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Geschrieben von Tina2083 am 27.02.2021, 17:23 Uhr

BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Liebe Eltern,

ich habe mich entschlossen einen positiven Bericht zu verfassen, da ich mir damals so sehr ein wenig Hoffnung gewünscht habe und nirgendwo etwas finden konnte. Mein Sohn hat im Alter von 7 Monaten plötzlich BNS Krämpfe entwickelt. Er konnte sich nicht mehr auf den Armen halten und ist aufs Gesicht gefallen. Er schien plötzlich abwesend zu sein. Zwei Tage später sind wir mit ihm in die Notaufnahme gefahren und dort wurden wir wieder nach Hause geschickt...es wäre nichts. Die Abwesenheiten und Zuckungen wurden häufiger und unsere Kinderärztin hat uns eingewiesen in ein Krankenhaus mit Neurologie /Epilepsie Schwerpunkt. Die Diagnose wurde durch ein Schlaf EEG gestellt. Um die Krämpfe unter Kontrolle zu bringen wurde zunächst mit Cortison und anschliessend mit Vigabatrin behandelt. Es wurden ganz viele Untersuchungen gemacht um eine Ursache zu finden, diese konnte nicht gefunden werden (keine Gehirnschädigung). Wir waren insgesamt 3 Wochen im Krankenhaus. Uns wurde Dann die Diagnose mitgeteilt, dass es sich um eine schwere Form der Epilepsie handelt, die mit großen Entwicklungsstörungen kommt und schlecht behandelbar ist. Wir wurden auch an Selbsthilfe Gruppen verwiesen.
Unser Sohn hat sehr viel an Gewicht zugenommen durch das Cortison. Es war furchtbar es anzusehen. Er passte in keine Kleidung und hat wahnsinnig viel gegessen und das Cortison Mondgesicht. Während der Cortisonbehandlung war er kaum aktiv, hat nicht reagiert, nicht gelächelt, nichts. Als Eltern war es furchtbar so etwas mit anzusehen. Das Cortison wurde dann langsam reduziert ( 6 Wochen). Jedes mal hatten wir Angst, dass die Anfälle wiederkommen. Dann wurde nur noch mit Vigabatrin behandelt und unser Sohn hat abgenommen, sich mehr bewegt, und wurde immer aktiver. Über einen Zeitraum von 6 Monaten wurden mehrere Schlaf EEGs und neurologische Untersuchungen gemacht, die unauffällig blieben. Dann wurde das Vigabatrin langsam reduziert. Mit jeder Reduzierung hat er mehr Geräusche gemacht und sich motorisch weiterentwickelt. Beim vorletzten Kontrolltermin wurde uns gesagt, dass er zur Physiotheraphie müsste. Wir haben dann aufgrund von Weihnachten keine Termine bekommen (erst nach 4 Wochen) in der Zwischenzeit fing er plötzlich an zu krabbeln, stehen, hochziehen, Treppensteigen. Als wir bei der Physiotheraphie beim Termin waren hat uns die Therapeutin mitgeteilt, dass er komplett normal entwickelt ist und keine Unterstützung braucht. Wir hatten Dann noch ein Schlaf EEG nach Absetzen der Medikamente und das war auch unauffällig. Laut Arzt bleiben 80% der Kinder anfallsfrei und er gilt jetzt als gesund.
Was mich am Meisten fertig gemacht hat, war die Negativität der Ärzte, jede Hoffnung auf einen positiven Verlauf wurde unterbunden. Es wurde Endzeitstimmung gemacht.
Es hätte natürlich auch anders ausgehen können, aber wenn jede Hoffnung unterbunden wird, haben die Eltern keine Kraft mehr.
Die Behandlung hat insgesamt 6 Monate gedauert, eingestellt hatten wir uns bereits auf ein behindertes Kind.
Geholfen hat mir ein Psychologe, weil ja ich konnte nicht mehr und Tagebuch schreiben.
Ich hoffe, dass ich ein bisschen Mut machen kann dass es in einigen Fallen auch gut ausgehen kann, auch Wenn die Ärzte anders kommunizieren.

 
37 Antworten:

Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von JohannaP85 am 07.03.2022, 18:54 Uhr

Hallo liebe Tina,
vielen Dank für deinen positiven Eintrag!
Ich bin seit drei Wochen mit unserem 5 Monate alten Sohn im KH mit der Diagnose West-Syndrom. Er wird auch mit Cortison und Vigabatrin behandelt. Nur leider sind die EEG bisher weiter auffällig.
Wie war das bei euch? Wie schnell waren die EEGs wieder unauffällig? Und wie lange hatte eurer Kind noch Anfälle?
Ich bin sehr verzweifelt und weiß gerade nicht wo ich noch Kraft hernehmen soll. Es schlägt einfach kein Medikament bisher an und es wurde auch keine Ursache gefunden.
Ich danke dir für eine Antwort!

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Tina2083 am 07.03.2022, 19:47 Uhr

Hallo liebe Johanna,

ich schreibe Dir gleich eine Nachricht ins Postfach.

Liebe Grüsse

Tina

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Marie223 am 08.03.2022, 20:29 Uhr

Liebe Tina,
ich danke dir vom Herzen für deinen positiven Bericht! Dein Bericht hat uns sehr viel Kraft und Zuversicht gegeben!
Bei unserem fünf Monate alten Sohn wurde im Dezember die Diagnose gesellt. Zunächst wurde mit Ospolot, dann Vigabatrin und Cortison behandelt. Drei Wochen waren wir im Krankenhaus, die Ursache blieb unklar (auch kein Gehirnschaden). Das Vigabatrin musste schnell abgesetzt werden, da unser Sohn nur noch schlief. Der Cortison wurde daraufhin hochdosiert und dann langsam reduziert. Was du beschreibst trifft es auf den Punkt. Es war furchtbar mit anzusehen und erst bei der Reduzierung ging es ihm und uns langsam besser, er hat sich immer mehr bewegt, weiterentwickelt und wieder richtig gelacht. Auch das EEG war bei der Reduzierung unauffällig. Seit vier Wochen bekommt er kein Cortison mehr, das letzte EEG war weiterhin unauffällig, allerdings immer mit einem großen ABER, denn die Ärzte sagen es könnte jeden Moment wiederkommen, es könnte aber auch nie wieder kommen. Ich finde es dennoch wichtig, davon zu berichten, denn wie du sagst, es wird einem mit dieser Diagnose so große Angst und Hoffnungslosigkeit gemacht, da ist jeder positive Bericht Goldwert! Mich würde so sehr interessieren wie es bei eurem kleinen Kämpfer weitergegangen ist? Ganz liebe Grüße

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Tina2083 am 08.03.2022, 21:01 Uhr

