Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Heininger,
in einem Pro&Contra-Forum (FB) wurde jetzt vor "Kreuzreaktionen" gewarnt, die mit einer späteren Grundimmunisierung einhergehen könnten. Sind diese bei Totimpfstoffen überhaupt relevant? Da Infanrix hexa bis zum 36 Monat zugelassen ist, dürfte man da überhaupt noch nach dem 29 Lebensmonat mit der Grundimmunisierung beginnen? - Zusammengefasst gefragt: Abgesehen vom fehlenden Impfschutz (der für mich persönlich sehr schlimm ist) -was ist gefährlich an einer späteren Grundimmunisierung?
Mein Mann möchte am liebsten gar nicht oder ab dem 16. Lm. mit Revaxis grundimmunisieren lassen, da es keinen Dreifachimpfstoff (Tetanus, Polio und Diphterie) gibt. Welche Einwände haben Sie? Der Impfstoff ist für ältere Kinder zugelassen, was könnte passieren?
Dafür, dass Sie sich die Zeit nehmen, verunsicherten Eltern wie uns, die Angst vorm Impfen zu nehmen, freue ich mich. Vielen Dank für die geduldige Beantwortung meiner Fragen.
Eine Mutter
von sabine - paulina am 18.08.2015
von
sabine - paulina
am 26.08.2015, 14:02
Antwort auf:
grundimmunisierung
Hallo
ich weis snicht, was dort unter "Kreuzreaktionen" gemint wurde!?!?
Impfstoffe sind in definierten Antigenmengen für bestimmte Altersgruppen kompponiert, getestet und dann entsprechend zugelassen. das ist die Grundlage für die Altersgrenze. Für Ueber- oder Unterschreiten der Grenzen gibt es also keine bzw keine systematischen Daten und Erfahrungen und somit bleibt Unsicherheit zurück.
Revaxis ist ein Impfstoff mit reduziertem Antigengehalt, der für Auffrischimpfungen und nicht für Grundimmunisierung gedacht ist - so wie man die Suppe nicht mit der Gabel löffelt und Gemüse nicht mit dem Löffel schneidet.
Was könnte passieren? Unzureichender oder fehlender Schutz gegen eine oder mehrere der Zielkrankheiten.
Alles Gute!
von
Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
am 26.08.2015
Antwort auf:
grundimmunisierung
Sehr geehrter Herr Pr. Dr. Heininger,
vielen Dank für Ihre Geduld.
Was genau mit "diesen Kreuzreaktionen" gemeint ist, kann ich Ihnen leider auch nicht sagen. Behauptungen wie "Je jünger das Kind, desto geringer die Wahrscheinlichkeit für (auto)allergene Nebenwirkungen, da das Immunsystem noch sehr "naiv" ist und dadurch weniger Möglichkeiten hat, falsch zu reagieren." oder "Je älter das Kind desto mehr NW." ...führen bei mir leider dazu, den Impftermin noch weiter hinauszuzögern.
Im Zusammenhang mit der späteren Grundimmunisierung wurde nun auch ein "erhöhtes Fieberkrampfrisiko" diskutiert, welches angeblich bei späteren Grundimmunisierungsterminen (insb. MMR-V) vorläge. Die Ärztezeitung vom 28.05.2014 wurde hier als Quelle genannt. -
Die Stiko ist das "Expertengremium", welches die Empfehlungen herausgibt und auf dieses sollte man sich verlassen. Wenn Eltern wie ich, die sich leider! vor der Geburt ihres Kindes nicht ausreichend mit dem Impfen auseinandergesetzt haben, anfangen zu recherchieren, dann werden sie schnell verunsichert und weichen vom "Pfad der ,sicheren' Empfehlungen" ab, weil sie es vermutlich "besonders gut" machen wollen.
Impfkritische Ärzte behaupten, späteres Impfen sei wegen des "ausgereiften Immunsystems" und der besseren Immunantwort besser. Das adaptive und das angeborene System seien nun weniger störanfällig??? Das Gleichgewicht zwischen Abwehr- und Gedächtniszellen sei hergestellt?
Unsere Tochter war bislang nie krank und ich hoffe, dass es noch lange so bleibt. Dieses auch -dank der Impfungen! Ich möchte unbedingt, dass auch sie (genau wie ich -lasse derzeit alles auffrischen ;) ) zukünftig zur HERDENIMMUNITÄT beiträgt und nicht als "Impfschmarotzer" o. ä. bezeichnet oder gesehn wird.
Eine Mutter
von
sabine - paulina
am 27.08.2015, 01:51
Antwort auf:
grundimmunisierung
Danke!
von
Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
am 02.09.2015