Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Antibiotikagabe von Mutter und Baby - was ist beim Stillen zu beachten.

Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse
Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

zur Vita

Frage: Antibiotikagabe von Mutter und Baby - was ist beim Stillen zu beachten.

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Sehr geehrter Herr Dr. Busse, meine Tochter ist ein gutes Jahr alt und wir noch teilgestillt. Eigentlich habe ich aus Überzeugung auch vor, dies noch eine Weile fortzuführen, da sie es offensichtlich braucht. (sie isst wenig und ist auch rel dünn, zudem verlangt sie regelrecht danach und ich will es ihr ungern verweigern. Im Notfall nimmt sie zwar auch die Flasche, also vor allem wenn ich nicht da bin, aber grundsätzlich sehe ich keinen Vorteil darin, ihr Formula-Milch anzubieten, wenn ich auch stillen kann). Aber: Seit sie im September in die Krippe gekommen ist und ich wieder arbeite, schleppt sie alle möglichen Keime heim und steckt mich an, sie selbst hat meist nur einen Schnupfen, aber ich leide inzwischen an chronischer Sinusitis und Bronchits sowie beginnendem Asthma und jeder Keim, der sich drauf setzt, verschlimmert meinen Zustand natürlich, eigentlich bin ich seit September fast durchgehend krank. Nun hat es meine Tochter und mich gleichzeitig mit einem akuten bakteriellen Infekt erwischt, Sie hat Mittelohrenztzündung und der Arzt hat ihr Amoxicillin verschrieben, dass sie seit drei Tagen nimmt. Ich selbst hatte in den letzten Monaten schon zwei Mal Amoxicillin genommen und - auch wenn es stillverträglich ist - doch immer ein schlechtes Gewissen meiner Tochter gegenüber. Da meine Infektionen - trotz Amoxicillin - aber immer wieder aufflackern, hat mein Arzt mir nun Ceforoxim verschrieben: Ich habe mit der Einnahme noch etwas gewartet, weil es mir etwas besser ging, doch nun ist es schlimmer und da ich gesundheitlich ziemlich am Ende bin, würde ich es eigentlich gern nehmen, doch kann ich das, wenn meine Tochter gleichzeitig Amoxicillin nimmt? Ich weiß ja nicht, wieviel von dem Medikament in die Muttermilch übergeht, aber selbst wenn wir das gleiche Antibiotikum nehmen würden, müsste man das bei der Dosierung ja berücksichtigen oder ist dies so geringfügig? Desweiteren muss ich gegen mein Asthma inhalativ seit zwei Wochen das Asthmaspray VIANI nehmen, meine Ärztin versicherte mir, es wäre beim Stillen unbedenklich...und da jetzt die Heuschnupfenzeit beginnt, bräuchte ich eigentlich auch dringend ein Antihistaminikum: In der Schwangerschaft hab ich, wenn die Beschwerden sehr starkwaren, Fenistil genommen. Leider macht dies sehr müde und ich bin ohnehin schon ziemlich erschöpft durch die chronische Krankheit + Kind + Job wenig Schlaf. Bei Embryotox habe ich gelesen, dass Loratadin das Mittel der Wahl für Stillende wäre. In der Apotheke riet man mir davon ab. Was an Medikamenten kann ich nun nehmen, ohne dass dies für meine Tochter bedenklich ist - und ist der Nutzen durch das Stillen (abgesehen vom emotionalen) überhaupt noch größer als die Gefährdung durch meine Medikamenteneinnahme. Ich habe das Gefühl, meinen gesundheitlichen Zustand wirklich nur in Griff zu bekommen, wenn ich die richtige medikamentöse Therapie erhalte (sprich: jetzt nochmal ein anderes Antibiotikum versuche + Heuschnupfen bei Bedarf mit geeignetem Antihistaminikum bekämpfe), andererseits wäre erzwungenes Abstillen für mich jetzt auch nicht der richtige Weg. Vielen Dank für Ihre Antwort im voraus!


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

Beitrag melden

Liebe A., das Stillen sollten Sie nur noch als emotionale Angelegenheit sehen und Ihre Tochter kann und soll ja ab 1 Jahr normal mitessen und kann auch normale Kuhmilch oder eine Kindermilch bekommen - aus dem Becher und nicht mehr als Fläschchen. Die Säuglingszeit ist vorbei. Unabhängig davon sollten Sie ihr Antibiotikum nehmen, das ja in der Stillzeit erlaubt ist. Und auch Viani gegen Asthma. Mittel der Wahl bei Hesuchnupfen sind nicht Antihistaminika sondern wie beim Asthma ein Corticoidspray lokal in die Nase. Alles GUte!