Hallo Marie,

wie schön, dass es bei Euch sich auch positiv entwickelt hat. Wie gesagt, ich konnte damals überhaupt gar nichts positives im Internet finden und die Ärzte haben damals auch regelmässig die Hoffnung wieder gedrückt, obwohl eine Hoffnung sich positiv auf die Gesamtsituation ausgewirkt hat.
Unser Sohn hatte keine Anfälle mehr nach Absetzen der Medikamente. Wir waren regelmässig zu Schlaf EEG's im Krankenhaus, alle unauffällig und wir haben neurologische Entwicklungsuntersuchungen gemacht - da war am Anfang etwas verlangsamt, hat er aber alles aufgeholt. Die Abschlussuntersuchung war mit knapp 2 Jahren und im Arztbericht stand, dass es als geheilt gilt. Wir waren auch noch beim Augenarzt um zu schauen, ob sich das Vigabatrin negativ ausgewirkt hat - war auch nicht der Fall.
Sprachlich gesehen ist er sehr weit entwickelt, die Feinmotorik ist nicht ganz so ausgefeilt...kann aber auch sein, dass er sich einfach nicht dafür interessiert.
Wir fanden die Zeit nach dem Absetzen der Medikamente angespannt, da man sich auch öfters Sachen "einbildet" und denkt "könnte das etwas gewesen sein"?
Nachdem jetzt über 1 Jahr vergangen ist, muss ich doch sagen dass es mich wundert, wie schnell man sich selber wieder entspannt :)

Liebe Grüsse Tina

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Marie223 am 08.03.2022, 21:48 Uhr

Vielen Dank für die schnelle Antwort! :)
Das freut mich so sehr für euch, dass sich alles so toll entwickelt hat und euer kleine Mann jetzt gesund ist! Ich finde die aktuelle Zeit auch etwas angespannt, da man unter ständiger Beobachtung auf den kleinen ist und einfach hofft, dass es so bleibt wie es aktuell ist
Ich wünsche euch für die Zukunft weiterhin alles Gute und wie gesagt, dein Beitrag hat uns unglaublich bestärkt in der schweren Zeit im Krankenhaus!! Danke :)

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Dani1981 am 14.03.2022, 7:27 Uhr

Hallo Zusammen.

Ich bin gerade auf eure Beträge gestoßen und möchte mich auch für die aufmunternden Worte bedanken. Bei meinem Kleinen (fast 5 Monate) wurde Freitag in der Kinderklinik auch BNS diagnostiziert, die Symptome wie Entwicklungsrückschritt, u.a. lacht er auch nicht mehr und die Krämpfe die ich per Video zeigen konnte sprechen dafür. Nur konnten wir am Freitag kein brauchbares EEG machen da er so viel weint. Da ohne brauchbares EEG die Therapie nicht starten kann durften wir bis zum nächsten EEG am Montag wieder nachhause um noch mal für die nächsten Wochen Kraft zu tanken. Heute Nachmittag werden wir dann noch mal stationär aufgenommen und die Ärzte sagten dass er wohl eine Kortison Therapie bekommt und wir drei Wochen bleiben werden, dafür benötigen die aber ein brauchbares EEG.

Wie hat ihr es geschafft dass eure kleinen dabei ruhig blieben? Habt ihr tipps für mich? Sitze seid Freitag zuhause und habe riesige Sorgen und Ängste um mein Kind und was auf uns zu kommt.

LG Dani

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Marie223 am 15.03.2022, 10:18 Uhr

Hallo liebe Dani,
bei uns hat es immer sehr geholfen wenn ich den Kleinen während des EEG‘s gestillt habe (ich habe mich dann quasi über ihn gebeugt).
Die Cortisontherapie hat bei uns sehr gut angeschlagen, allerdings hat es bis zu einem unauffälligen EEG über drei Wochen gedauert. Ich wünsche euch ganz viel Kraft und Zuversicht! Du kannst mir auch gerne jederzeit schreiben, liebe Grüße Marie

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Nina-Liv am 18.03.2022, 19:24 Uhr

Hallo,
Ich finde es schön, dass wir hier über erfolgreiche Behandlungen schreiben.
Meine Tochter hat BNS mit 1 Jahr bekommen und es wurde 2 Wochen später diagnostiziert. Mein Arzt ist wirklich klasse. Auch ohne brauchbares EEG hat er aufgrund Erzählungen und Videos gleich gesehen dass es sich um BNS handelt. Sie ist jetzt seit Ende Januar in Behandlung. (Auch hier hat das MRT keine Schäden am Gehirn feststellen können) Zuerst haben wir auch mit Kortison behandelt, dass hat leider keine Besserung gezeigt.
Seit 4 Wochen bekommt sie jetzt Vigabatrin dazu. Meine Tochter wurde auch sehr müde und wie betrunken von dem Medikament, daher haben wir es erstmal 1 Woche um die Hälfte reduziert, damit sie sich dran gewöhnen konnte. Jetzt nimmt sie 2x täglich die volle Dosis und verträgt es auch sehr gut. Das Kortison wird jetzt seit 2 Wochen ausgeschlichen.
Das EEG zeigt leider nur eine geringe Besserung, aber eine Besserung. Ich versuche immer positiv zu denken und das beste aus der Situation zu machen. Mein Arzt hat mir keine Angst gemacht, er hat zwar gesagt, dass es eine schlimme schwer heilbare Krankheit ist, aber er hat schon Kinder behandelt, bei denen jetzt wieder alles in Ordnung ist. Wie bei euch eben.
Ich hoffe, dass Liv auch eins dieser Kinder ist und wenn nicht, dann werde ich das Beste daraus machen. In Deutschland gibt es ja zum Glück gute Fördermöglichkeiten, für Kinder mit Besonderheiten. Und ich denke mir, solange sie glücklich ist, kann es nicht so schlimm sein.
Ich wünsche mir nur dass die Anfälle bald aufhören und sie wieder in Ruhe schlafen kann.

Was ich noch in die Runde fragen wollte. Was für Fördermöglichkeiten nutzt ihr?
Ich habe jetzt Frühförderung beantragt und einen Integrativen Kitaplatz. Auch wenn sie irgendwann als genesen gilt, kann man nicht immer sagen ob da nicht doch was kaputt gegangen ist, was man aber erst in der späteren Entwicklung sieht. (So meine Info)
Daher finde ich es wichtig Fördermöglichkeiten wahr zu nehmen. Ich möchte nichts übersehen, was die Entwicklung eben behindern kann.
Könnt ihr da noch was empfehlen? Was sind eure Erfahrungen? Was wird euch empfohlen von den Ärzten?

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Tina2083 am 18.03.2022, 21:04 Uhr

Hallo liebe Nina-Liv,

schön, dass es mit dem Vigabatrin zu funktionieren scheint. Mein Kleiner hat nur kurz Physiotherapie bekommen und das war es. Er ist ganz normal entwickelt und geht in eine normale Großtagespflege. Bei seinen zusätzlichen Untersuchungen konnte keine Entwicklungsverzögerung festgestellt werden.

