lungenentzündung von einem normalen Infekt unterscheidet? Ich kann ja schlecht jeden Tag zum Abhören zum Kinderarzt fahren... Herzlichen Dank und viele Grüße, petra

von aktiv75 am 15.08.2018, 09:09



Antwort auf: Wie klingt eine Lungenentzündung?

Liebe A., es ist auch nicht die Aufgabe von Eltern, eine Lungenentzündung zu diagnostizieren, und sie damit zu beauftragen finde ich zumindest sehr ungewöhnlich. Das können Sie einfach nicht. Sie sollten einfach dann, wenn es Ihrer Tochter erneut schlechter ginge mit erneutem Fieber, zunehmendem Husten und Atembeschwerden erneut zum Kinderarzt gehen und Ihre Tochter untersuchen lassen. Dort kann man dann entscheiden, was zu tun ist. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 15.08.2018



Antwort auf: Wie klingt eine Lungenentzündung?

Hallo, mein Sohn war schon zweimal mit Lungenentzündung im Krankenhaus, deshalb darf ich vielleicht aus Erfahrung auch etwas dazu sagen. Also, es ist leider nicht möglich, eine LE zu „hören“. Ich finde den Rat des Kinderarztes daher sehr seltsam. Dass ein Kind eine LE hat, merkt man eher am schlechten Allgemeinbefinden und am hohen Fieber. Mein Sohn hatte einen eher trockenen Husten, der bereits eitrig (= bakteriell) war und unter der Antibiose nicht wegging. Er hatte außerdem Fieber und war schlapp. Er wollte nichts essen und trank zu wenig. Beim Abhören konnte unser Kinderarzt noch keine LE feststellen. Ihm gefiel aber nicht, dass der Husten auch unter der Antibiose nicht wegging und schon lange anhielt. Er überwies uns in die Kinderklinik zur Ablärung. Auch die Klinikärzte können übrigens allein mit dem Stethoskop nicht zuverlässig eine LE feststellen, sie haben hier ebenfalls zunächst allenfalls einen Verdacht. Sicher geklärt wird die Diagnose durch eine Röntgenaufnahme der Lunge. Hier sieht man den Entzündungsherd dann deutlich. Man merkt als Mutter, wie es dem eigenen Kind geht. Wenn Dein Sohn gut isst und trinkt, er sich weitgehend normal zu fühlen scheint und spielt etc., musst Du sicher nicht jeden Tag zum Kinderarzt zum Abhören. Dass das Antibiotikum nicht wirkt, liegt daran, dass es eben ein Virus und kein Bazillus ist. Virushusten kann ziemlich hartnäckig sein und darf eine Weile dauern. LG und gute Besserung Deinem Sohn

von Bonnie am 15.08.2018, 09:56



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