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Tag Herr Dr. Busse, mein Kind ist bald 8 Wochen alt und bislang läuft alles sehr gut. Da wir beide Elternteile schon mal Herpes hatten (Typ 1), bin ich diesbezüglich sehr besorgt, vor allem, da ich gelesen hatte, dass das Virus auch ohne Symptome ausgeschüttet werden kann. Bis zu welchem Alter wäre eine Infektion gefährlich fürs Kin ...

Lieber Herr Dr. Brügel Mir ist schon öfter vor Müdigkeit passiert, dass ich und die kleine 5 monate beim stillen auf dem Arm eingeschlafen sind. Manchmal lag Sie in ungünstigen Situationen (Tshirt über sie gefallen oder mit Gesicht zwischen Arm gelandet). Nun wollte ich Sie mal fragen, falls die Babys weniger bzw keine Luft bekommen, würden Sie ...

Sehr geehrter Herr Dr. Busse,  wir haben aktuell alle Influenza A und mir geht es sehr schlecht. Ich stille mein Frühchen aktuell 6 Monate unkorrigiert noch voll. Nun fiebern wir alle sehr hoch das wir auf IBU und Paracetamol zurückgreifen. Wie ist das denn mit stillen weil der kleine bekommt ja auch IBU über die Muttermilch?  was müsste ich d ...

Hallo Herr Dr. Busse, zunächst einmal vielen Dank für Ihre Unterstützung. Ich habe hier schon soo viel nachgelesen, was wirklich hilfreich ist. Ich habe eine Tochter (10 Monate). Ich stille sie nur noch einmal nachts und einmal in der früh. Ganz selten stille ich sie noch zum Einschlafen. Tagsüber isst sie super Brei, Brot, Obst usw.  Nun ...

Sehr geehrter Herr Dr. Brügel, mir wird in zwei Wochen ein Muttermal entfernt unter lokaler Betäubung. Ich stille mein Baby 11 Monate alt.  Ist die lokale Betäubung diesbezüglich unbedenklich oder kommt es auf das Präparat an?    Herzlichen Dank   

Guten Tag Ich habe leider erneut eine Anfrage... Im Rahmen einer Mittelohrentzündung wurden mir heute eine Lokaltherapie mit Ciproxin HC Ohrentropfen (Ciprofloxacinum 2mg/ml und HYdrocortisonum 10mg/ml) verschrieben.  Meine Tochter, 13. Monate, wird vor allem abends und nachts noch gestillt. Aktuell erhält sie zudem ja selbst im Rahmen eine ...

Lieber Dr. Busse,  als ich gestern vor dem Schlafen meine 5 Monate alte Tochter gestillt habe (auf einem Stillkissen im Schneidersitz) bin ich dabei selbst kurz eingeschlafen. Ich dachte, ich würde die ganze Zeit ein leichtes Nuckeln wahrnehmen, als ich nach kurzer Zeit wach wurde, ist meine Tochter aber auch schon sehr schläfrig gewesen und wa ...

Lieber Herr Dr. Busse!  Wir erwarten in 5 Wochen unser 1. Kind. Aufgrund einer Schilddrüsenentfernung 2020 muss ich täglich Medikamente zu mir nehmen. Unter anderem auch Rocaltrol 0,5 μg Wirkstoff Calcitriol und Maxikalz. In der Schwangerschaft wurde der Kalziumgehalt im Blut alle 4 Wochen kontrolliert. Die Werte waren alle in der Norm. Kann ...

Guten Abend, leider ist mir heute ein Missgeschick passiert. Unsere Tochter ist 19 Monate alt. Ich stille noch nach Bedarf. Ich habe die komplette stillzeit keinen einzigen Schluck Alkohol angerührt.  Heute jedoch waren wir auf einem Geburtstag und ich hatte eine kleine Rotwein Schorle getrunken (sehr mit Wasser verdünnt) um 14 Uhr und d ...

Sehr geehrter Herr Busse, meine Tochter ist 14 Monate alt und wird ausschließlich nachts gestillt. Auch hier bin ich gerade im Prozess abzustillen, da sie tagsüber super isst und sie nachts quasi nur noch an die Brust möchte um in die nächste Schlafphase zu gelangen.  Ich habe den Wunsch eine Entschlackungskur zu machen, in der ich mich 21 Tage ...