Viele Grüße Tina

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Marie223 am 20.03.2022, 20:58 Uhr

Hallo Nina-Liv,
schön das du so positiv und hoffnungsvoll bist, ich bin davon überzeugt, dass sich das positiv auf das Kind auswirkt. Ich drücke euch die Daumen das alles gut wird, eine Besserung im EEG ist doch schonmal super. Bei uns hatte es auch einige Wochen gedauert, bis das EEG unauffällig wurde. Aktuell bekommt mein Sohn Physiotherapie, wie es mit der Entwicklung weitergeht werden wir dann sehen. Bei uns ist alles noch frisch (wir waren im Dezember im Krankenhaus mit der Diagnose), aber er entwickelt sich weiter und ist glücklich und das ist das Wichtigste!
Liebe Grüße, Marie

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Katharina2022 am 23.03.2022, 16:40 Uhr

Hallo zusammen,

Ich bin so froh, diese sehr aktuelle Diskussion gefunden zu haben! Vielen herzlichen Dank für die positiven Berichte! Ich möchte uns kurz vorstellen.

Bei unserem Sohn (5 Monate) wurde vor zwei Wochen die Diagnose BNS Epilepsie
gestellt. Eine Ursache wurde bislang glücklicherweise nicht gefunden, sodass wir weiter darauf hoffen dürfen, dass es sich um ein idiopathisches West Syndrom handelt.

Da die Anfälle und das erste EEG sehr eindeutig waren, begann schon am ersten Tag die Behandlung mit Cortison und Vigabatrin. Diese hat bei uns auch sofort angeschlagen und wir waren nach 24 Stunden anfallsfrei. Nach 12 Tagen Krankenhaus sind wir wieder zuhause und versuchen uns auf das neue Leben mit der Diagnose einzustellen.

Mein Mann und ich glauben ganz fest an unseren starken kleinen Jungen. Wir sind guter Hoffnung, dass die Anfälle nie wieder kommen und er sich ganz normal weiterentwickeln wird!
Bei der Verarbeitung helfen uns solch positive Berichte wie von dir Tina wirklich sehr. Nochmals vielen lieben Dank dafür! Leider findet man ansonsten kaum Berichte oder Informationen, die einem Mut machen.

Ich hoffe so sehr, dass alle unsere Kinder diesen Alptraum bald hinter sich lassen und ihre Kindheit in vollen Zügen genießen dürfen!!!

Katharina

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Tina2083 am 31.03.2022, 21:59 Uhr

Liebe Katharina, schön dass Dir unsere Berichte Mut geben. Falls Du Fragen hast kannst Du mir auch gerne eine persönliche Nachricht schicken. Ich drücke Euch die Daumen dass der Verlauf ähnlich ist. GLG Tina

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von LauseLaus879 am 06.10.2022, 20:50 Uhr

Hallo Tina,

meine erste Tochter hatte selbst mit ca. 5 Monaten das West-Syndrom und ich war genau wie du hilflos auf der Suche nach einem Hoffnungsfunken. Auch heute beschäftigt mich das Thema immer mal wieder und so bin ich auf deinen Beitrag gestoßen.
Auch ich kann von einem positiven Krankheitsverlauf berichten. Ca. ein Monat lang hatte meinte Tochter immer mehr verlernt was sie zu diesem Zeitpunkt bereits konnte (sich auf die Seiten drehen, auf dem Bauch liegen und Kopf hochhalten, letztendlich sogar ihr Lächeln...Schlafen ging auch nur noch 30 min am Stück, selbst nachts). Zu mir hieß es von allen Seiten, dass sie zahnt oder einen Schub hat. Letztendlich begannen dann die Anfälle nach dem Aufwachen und wurden schnell immer mehr. Augen verdrehen, Arme hochschlagen und Beinchen anziehen. Am Feiertag war es dann so schlimm, dass meine Hebamme mir sofort dazu geraten hat in die Notaufnahme zu fahren. Dort wurden wir aufgenommen und am nächsten Morgen ein EEG geschrieben. Daraus konnte direkt die Diagnose West-Syndrom gestellt werden. Da während dem EEG ihr ein Vitamin gespritzt wurde und das EEG sich minimal gebessert hatte dadurch, wurde über das Wochenende mit hochdosierten Vitaminen versucht, ob sich dadurch ihr EEG verbessert. Dies hat aber leider keinen Effekt gebracht. Montags musste sie dann zum MRT. Hier wurde nichts gefunden. Auch ab Montag wurde dann der erste Cortison-Stoß gegeben, über drei Tage. Mir wurde gesagt, dass wir mit mindestens zwei Cortison-Stößen zu rechnen haben. Parallel wurde die Therapie mit Vigabatrin gestartet. Erfreulicherweise war bereits am Mittwoch das EEG deutlich besser. Auch hatte sie ab diesem Zeitpunkt bereits keine Anfälle mehr. Nochmals zwei Tage später war ihr EEG "gesund". Die Genetik wurde bei uns dann auch noch per Blutentnahme untersucht. Auch hier gab es keine Auffälligkeiten. Somit wurden wir einige Tage später, ohne den zweiten Cortison-Stoß, bereits entlassen. Am letzten Tag im Krankenhaus hat sie bereits wieder angefangen zu lächeln.
In den darauffolgenden Monaten musste sie immer wieder zum EEG, welche alle "gesund" waren. Bis zu ihrem 1. Geburtstag hat sie Vigabatrin bekommen, welches sie müde gemacht hat, aber ansonsten gut vertragen wurde. Heute ist sie fast 4 und ein gesundes, fröhliches, kluges Mädchen welches in einen normalen Kindergarten geht. Lediglich die Grobmotorik hinkt seit der Erkrankung etwas hinterher. Sie ist erst mit 9 Monaten gerobbt, mit 15 Monaten gesessen und mit 21 Monaten frei gelaufen. Ein Bein hat scheinbar nicht ganz so starke Muskeln wie das andere. Das merkt man vor allem beim Treppen laufen oder auch jetzt beim Hüpfen. Da fehlt einfach noch die volle Kraft. Aber wenn das alles ist was vom West-Syndrom übrig geblieben ist, bin ich trotzdem unendlich froh.


Ich wünsche weiteren Lesern hier einen positiven Krankheitsverlauf für ihre Kinder und drücke ganz fest die Daumen.

Viele Grüße

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Tina2083 am 07.10.2022, 9:12 Uhr

Hallo Lause Laus,

Vielen Dank für's teilen. Ich habe in den letzten 2 Jahren auch einige private Nachrichten hier bekommen und diese Kommentare geben einfach Hoffnung und dass ist es was man braucht um diese schwierige Zeit zu überstehen. Die Ärzte waren hier nicht wirklich hilfreich, da direkt der schlimmste Fall ausgemalt wurde. LG und Euch alles Gute

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Annananana am 14.01.2023, 23:27 Uhr

Liebe Tina,

Auch fast 2 Jahre später ist dein Beitrag ein Lichtblick für betroffene Eltern!
Mich würde sehr interessieren wie es deinem Sohn (und euch Eltern) heute geht… Wie lange musste er Medikamente nehmen? Wurde das Absetzen abhängig gemacht von EEGs?

