Elternforum Hilfe für kranke und behinderte Kinder

Datenschutz - gibt es den in diesem Fall nicht?

Datenschutz - gibt es den in diesem Fall nicht?

susip1

Hallo! Mein Kleiner hat AVWS, also eine Hörverarbeitungsschwäche und deshalb habe ich mich bei einem Akkustiker informiert über eine FM Anlage, also kein Hörgerät an sich, sondern nur so eine Funkanlage fürs Ohr für die Schule, damit die Stimme der Lehrerin direkt ins Ohr des Kindes übertragen wird. Nur PROBEWEISe. Natürlich war ich mit dem Kind schon mal in der Klinik Pädaudiologie. Nun ruft mich der Akkustiker an, dass er sich in der Klinik erkundigt habe, ob wir dort in Behandlung wären (weil sonst kriegt man das wohl gar nicht). Ok, soweit so gut, von mir aus. Nach Probe u. Rückgabe d. Gerätes, da nicht so ganz passend war und ich mich erkundigt hab, wegen einem generellen Hörverstärker/Sprachverstärker ruft er mich wieder an und sagt, er habe wieder in der Klinik nachgefragt und die ihm die Auskunft über seinen Befund erteilt und wir sollten vorher noch alle möglichen Therapien ausschöpfen usw.... Ist das rechtens? Ich meine, es ist ja im Grunde egal, aber verwundert bin ich schon, dass eine Klinik Daten über Befunde einem Mitarbeiter von einem Hörgerätegeschäft einfach so gibt, OHNE meine Zustimmung - also weder die einen noch der andere haben mich gefragt, ob es ok ist, wenn er Infos einholt. Danke


Lauch1

Antwort auf Beitrag von susip1

Du bist auch aus Österreich? Nein, das ist natürlich nicht rechtens. Einsicht in die Patientenakte haben der Patient, der behandelnde Arzt oder eine bevollmächtigte Person des Vertrauens. Die Klinik hätte ohne Nachfrage keine Infomationen geben dürfen. Nur ist es hier leider oft üblich, dass Patienten nur schwer Auskunft bekommen, andererseits oft unbefugten Personen Auskunft gewährt wird.


susip1

Antwort auf Beitrag von Lauch1

genau aus Österreich. Und es hat mich echt irritiert, dass jemand Infos von unserer Patientenakte einholt und diese dann auch bekommt, ohne mein Wissen...möchte nicht wissen, wie oft der Datenschutz wirklich verletzt wird....


Lauch1

Antwort auf Beitrag von susip1

Was willst Du da machen? Das kostet nur Kraft. Je resoluter jemand am Telefon rüberkommt, desto eher bekommt er Auskunft.


susip1

Antwort auf Beitrag von Lauch1

gar nix will ich machen, außer mich wundern...


Jo64

Antwort auf Beitrag von susip1

Das kann ja richtig Ärger geben sowas. Ich bin auch im KH tätig und ich bin schockiert. Wir verlangen immer die Entbindung von der ärztlichen Schweigepflicht. Es ist sogar vorgeschrieben, wenn ne andere Klinik was anfordert, wo man dann viell. auch bissesl drüber hinweg sieht, da ja der Patient der Datenübermittlung im Rahmen seiner Erkrankung z ustimmt und unterschreibt. Aber das hier ist ja was ganz anderes. Das ist echt nicht erlaubt. LG Jo


IngeA

Antwort auf Beitrag von susip1

Hallo, sowas gibt es leider immer wieder. Die meisten meinen es gut und es spart einen Haufen Bürokratie, aber rechtens ist es natürlich trotzdem nicht (zumindest nicht in Deutschland). Ich hab der Psychiatrischen Klinik, wo meine Tochter untersucht war ausdrücklich verboten irgendwelche Infos an Schule etc. weiter zu geben. Die Ärztin hat dasextra groß in der Akte vermerkt und mit Marker fett markiert, weil es meist so ist, dass eben der Zusammenarbeit mit der Schule zugestimmt wird und viele einfach nicht dran denken, dass das auch u.U. unerwünscht sein kann. Die Schule hat übrigens tatsächlich angerufen und um Infos gebeten und hat sie tatsächlich von der Klinik nicht bekommen. LG Inge


Pamo

Antwort auf Beitrag von susip1

Ich würde der Klinik schriftlich mitteilen, dass sie sich an die ärztliche Schweigepflicht zu halten haben und die Sache damit auf sich beruhen lassen.


shinead

Antwort auf Beitrag von susip1

Je mehr wir in den Modus "tu-nix-weil-bringt-ja-nix-höchstens-Ärger-verfallen", je weiter werden Datenschutzgesetze aufgebohrt. Wer das also nicht möchte, der sollte sich wehren. Bei der Klinik nachfragen, wann die Einverständnis zur Weitergabe von Daten gegeben wurde und um Kopie bitten. Falls da nichts kommt, auf die Verstöße aufmerksam machen. Wehrt sich keiner, wird die Weitergabe normales Prozedere. Wer weiß schon, an wen die Daten sonst noch gehen?


susip1

Antwort auf Beitrag von shinead

Danke, ja recht hast Du da eigentlich schon. Was mich noch grad wundert ist, woher der Mann vom Hörgeräteshop eigentlich das Geburtsdatum meines Kindes hatte - hab ich nie angegeben, das weiß ich ganz sicher, hab auch meine Mails jetzt nochmals gecheckt, weil ich per Mail angefragt haben - aber nicht direkt über beim Shop, sondern bei der Zentrale dieses großen Unternehmens, weil sie in der Werbung ja damals was ausgeschrieben hatten wegen gratis Hörtest usw.... Seltsam und erschreckend irgendwie schon...


Jo64

Antwort auf Beitrag von susip1

Vielleicht hat er die Krankenkarte eingelesen? Wird ja überall gemacht, wo die KK sich beteiligt. Könnte das sein?


emmababy

Antwort auf Beitrag von susip1

Ja, absolut erschreckend! Ich bin auch aus Österreich und arbeite in einem Krankenhaus und ich kann nur sagen, das ist absolut rechtswidrig. Ich würde dem nachgehen. Bei uns werden Infos nur an Personen weitergegeben, die das persönliche Kennwort des Patienten kennen. Soetwas geht überhaupt nicht und was fällt diesem Typen überhaupt ein, einfach im Krankenhaus anzurufen! Hier haben zwei Personen ganz eindeutig ihre Grenzen überschritten und diese gehören zur Rechenschaft gezogen! Bin auch sehr verwundert, das ist ja zum Fremdschämen ...