Hilfe für kranke und behinderte Kinder

Forum Hilfe für kranke und behinderte Kinder

Wie erkläre ich einer 4jährigen das "anders aussehende Mädchen"?

Thema: Wie erkläre ich einer 4jährigen das "anders aussehende Mädchen"?

Hallo, nach Ostern werden wir Freunde von uns in Thüringen besuchen. Sie bekommen jetzt das fünfte Kind. Das vorletzte ist ein Mädchen - eine ganz Süße und sooo lieb. Sie hat Trisomie 21, ist jetzt etwa 3 1/2 Jahre alt. Meine Tochter wird in 2 Monaten 4. Ich mache mir nun Gedanken, was ich sagen soll, wenn meine Tochter zu mir kommt und mich fragt, warum sie "so" aussieht. Was sage ich dann? Mein Sohn (1 1/2 Jahre älter als meine Tochter) hat mich auch schon mal gefragt, als er bei der Logopädin einen Behinderten gesehen hat. Ich habe gar nichts geantwortet. Ich wusste nicht wie, vor allem nicht, weil die Mama daneben stand. Ich kann doch nicht sagen, dass das Mädchen krank ist. Das hört sich für Trisomie 21 so HART an. Wie reagiere ich am besten, FALLS meine Tochter mich fragt und die Mama mit dabei ist? Ich möchte schließlich niemanden verletzen. Danke für Eure Tipps. LG Steffi

Mitglied inaktiv - 26.03.2009, 16:24



Antwort auf diesen Beitrag

Wenn Du Dir so unsicher bist und im Sinne der Eltern nichts falsches sagen möchtest, dann frag´ sie doch einfach. Sag´ ihnen, dass du unsicher bist. Wenn dir einer helfen kann, dann sie. Was besseres gibt es nicht, als diejenigen zu fragen, die sich auskennen. LG und schöne Tage nach Ostern :)

Mitglied inaktiv - 26.03.2009, 16:31



Antwort auf diesen Beitrag

Das kann ich nicht. Er ist eher mit meinem Mann befreundet. Sie habe ich erst 1x bei der Hochzeit gesehen. LG

Mitglied inaktiv - 26.03.2009, 16:35



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, warum sagst Du nicht einfach, dass der liebe Gott ganz viele unterschiedliche Menschen gemacht hat, und dieses Mädchen deshalb so aussieht. Das kann man ja noch etwas näher erklären! Lg Sanne

Mitglied inaktiv - 26.03.2009, 16:53



Antwort auf diesen Beitrag

Ja, ist ein guter Ansatz. Werde ich noch etwas "ausmalen". Danke Dir. LG Steffi

Mitglied inaktiv - 26.03.2009, 17:03



Antwort auf diesen Beitrag

Bist du sicher, dass sich dein Kind an den mandelförmigen Augen stören wird? Oder lässt das Kind die Zunge raushängen (da könntest du sagen, sie muss noch lernen, die Zunge im Mund zu behalten)? Was genau ist denn anders? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Kindern in dem Alter relativ egal ist, wie das andere Kind aussieht. Meist sind eher wir Erwachsenen unsicher. Dass sie krank ist würde ich auch auf keinen Fall sagen und als Eltern auch auf keinen Fall hören wollen. Vielleicht kannst du es so erklären, dass einige Kinder Dinge schneller lernen und andere langsamer, denn ich bin sicher, die Fragen deines Kindes werden sich eher auf bestimmte Fähigkeiten beziehen als auf das Aussehen. Falls die Kleine zum Beispiel speichelt, kannst du deinem Kind erklären, dass es das früher auch gemacht hat und euer Besucherkind das eben noch lernen muss. Ich hoffe, das hilft ein wenig, ju

Mitglied inaktiv - 26.03.2009, 17:37



Antwort auf diesen Beitrag

Ich habe das Kind erst einmal gesehen (bei der Hochzeit). Da war es knapp ein Jahr alt. Nein, um Gottes Willen, dass es krank ist, möchte ich ja gar nicht sagen. Ja, ich denke eigentlich, dass sie nichts sagen wird, aber eben nur falls. Aber Du hast sicher Recht, es werden, wenn überhaupt, andere Dinge sein, die sie hinterfragen könnte, z.B. Speicheln, warum sie noch ne Windel umhat (das hat sie, das weiß ich). Danke für Deine Tipps. LG und einen schönen Abend noch. Steffi