Unsere 8 1/2 Monate alte Tochter fing an Silvester am späten Abend nach dem Aufwachen plötzlich mit BNS-Krämpfen an, die wir zunächst nicht einzuordnen wussten. Am 1.1. hatte sie erneut einen Krampf, ebenfalls am späten Abend beim Zubettgehen. Da hat mein Mann direkt das Handy gezückt und aufgenommen. Als sie dann am 2.1. nachmittags wieder einen Anfall bekam haben wir uns auf den Weg in die Notaufnahme der Uniklinik gemacht. Wir hatten das Glück dass ausgerechnet die Neuro-Kinderärztin Notfallschicht hatte und daher direkt wusste, dass die Anfälle sehr ernst zu nehmen sind. In der Notfallaufnahme und im Beisein der Neuro-Kinderärztin hatte unsere Tochter auch noch einen Krampf, bis dahin der heftigste in Dauer und Intensität der Spasmen.
Wir wurden aufgenommen und waren insgesamt 10 Tage im Krankenhaus, es wurden 3 EEGs gemacht (keine Hypsarrithmie, aber annähernd), ein hochauflösendes MRT (unauffällig), Blut- und Urinuntersuchungen (unauffällig), Lumbalpunktion (erhöhter Milchsäure-Wert). Letzterer lässt die Ärzte vermuten dass es sich um eine Stoffwechselstörung als Ursache handelt und weitere Ergebnisse stehen aus. Auch genetische Untersuchungen werden gemacht, hier müssen wir mit 8-12 Monaten Wartezeit auf die Ergebnisse rechnen.

Derweil bekommt unsere Tochter Vigabatrin sowie Vitamine (Riboflavin, Carnitin, Q10, Pyridoxin). Nach nur 2,5 Tagen Vigabatrin wurden die Anfälle schwächer und nach 3 Tagen waren sie verschwunden. Wir sind nun genau 1 Woche anfallsfrei. Das letzte EEG hat eine deutliche Besserung der epileptischen Aktivität gezeigt.
Der Verlauf bislang gibt uns sehr viel Hoffnung, dass es unserer kleinen Maus auch bald wieder richtig gut geht und sie vielleicht sogar ganz geheilt wird.

Ähnlich wie bei euch waren die Ärzte aber sehr negativ und haben uns auch gesagt, dass unsere Tochter höchstwahrscheinlich behindert bleiben wird. Hier muss ich noch hinzufügen, dass unsere Kleine ein erstaunlich aufmerksames Baby ist, viel lächelt (hat sie auch zu keinem Zeitpunkt verlernt) und generell guten Blickkontakt hält. Sie hebt ihr Köpfchen, kann sich drehen (hat sie aber erst vor kurzem gelernt, also sehr spät) und greift (allerdings nicht immer zielsicher). Aufgefallen ist uns natürlich, dass sie mit ihren fast 9 Monaten noch nicht sitzen kann. Vom krabbeln sind wir noch weit entfernt. Kurzum: in der motorischen Entwicklung hinkt sie hinterher und da müssen wir nun viel dran arbeiten, mit Unterstützung von Physiotherapie und hoffen, dass sie den Rückstand nach und nach aufholen kann. Wir versuchen positiv zu sein, aber noch sitzt der Schock tief über die Diagnose.

Dein Beitrag hat uns in den Tagen im Krankenhaus sehr viel Mut und Energie gegeben, vielen Dank dafür!

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Tina2083 am 15.01.2023, 7:55 Uhr

Liebe Anna,

Schön, dass mein Post seinen Zweck erfüllt und anderen Eltern Mut macht.
Unser Sohn ist jetzt 3 Jahre alt und komplett gesund.
Er hat am Anfang Cortison erhalten und dann Vigabatrin.
Es wurden regelmäßig EEGs gemacht, die immer auffällig waren seid der Entlassung aus dem Krankenhaus.
Das Vigabatrin wurde dann immer mehr reduziert und nach 5 Monaten abgesetzt.
Wir haben einen Abschlussbericht erhalten, dass es komplett weg ist (nachdem uns ja am Anfang gesagt wurde dass es quasi vorbei ist und das Kind schwere Entwicklungsstörungen haben wird).
Mein Sohn hat etwas später angefangen zu krabbeln, aber er ist jetzt motorisch sehr geschickt und ist sehr gut im Klettern.
Die BNS Krämpfe wurden über das EEG diagnostiziert.
Alle anderen Tests waren unauffällig.
Die Abklärung mit der Genetik haben wir damals nicht machen lassen.
Ich wünsche Euch viel Kraft und schön, dass wir Euch in diesem Forum Hoffnung geben konnten. Das ist es was mir damals gefehlt hat.
Liebe Grüße Tina

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Annananana am 15.01.2023, 11:04 Uhr

Liebe Tina,

Vielen Dank für Deine schnelle Antwort!
Wie toll, dass Dein Kleiner das alles überstanden hat und ganz gesund und aktiv ist!
Habt ihr als Eltern denn nach der Diagnose und während der Behandlung zuhause auch Übungen und gezielte Stimulation gemacht?
Und wie habt ihr eurem Kleinen die Medikamente verabreicht? Täglich morgens und abends jeweils 5 Kanülen fies schmeckende Flüssigkeit in Babys Mund zu bekommen ohne dass sie diese wieder ausspuckt oder erbricht ist wirklich ein Trauerspiel. Habt ihr da irgendwelche Tipps?

Liebe Grüße

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Annananana am 11.02.2023, 16:56 Uhr

Liebe Tina,

Ich melde mich nochmal mit einem kleinen Zwischenbericht und ein paar Fragen…

Wir werden nun seit gut 5 Wochen mit Vigabatrin und vorsorglich auch mit Vitaminen behandelt - falls es sich um eine Stoffwechselstörung als Ursache der BNS-Krämpfe handelt. Unsere Tochter hat seitdem keine Krämpfe mehr gehabt, wirkt insgesamt wacher. Mit ihren bald 10 Monaten hat sie seit Beginn der Vigabatrin-Behandlung gelernt sich sicher auf den Rücken und auf den Bauch zu drehen, greift präziser, gibt differenziertere Laute von sich und auch dem Sitzen kommen wir nun immer näher. Das EEG nach knapp 1 Monat Behandlung war deutlich besser wobei noch immer epileptische Aktivität in einer Region des Gehirns beobachtet werden konnte (zur Erinnerung, das MRT zeigte keinerlei Auffälligkeiten, sprich es liegt kein Hirnschaden vor).
Wir hoffen also, dass unsere Maus weiterhin anfallsfrei bleibt, sich gut weiter entwickelt und wir das Vigabatrin so bald wie möglich reduzieren können.
Und genau hierzu hätte ich ein paar Fragen:
Wie lange hat es gedauert bis ihr ein gesundes EEG hattet und das Vigabatrin reduziert werden konnte? Oder war euer EEG direkt nach Beginn der Medikamente gesund und es wurde vorsorglich mit Vigabatrin über ein paar Monate behandelt?
Wurde euch die Physiotherapie erst nach Ende der medikamentösen Behandlung verschrieben?

