Sehr geehrter Herr Prof. Dr. med. Volker Wahn,
meine Tochter (13 Monate) hat eine Angina und eine Bronchitis begleitet von hohem Fieber und schnupfen. Sie wurde ab 04.12. mit Infectomycin anbehandelt und am 06.12. auf Elobact CRP (140 mg/l) umgestellt. Ihr Fieber ist seit gestern runter gegangen. Es geht ihr etwas besser.
Mein Mann hat ebenfalls seit Sonntag eine akute Angina. Das Antibiotikum hat nicht angeschlagen. Blutwerte von heute morgen deuten auf EBV hin.
Meine Frage:
Wie “gefährlich“ ist das für unsere Tochter, für andere Kinder und für andere Erwachsene? Wie ansteckend ist mein Mann? Wann dürften wir uns wieder küssen? Was gibt es sonst zu beachten?
Vielen Dank im Voraus!!!
MfG
von
KIWI
am 07.12.2018, 14:59
Antwort auf:
Wie ansteckend ist mein Mann, der EBV hat?
Die EBV-Infektion verläuft entweder als leichter Infekt, oder aber als sog. Pfeiffer'sches Drüsenfieber mit Schwellungen von Lymphknoten, Leber und Milz. Dabei können die Leberwerte erhöht sein. Bei gesundem Immunsystem ist die Infektion lästig und möglicherweise langanhaltend über ein paar Monate, sie ist aber nicht gefährlich.
Das Reservoir für EBV ist das Rachensekret. Es wird daher leicht beim Küssen übertragen (kissing disease). In der Akutphase ist die Virusmenge sicher sehr hoch, so dass ich in dieser Zeit auf das Küssen verzichten würde. Nach 2-3 Wochen ist das Risiko sicher deutlich niedriger. Vielleicht haben Sie ja eine EBV-Infektion schon durchgemacht ohne es zu merken.
Bei Ihrer Tochter habe ich Zweifel, ob sie eine EBV Infektion hat. Sie zeigt Besserung durch das neue Antibiotikum, was bei EBV nicht zu erwarten ist.
von
Prof. Dr. med. Volker Wahn
am 07.12.2018