Mitglied inaktiv - 26.03.2009, 18:58



Antwort auf diesen Beitrag

Natürlich fragen Kinder "sowas" immer, wenn man eigentlich in der Situation nicht drüber reden möchte. Wir hatten das so ähnlich auch öfters, als meine Kinder noch kleiner waren, z.B. beim Bäcker oder beim Kinderarzt. Ich habe ihnen dann jeweils erklärt, auch in Anwesenheit der Betroffenen, dass manche Menschen eben anders auf die Welt kommen, dass das einfach so passiert, aber nichts Schlimmes ist. Das hat dann schon genügt. Kinder passen sich gut an und nehmen das einfach so, wie es ist. Ich selbst hatte als Kind in der Verwandschaft einen ungefähr gleichaltrigen Jungen mit Trisomie 21. Kann mich erinnern, dass ich das anfangs etwas komisch fand, u.a. weil er halt anders gesprochen hat, dann habe ich aber ganz normal mit ihm gespielt. War halt so, fertig. "Krank" finde ich übrigens sowieso das falsche Wort. Krank ist jemand, der eine Grippe oder Windpocken hat. Du wirst sehen, das läuft alles ganz problemlos. LG Anja

Mitglied inaktiv - 26.03.2009, 19:02



Antwort auf diesen Beitrag

Hi, ich war mit meinen beiden "gesunden" Kindern in einer Kurklinik, die auch körperlich und geistig behinderte Kinder und Mütter spezialisiert war. Meine Kids waren damals 1,5 und 4,5 Jahre alt. Meine Kinder haben die Behinderungen nicht als irgendwas besonderes beachtet, sondern sind mit ihnen ganz normal umgegangen. Nur bei den körperlichen Behinderungen wurde mal nachgefragt - also: Warum sitzt das Kind im Rollstuhl oder warum hat das Kind so einen riesigen Kopf und ein eingedrücktes Gesicht (Wasserkopf)? Das hatte ich dann in wenigen kindgerechten Sätzen erklärt (z.B. weil die Beine keine Kraft zum laufen haben etc.) Die Kinder wollen in diesem Alter ja noch gar keine Details, sondern sind mit kurzen Erklärungen zufrieden. Auf Trisomie haben meine Kinder jedenfalls gar nicht reagiert, sondern haben die Kids so genommen, wie sie sind. Ich selbst bin mit Behinderten aufgewachsen, da meine Mutter eine Behindertengruppe leitete und ich immer dabei war. Aus diesem Grunde habe ich da auch gar keine Berührungsängste. Und dies überträgt sich dann auch auf meine Kinder - da bin ich mir sicher. Ich denke, dass bei Euch eher die Berührungsängste bei Dir sind - so hört es sich für mich jedenfalls an. Mir scheint es so, als ob Du "Angst" davor hast, Deinem Kind eine Behinderung in der "Öffentlichkeit" zu erklären oder überhaupt mit dem Thema Behinderung umzugehen. Dies werden Deine Kids natürlich merken und im schlimmsten Fall eine Behinderung als etwas ansehen, was ein Makel ist, was etwas ist, über das man nicht reden sollte. Und das wäre doch fatal, oder? Ausgrenzungen hab es früher - heute sollte man doch ungezwungener damit umgehen. Wenn Ihr Freunde seid, dann würde ich Deine Ängste vorab mit Deiner Freundin besprechen. sag Ihr, dass Du nicht weißt, wie Du Dich verhalten sollst, da du sie bzw. ihr Kind nicht vor den Kopf schlagen willst. Ich bin mir sicher, dass Dir Deine Freundin dann erklären wird, wie es für sie am angenehmsten ist.