Danke schon mal und liebe Grüße,
Anna

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Tina2083 am 11.02.2023, 22:27 Uhr

Hallo Anna,

schön, dass Deine Tochter anfallsfrei ist.
Bei unserem Sohn hat es 3 Wochen gedauert, bis die EEGs unauffällig waren und dann sind sie auch so geblieben.
Unser Sohn hat ja parallel Cortison bekommen. Das wurde als erstes reduziert und ausgeschlichen, danach hat es eine ganze Weile gedauert bis das Vigabatrin reduziert wurde. Kann mich nicht mehr ganz genau dran erinnern.
Mit dem Vigabatrin hatten wir keine Probleme, das Cortison hat den Tagesablauf sehr erschwert und auch zu der Entwicklungsverzögerung geführt. Er konnte sich ja nicht bewegen weil er so dick war.
Die Physiotherapie wurde uns nach 4 Monaten Behandlung verschrieben, weil er spät mit dem Krabbeln dran war. Ich habe dann wegen Corona erst viel später einen Platz bekommen. Bis dahin hatte es sich erledigt und die Therapeutin hat ihn sich einmal angeschaut und meinte, dass er normal entwickelt ist.
Es sieht so aus, als ob Ihr auch auf einem guten Weg seit :) Das freut mich immer sehr.
Das einzige was wir bald Mal überprüfen lassen werden sind die Augen, aber da mache ich mir keine Gedanken, da er doch einen sehr normalen Eindruck macht.
Liebe Grüße Tina

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Katharina2022 am 19.02.2023, 21:24 Uhr

Hallo Anna,

ich kann dir auch eine positive Geschichte erzählen. Bei meinem Sohn wurde im März 2022 das West Syndrom diagnostiziert. Er war damals genau fünf Monate alt.

Er hat sofort Vigabatrin sowie Cortison bekommen. Die Anfälle hörten mit den Medikamenten nach 24 Stunden auf. Das EEG war nach einer Woche sauber und ist es bis heute zum Glück immer noch.

Bei uns wurde nie eine Ursache für die Anfälle gefunden (MRT, Stoffwechsel, genetische Untersuchung etc. alles ohne Befund).

Das Cortison wurde nach vier Wochen ausgeschliechen, Vigabatrin hat er noch bis zu seinem ersten Geburtstag bekommen. Es hatte bei uns allerdings keine Nebenwirkungen, sodass ich die lange Einnahme nicht schlimm fand. Er hatte auch eine nur sehr kleine Dosis nehmen müssen. Die Ausschleichung hat zwei Monate gedauert.

Wir haben direkt nach der Entlassung aus dem KH mit der Physiotherapie angefangen und sind 9 Monate lang regelmäßig hingegangen. Der kleine hat sich zwar nach dem Absetzen des Cortison normal weiterentwickelt, ich fand es allerdings trotzdem gut, dass jemand ein Auge auf seine Entwicklung hat. Und die Physio hat ihm auch Spaß gemacht.

Ich wünsche euch weiterhin ganz viel Kraft und Zuversicht. Drücke euch ganz fest die Daumen, dass das EEG ganz bald komplett sauber wird!

Liebe Grüße
Katharina

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Vanessa-rue am 13.04.2023, 14:01 Uhr

Das gibt mir gerade so viel Hoffnung, wir haben vor 3 Tagen die Diagnose BNS bekommen, er hat auch krampfanälle aber nicht die typischen bns anfälle, er ist bisher auch ganz normal entwickelt (er ist jetzt 6 monate) nur das EEG ist alles andere als normal daher die Diagnose BNS es wurde dann gleich die therapie mit Cortison begonnen.

Mrt und weitere Untersuchungen folgen noch.
Um die Ursache herauszufinden…

Wann wurde bei euch denn das zweite Medikament zum cortison dazu gegeben?
Gerne kannst du mir auch eine private Nachricht schreiben da ich gerade 1000x fragen im kopf habe und nicht klar komme….

Liebe Grüße Vanessa

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Tina2083 am 14.04.2023, 9:35 Uhr

Liebe Vanessa,

ich habe Dir eine private Nachricht geschickt.

Viele Grüße Tina

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Liriii am 16.04.2023, 23:09 Uhr

Hallo Tina,
der kleine von meine Schwester wurde auch mit Infantile spasmen diagnostiziert. Mit etwas 5 und halb Monaten hat er mit seine Augen gezuckt bzw. verdreht aber die Ärzte wussten es nicht um was es sich handelt er ist 6 Monate geworden und hat seine Therapie auf begonnen. Wir als Familie sind komplett am Ende da der kleine kern gesund war. Ich hab sehr viel im Internet nach geschaut aber nur dein schreiben gibt uns Hoffnung. Könnte ich dich bitte privat anschreiben.
Vielen lieben Dank für deinen Mut

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Tina2083 am 17.04.2023, 7:44 Uhr

Hallo Lirii,
klar kannst Du mir hier auch privat schreiben.
LG Tina

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Annananana am 23.04.2023, 23:54 Uhr

Liebe Vanessa,

ich kann Dich so gut verstehen!
Mich kannst Du auch gerne fragen, vielleicht kann ich ja auch weiterhelfen!

Meine Kleine ist nun 3,5 Monate anfallsfrei dank Vigabatrin-Monotherapie. Anfangs mussten wir unserer Tochter zusätzlich Vitamine verabreichen, da eine Stoffwechselstörung als Ursache für die BNS-Epilepsie vermutet wurde. Diese konnte mittlerweile auch ausgeschlossen werden, dank einer weiteren Lumbalpunktion und Blutuntersuchung.
Vor ein paar Tagen, zufällig am 1. Geburtstag unserer Maus, haben wir die Nachricht bekommen, dass in einer genetischen Studie eine Auffälligkeit gefunden wurde, die die Ursache für die Epilepsie sein könnte. Es folgt nun eine genauere Untersuchung dieser Gen-Auffälligkeit und auch meinen Mann und mir wurde vergangene Woche Blut abgenommen, um zu untersuchen, ob einer von uns ÜberträgerIn ist oder es sich um eine neue Genalteration handelt.

Unsere Tochter verträgt die Vigabatrin-Behandlung ganz gut bislang. Am Anfang hat sie sich häufig übergeben und wir mussten ihr die Dosis erneut geben, was sehr unschön war. Mittlerweile ist die Medizingabe kaum noch ein Problem. Sie hat weder zugenommen noch ist sie schläfrig und auch an den Augen kann bislang keine Veränderung festgestellt werden (häufig zeigt sich das aber erst nach längerer Einnahme von Vigabatrin).
Leider macht sie nur sehr langsam Fortschritte in ihrer Entwicklung, sie kann sich immer noch nicht selbst hinsetzen, krabbelt nicht und vom Stehen und Laufen sind wir noch Lichtjahre entfernt. Auch „Mama“ und „Papa“ sagt sie noch nicht. Insgesamt ist unsere Tochter von ihrer Entwicklung her eher wie ein 7-Monate altes Baby, und nicht wie ein 1-Jähriges. Wir denken, dass das Vigabatrin ihre Entwicklung hemmt und haben die Hoffnung, dass wir es im Sommer absetzen und durch ein „leichteres“ Antiepileptikum ersetzen können und die Maus sich dann besser entwickeln kann.
Aktuell haben wir 2x die Woche Physiotherapie, gehen alle 1-2 Wochen zur Hydrotherapie (was ihr sehr viel Spaß macht und guttut!) und gehen zu einem Osteopathen. Mein Mann und ich haben glücklicherweise flexible Arbeitszeiten + Homeoffice, das ermöglicht uns, auch zuhause viel Zeit mit Stimulation der Kleinen zu verbringen und das macht sich definitiv bemerkbar.

