Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Morbus Hirschsprung

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Morbus Hirschsprung

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, meine Tochter ist 5 Monate alt und leidet unter starken Verstopfungen. Der Kinderarzt hat uns zum Ultraschall geschickt, dabei wurde festgestellt, dass der Darm komplett gefüllt ist. Auch Abführmittel wie Babylax haben leider keine Wirkung gezeigt. Nun sollen wir zweimal täglich Darmspülungen machen.   Am Freitag wird in der Klinik eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen, um Morbus Hirschsprung auszuschließen. Leider wurden wir in der Klinik nur sehr knapp darüber aufgeklärt. Es hieß lediglich, dass wir eine Nacht bleiben müssen und dass die Krankheit – falls sie festgestellt wird – operativ gut behandelbar sei.   Könnten Sie mir bitte erklären, was genau bei dieser Biopsie passiert? Wie lange dauert es, bis das Ergebnis vorliegt? Und vor allem: Falls sich der Verdacht bestätigt – wie gut sind die Chancen, dass meine Tochter später ein ganz normales Leben ohne Einschränkungen führen kann?   Ich mache mir große Sorgen und wäre für eine Einschätzung sehr dankbar.


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe A., die Hirschsprung-Krankheit (auch als angeborenes aganglionäres Megakolon bezeichnet) tritt auf, wenn sich einige der Darmnervenzellen (Ganglienzellen) des Babys nicht richtig entwickeln und verteilen, was den Transport des Stuhlgangs durch den Darm verzögert. Der betroffene Darm ist enggestellt und das Kind hat keinen normalen Stuhlgang. Die Symptome variieren mit dem Alter. 80 Prozent der Kinder mit Morbus Hirschsprung haben in den ersten sechs Lebenswochen Symptome. Kinder, die nur einen kurzen Darmabschnitt haben, dem normale Nervenzellen fehlen, können jedoch mehrere Monate oder Jahre lang keine Symptome zeigen. Ihr Hauptsymptom ist Verstopfung. Die Behandlung besteht in einer Operation, um den erkrankten Darmabschnitt zu entfernen und den gesunden Darmabschnitt bis zum Anus zu ziehen. Dies wird als Pull-Through-Verfahren bezeichnet. In den meisten Fällen kann diese Operation mit minimalinvasiven Techniken durchgeführt werden. Sie kann vollständig durch den Anus durchgeführt werden und hinterlässt keine Narben. Die Aussicht auf ein normales Leben ist nach der Operation ausgesprochen gut. Sie dürfen also optimistisch sein, auch wenn sich eine solche Ursache für die Verstopfung herausstellen sollte. Alles Gute!


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