Mitglied inaktiv - 26.03.2009, 19:41



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, mein Sohn ging mit einem Down-Kind in den Kiga. Da der Junge nicht so schnell war und durch sein Spielverhalten auffiel wurde ich auch gefragt, was der denn hat. Ich habe dann erklärt, dass der Junge einen Lebensbaustein zuviel hat und daher manche Dinge nicht so schnell versteht. Das war Erklärung genug, mein Sohn hat das wohl mit Legos assoziiert und erst kürzlich wieder gefragt. Das Aussehen von J. hat ihn übrigens nie interessiert, es kamen deswegen nie irgendwelche Fragen. LG

Mitglied inaktiv - 26.03.2009, 19:53



Antwort auf diesen Beitrag

ich würd dann wahrscheinlich meinen Mann fragen, ob er mit seinem Kumpel klären kann, welchen Namen sie für diese "Besonderheit" haben... meine Kinder wissen, dass diese Kinder mongoloid genannt werden und Mongölchen ein Begriff ist, sie hatten allerdings ein I-kind in ihrer Kindigruppe, worüber ich soo froh war, weil wir Erwachsene einfach Berührungsängste haben, die die Kinder damit gar nicht erst aufbauen... versuch es vielleicht als Bereicherung zu sehen und das ist in diesem Fall vielleicht leichter, da die kleine süß und lieb ist, das find ich einen unkomplizierten Einstieg in die "Welt ist rund und bunt", sehr viel schwieriger find ich Kinder die an unheilbaren Krankheiten leiden oder wirklich echte schwere Krankheiten haben, da hab ich dann wirklich Schwierigkeiten, weil das Schicksal auch wirklich gemein zuschlagen kann und wie soll man einem Kind erklären, dass der Spielkamerad eine geringere Lebenserwartung hat und mit Eltern umgehen, die jeden Tag mit dem Zwerg versuchen zu geniesen, insofern kann ich bei solchen "kleineren Abweichungen" relativ relaxed umgehen.... Achso, krank ist sie nicht, ich nenn sowas "besonders" und mit 3 1/2 ist auch eine Windel und ein speicheln noch gut erklärbar... lg dani

Mitglied inaktiv - 26.03.2009, 21:22



Antwort auf diesen Beitrag

hallo, mein Sohn ist auch 4. Er bekam letzten November die Mandeln raus. als es ihm besser ging und wir im spielzimmer waren, war da auch ein Mädchen mit "down". Meinen Sohn interessierte nicht das Aussehen, oder warum sie noch ne Windel trug (sie ist 5). Er hat mich nur gefragt warum sie so zickig ist :-) Aber ich muss ehrlich sagen, ich will jetzt niemanden auf die Füsse treten, aber ich hatte auch angst ,das er mich fragt was sie denn hat etc. Aber ich hatte angst, weil ich mich damit nicht auskannte. Ich habe dann mit der Mutter gesprochen und sie hat mir ein paar Dinge erzählt. Und dann war ich quasi vorbereitet auf mögliche Fragen und wusste auch noch selbst bescheid :-) Gruss Andrea

Mitglied inaktiv - 28.03.2009, 22:45



Antwort auf diesen Beitrag

Ich würde die Mutter ansprechen wenn sie bei einer Frage bezüglich der Besonderheit/en dabei ist, wenn Du keine einfache Erklärung findest. Ich habe es erlebt das man selbst als Erwachsener keine Berührungsängste zu haben braucht, wenn man eine Andersartigkeit nicht erklären kann: Man hat ja gelernt höflich den Betroffenen (oder die Mutter eben ) zu fragen. Ich bin noch nie deswegen schief angeschaut worden, genau das Gegenteil war der Fall! Die betroffenen Mitmenschen sind eher erfreut, wenn sie es einem erklären dürfen, denn damit gibt es keine Vielleichts, Glaube mal und Missverständnisee etc.. Laß es einfach mal so auf Euch zukommen, Du wirst schon sehen Du machst Dir viel zu viele Gedanken . Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 28.03.2009, 23:05



Antwort auf diesen Beitrag

Da das Besucherkind etwas älter ist, kinder mit Down-Syndrom aber eher etwas später dran sind mit Reden oder Laufen, vermute ich, dass er das Kind als gleichaltrig empfinden wird. Vermutlich kommt da keine Frage auf. Ansonsten würde ich so auf der Ebene "jedes Kind ist anders und kann was anderes gut" antworten und vielleicht beispiele bringen wie "...kann doch auch schneller Radfahren und du kannst besser werfen". Oder findest du das "feige"?

Mitglied inaktiv - 01.04.2009, 11:59