Nach wie vor wissen wir nicht, wie die Zukunft unserer Tochter aussehen wird und weder Ärzte noch Physiotherapeuten können uns eine Antwort geben. Das ist häufig zermürbend, aber wir sind gleichzeitig optimistisch, dass alles gut wird! Und unsere Tochter ist zwar etwas langsamer, aber ein total aufmerksames, liebes und fröhliches kleines Mädchen

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Annananana am 24.04.2023, 0:03 Uhr

Liebe Katharina,

Ich habe Deine Antwort leider jetzt erst gelesen, aber mich sehr gefreut, dass es bei euch so gut verlaufen ist und euer Sohn nun ganz gesund ist!

Unser EEG ist leider nach wie vor nicht ganz gesund, aber es hat sich extrem verbessert! Die Ärzte sprechen nun von einer leichten fokalen epileptischen Aktivität. Mal sehen, ob sich das weiter verbessert.
Hat sich euer Sohn denn während der Einnahme von Vigabatrin normal weiterentwickelt? Bzw. Habt ihr einen Unterschied in seinem Verhalten gemerkt während und nach der Behandlung? Werden weiterhin Kontrollen gemacht?

LG
Anna

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von V1982 am 05.07.2023, 15:05 Uhr

Hallo Anna!

Ich habe deinen Beitrag gelesen und schreibe dir mal eine PN. Hoffe es ist in Ordnung.

Meine kleine und einzige Tochter hat die gleiche Diagnose wie deine. Und der Verlauf scheint ziemlich ähnlich zu sein wie bei euch.
Ich glaube deine Tochter ist auch ungefähr so alt wie meine.
Wir wohnen in München.
Würde mich gerne noch mit dir diesbezüglich austauschen.
Wenn du willst und magst, schreib mir einfach eine Mail oder WhatsApp Nachricht auf 0162 2747 597.
Vedrana heiße ich.

Danke dir vielmals im Voraus! Lg!

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Steppfux am 19.07.2023, 21:32 Uhr

Hallo zusammen!

Habe mich gerade frisch registriert aufgrund eurer Beiträge! Vielen herzlichen Dank für eure Erfahrungen, ich habe teilweise Tränen in den Augen gehabt, teils aus Mitgefühl und teils aus Erleichterung... Es wäre toll evtl Kontakt zu Familien mit gleicher oder ähnlicher Situation zu bekommen!
Unser Fynn hat mit knapp 6 Monaten die Diagnose der infantilen Spasmen bzw BNS bekommen. Wir sind einen Tag nach Beginn der Anfälle in die Notaufnahme gefahren (Freitag) - der Kinderarzt konnte es nicht als Krämpfe etc erkennen... Für mich war nur klar, das ist nicht normal für mein Kind!
Am Wochenende würden dann Bauch- und Kopfultraschall gemacht, beides unauffällig. Montag kam dann das Schlaf-EEG, welches laut Neurologin "katastrophal" war... Für uns ist eine Welt zusammen gebrochen... Die Ärztin wollte uns natürlich keine falschen Hoffnungen machen, hat aber dennoch gesagt, dass es gut war das wir so zeitig gekommen sind und die Behandlung früh begonnen werden kann. Insgesamt waren wir dann zwei Wochen im Krankenhaus, alle zwei Tage bekam Fynn eine ACTH Spritze und abends Vigabatrin (wurde langsam gesteigert). Vorher war er wirklich ein überaus zufriedenes Kind! Dann lag er nur noch teilnahmslos rum, hat viel
geschlafen und ordentlich Hunger gehabt. Innerhalb einer Woche hat er dann ein Kilo zugenommen... ABER, nach dieser Woche war das Kontroll-EEG umso viel besser! Das Nervengewitter im Kopf war weg und nur noch einzelne "Spitzen" sichtbar und Fynn nach vier Tagen Therapie anfallsfrei!
Dann kam letzte Woche Montag... Fynn fing auf einmal an immer mit dem rechten Bein an zu zappeln und wollte partout nicht hingelegt werden, nur tragen konnte ihn beruhigen. Die Angst das was sein könnte war riesengroß, dazu kam noch eine mächtige Verstopfung mit sehr hartem Stuhl, die ihn sehr gequält hat. Ein Krampfanfall kam mir aber nicht in den Sinn, weil ich Fynn ja sofort mit auf den Arm nehmen beruhigen konnte... Also wieder ins Krankenhaus... Mit dem Empfang in der Notaufnahme "wieso haben sie ihm dann nicht mal das Notfallmedikament gegeben, dass könnte ja wieder ein anderer Anfall sein!?". Das hat mich umgehauen, ich musste raus und hätte beinahe vor die Notaufnahme gespieben (tut mir Leid für die detailreiche Ehrlichkeit, aber mir tut es gerade unsagbar gut, es niederzuschreiben bzw erzählen zu können). Bitte lass es nicht wieder eine Art Anfall sein! Mein Mann hat dann gesagt, dass er diesmal im Krankenhaus bleibt, ich fühlte mich gleichzeitig so schwach und erbärmlich und gleichzeitig erleichtert. Die Ärztin ist dann auch etwas zurückgerudert, so einfach könnte man einen Krampf nicht unterbrechen, aber das nachste EEG von Donnerstag wurde dann zwei Tage vorverlegt auf Dienstag. Ein Bauchultraschall wurde noch gemacht, da hat man richtige Kotsteine erkennen können und Fynn bekam ein Abführmittel.
Mein Mann blieb also diesmal stationär mit unserem kleinen Mann dort. Das EEG war dann zum Glück "wunderschön" und die Neurologin hat sich wirklich herzlich für uns mit gefreut! Wir mussten vor Erleichterung einfach nur weinen... Sie meinte dann, dass Fynn einfach so Bauchweh hatte, weil durchs Cortison die Verdauung auch träger wird und da wir aktuell am Ausschleichen sind, kann es auch ein Entzug sein... Zum Glück bekommt er das Prednisolon (orale Gabe für zu Hause, statt der weiteren ACTH Spritzen) nur noch vier Tage... Sein Vigabatrin muss er aber weiterhin erstmal bis zu seinem ersten Geburtstag nehmen.

Eure Beiträge haben mir wirklich schon viel Mut gemacht! Hattet ihr auch mit ein paar Nebenwirkungen vom Cortison zu kämpfen?
Morgen haben wir ein Gespräch mit einer Psychologin aus der Klinik. Auch wenn wir positiv gestimmt sind, entspannt sind wir keineswegs! Eigentlich können wir sogar nur mal aufatmen, wenn er schläft und wir nicht ständig Angst haben, dass wieder ein Anfall kommt. Nächste Woche findet wieder ein EEG statt und wir hoffen, dass es ohne die Gabe von Cortison weiterhin gut aussieht! Vlt legt sich unsere Anspannung dann zumindest ein bisschen...
Trotzdem nochmals vielen lieben Dank für eure Beiträge hier! Mein Sohn schläft gerade neben mir und ich fühle mich durch euch gleich positiver gestimmt.
Ich würde mich natürlich freuen, Kontakte knüpfen zu können und auch wenn ich diese Krankheit natürlich niemandem wünsche, tut es gut zu wissen, dass wir nicht alleine sind und es durchaus Hoffnung gibt!
Ich danke euch!
Ganz liebe Grüße
Steffi

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Tina2083 am 20.07.2023, 2:06 Uhr

Liebe Steffi,
Schön, Dass Du unsere Beiträge gefunden hast. Mich erreichen auch von Zeit zu Zeit private Nachrichten, die dann hier nicht zu finden sind.
Bei vielen hier handelt es sich um eine BNS Epilespie, bei der keine Ursache gefunden werden konnte.
Die Behandlung mit Cortison war furchtbar, das Vigabatrin hat mein Sohn gut vertragen.
Das Gespräch mit einem Psychologen hat Mir sehr viel gebracht, es war allerdings nicht der Krankenhatspsychologe, der war eher lustlos...
Wir haben nach der Diagnose auch direkt das Infomaterial zu "Ein Leben mit Epilespie" überreicht bekommen.
I'm Rückblick finde ich diese Vorgehensweise mehr als unpassend.
Ich drücke Euch die Daumen, Dass es ein guter Verlauf ist und es hilft hier immer nur abwarten.
Schön, Dass wir Which auch einen positiven Ausblick geben können, das haben die Ärzte damals bei uns nicht erwähnt. Mein Sohn ist komplett normal entwickelt, besucht einen normalen Kindergarten etc
Liebe Grüsse Tina

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Aspingler am 04.08.2023, 12:27 Uhr

Liebe alle,

Es tut wirklich gut das alles zu lesen und gleichzeitig macht es Hoffnung aber auch Angst weil man natürlich möchte das bei uns auch alles gut ausgeht.
Wir befinden uns mit unserer Lilly 7 Monate schon seit 3 Wochen in der Klinik und bis jetzt hat noch kein Medikament wirklich angeschlagen. Immer Verbesserungen zu sehen aber noch nicht gut.
Ergebnisse der Genetik stehen noch aus.

Ich würde mich über Austausch freuen, ist zufällig hier jemand auch aus Hamburg?

Liebe Grüße
Anne

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von HoneyBunny88 am 21.08.2023, 7:31 Uhr

Hi, ich schreibe dir mal eine private Nachricht , wir kommen auch aus Hamburg

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Eva13 am 28.11.2023, 22:00 Uhr

Hallo alle zusammen!
Ich habe mich extra hier registriert um meine bisher positive Geschichte zu erzählen, und allen die das lesen ein bisschen Mut und Hoffnung zu geben.

Mein kleiner Nico war das fröhlichste Baby das ich je erlebt hatte. Alle Meilensteine konnte er schon vor seiner Zeit.

Als er genau 4 Monate alt wurde merkte ich das etwas nicht stimmte. Immer wenn er müde wurde verdrehte er seine Augen. Rücksprache mit Kinderarzt: das kommt vor.

2 Wochen später der Schock.
Er hatte denn ganzen Tag nicht schlafen können, war sehr komisch und quengelig, was ich bisher noch nie bei ihm erlebt hatte. Am Abend ist er blau angelaufen, er hatte aufgehört zu atmen.
Sofort mit Krankenwagen und Notarzt ins Krankenhaus.

Leider hatten wir das Pech an einem Wochenende dort landen zu müssen.
Nach ein paar Tests, hat eine Ärztin die mit Medizin nichts zu tun hat und die ich eigentlich verklagen sollte, mir mitgeteilt das mein Sohn einen zu hohen Vitamin D Spiegel und auch Calcium was Krämpfe auslösen kann und ich soll ab sofort abstillen, da in der Muttermilch viel Calcium ist.
Das hat mir sehr zu schaffen gemacht.

Nichtsdestotrotz blieben wir 5 Tage im Krankenhaus im Glauben das dies der Grund sei warum er einen Krampf hatte.

In diesen fünf Tagen hatte er keinen einzigen Krampf, hat aber trotzdem die Augen verdreht und war einfach apathisch und an alles desinteressiert.

Erst als ich nach einem Oberarzt gefragt habe -ich wusste das mit meinem Baby etwas nicht stimmt- und ihn angefleht habe einen Neurologen zu holen und ein eeg zu machen, bestätigte sich mein Verdacht: West-Syndrom.

Ursache bisher unklar, Genetik steht aus.

Wir haben sofort mit einer 3-Tägigen methylptednisolon Infusion angefangen.
Nach diesen 3 Tagen EEG: immer noch „katastrophal“.

Wir sollten jetzt das Vigabatrin hochdosiert ausprobieren.

Zuhause 3 Wochen lang vigabatrin gegeben. Mein Kind war kein Baby mehr sondern ein Wesen das einfach nur existierte. Kein Lachen, keine Bewegung, keine Emotion, nur leere.
Nach diesen 3 qualvollen Wochen wieder EEG:
Gar keine Verbesserung.

Termin zum zweiten 3-tägigen Methyprednisolon Stoß + vigabatrin ausgemacht.
Meine Hoffnungen waren gleich null.
Wieso sollte methylprednisolon jetzt wirken wenn es beim ersten mal nicht geklappt hat?
Aber siehe da….

2 Tage nach der letzten Gabe hatten wir Termin zum EEG und dann im ispz.

Die Ärztin holte uns zum Gespräch rein und ohne sich überhaupt vorzustellen oder hallo zu sagen, sagte sie zu mir: das EGG ist vollkommen normal.

Ich konnte nicht glauben was ich da hörte, ich bin in Tränen ausgebrochen. Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Ich habe sie gefragt ob sie vielleicht die akten verwechselt hat.

Nein Nicolas hat ein ganz normales EEG.

Sie untersuchte ihn auch körperlich usw. und stellte fest das er für sein Alter (5 Monate), denn Kopf nicht so gut halten kann, aber sonst keine Defizite.

Seit dem, ist jetzt 1 Monat her, ist mein Kind wieder ein einziger Sonnenschein.
Er lacht, und schaut, interessiert sich an alles, versucht zu krabbeln, und hatte keinen einzigen Krampfanfall, kein Zucken, kein Augen verdrehen.

In 2 Wochen machen wir denn 3 methylprednisolon Stoß. Die Ärztin meinte das ist die Leitlinie. Und dann werden wir wenn das EEG weiter normal ist das Vigabatrin langsam absetzen und vielleicht mit der Ketogenen Ernährung anfangen.

Ich weiß wie es mir ging als ich diese Diagnose hörte, ich hatte so dunkle Gedanken die ich garnicht mal aussprechen kann. Mein Leben hatte jeden Sinn verloren. Und so wie die Ärzte mir seine Prognose schilderten schien alles noch hoffnungsloser: „es kann bis zu 6 Monate dauern bis wir eine Verbesserung im EEG sehen, wenn überhaupt “ usw.

Aber mein Kind hat es bis jetzt geschafft und alles ist normal. Ich werde alles für ihn tuen und mir selber nie wieder erlauben die Hoffnung aufzugeben.

Ich drücke allen betroffenen die Daumen und bete für jeden einzelnen.
Wer Fragen hat oder sonstiges kann mir eine Nachricht schicken.

Alles liebe und gute
Eva

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Hubi44 am 08.12.2023, 22:32 Uhr

Hallo , wir haben eine ähnliche Situation. Sind aktuell noch auf der Eingrenzung (Ausschluss Verfahren ) der Ursache. Bei uns gab es mit 3 Monaten die meningokokken b Impfung. Danach lachte unser kleiner großer Mann nicht mehr und im EEG wurde Hypsarrhythmie festgestellt.
Daher die Frage zum Ausschluss welche Impfungen euer Schatz davor bekommen hatte ?
Vielen Dank für eine kurze Antwort.

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von linchen_1305 am 15.12.2023, 1:28 Uhr

Hey,
Wir kommen auch aus Hamburg.
Unsere Tochter 1 1/2 hat auch das West Syndrom.
Schreib mir doch gerne mal eine Nachricht!
Lg Lina

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von TatjanaTony am 17.12.2023, 6:28 Uhr

Hallo zusammen,

es ist 4 Uhr morgens und ich durchforste erneut das Internet da mir die "Anfälle" meines Sohnes keine Ruhe geben ...
... bin auf diesen interessanten und hoffnungsvollen Chat gestoßen.

Wir haben keine Diagnose oder ähnliches aber alle sagen immer; hör auf dein Mutterinstinkt. Daher wollte ich mich hier nach den Symptomen erkundigen bzw. von unseren berichten und vielleicht werde ich in meiner Unsicherheit und meinem Gefühl bestätigt sodass ich bei den Ärzten nicht locker lassen werde;

Vor einigen Tagen, in der Nacht habe ich bemerkt dass mein Sohn (4,5 Monate) im Beistellbettchen neben mir im Schlaf (kurz nach dem einschlafen) sehr unruhig geworden ist (was in diesem Alter wohl nicht ungewöhnlich sein soll). Habe ihn beobachtet und plötzlich hat er angefangen zu zucken bzw. kurz zu krampfen. Habe mich erschrocken, bin aufgesprungen und mich über ihn gestellt und habe ihn angesprochen und berührt. Doch erstmal keine Reaktion (wir bekommen ihn sonst auch schwer geweckt). Seine Augen waren zu und er hat seinen Kopf von einer Seite zur anderen ruckartig gedreht (kein nicken oder so etwas). Als ich ihn nach ca. 1 Min dazugebracht habe die Augen zu öffnen - hatte ich das Gefühl, dass er noch nicht ganz da war. Und plötzlich hatte er angefangen Grimassen zu schneiden und parallel noch zu zucken/krampfen. Ich bin in Panik geraten, habe ihn hoch gehoben und er war wieder da. Er war wach und klar - als ob nichts wäre. Im Schock wusste ich nicht ob ich den Krankenwagen rufen soll (es ist mein erstes Kind und es gibt jeden Tag etwas neues und er befindet sich im 4. Sprung und die Schlaftregression ist deutlich merkbar). Im Endeffekt sind wir selbst in die Notaufnahme gefahren und wurden recht schnell ohne Auffälligkeiten Heim geschickt. Am folgenden Tag sind wir dann noch zum Kinderarzt. Es wurde corona festgestellt. Daher die vorhergehende erhöhte Temperatur (das erste mal). Aber zu dem Zeitpunkt des "Anfalls" lag die Temperatur bei 36,9° (15 min. vorher gemessen). Und lt. Ärzten wäre er sowieso noch zu jung für einen Fieberkrampf. Und dann auch von der Kinderärztin ohne Auffälligkeiten Heim geschickt worden.

Die Tatsache, dass 2 Ärzte gesagt haben es ist alles ok, hat mich erst etwas beruhigt.
Aber ich hatte mich so erschrocken, dass ich jetzt fast jeden Nacht bei der kleinsten Rührung über dem Beistellbettchen hänge.
Und heute ist erneut passiert (zwar nicht so wie beim ersten Mal): in der Nacht, so nach ca. 4,5 Std Schlaf, wurde er wieder unruhig und hat wieder gezuckt und wie kurze Krampfmomente gehabt. Immer nur paar Momente und dann Pause und dann wieder... zog sich ca. 15. Min. Dann ist er wach geworden (alles ganz normal), hat gegessen und beim anschließenden Windeln wechseln hat er 2-3 mal sein Rücken und seine Beinchen ganz kurz steif gemacht.

Das alles sind Momente die in unseren 4,5 Monaten noch nicht vorkommen sind und ich für uns als "nicht normal" bezeichnen würde.

Ich weiß nicht ob es vielleicht normal für den 4. Schub sein kann oder ich doch hartnäckig beim Arzt auf der Matte stehen soll. Vielleicht mache ich mich auch nur selbst verrückt und interpretiere jetzt alles mögliche in jede Bewegung.

Ach und von der bisherigen Entwicklung müsste alles altersgerecht soweit passen lt. Arzt. Was mir noch aufgefallen ist; Ich habe das Gefühl, dass seit dem er in dem 4. Sprung ist weniger plaudert bzw. er weniger Geräusche von sich gibt.

In 3 Tagen haben wir noch ein Termin zur Impfung da werde ich das alles natürlich noch anbringen. Aber befürchte wieder mit "es ist nichts" nach Hause geschickt zu werden. Daher wäre ich über eine Rückmeldung wirklich sehr dankbar ob sich diese Momente mit eurer überschneiden. Dann wäre ich entweder bestärkt in meinem Gefühl und würde bei dem Ärzten nicht locker lassen oder evtl. (hoffentlich) beruhigter und das Problem bei mir und meinen Ängsten suchen.

Herzlichen Dank im Voraus.
Liebe Grüße

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von Tina2083 am 17.12.2023, 16:17 Uhr

Hallo Tatjana,

Das tut Mir leid, ich weiß wie angespannt man selbst ist, wenn man denkt es stimmt etwas nicht.
Es gibt viele unterschiedliche Arten der Epilepsie.
Das West Syndrome lässt sich am Bild eines EEG sehr schnell identifizieren.
Wenn Du Dir Sorgen machst würde ich empfehlen den Kinderarzt darauf anzusprechen, ob Du Dich beim SPZ oder Neurologen mit Eurem Kind vorstellen kannst.
Eine gute Möglichkeit ist auch es mit Dem Handy zu filmen.
Manchmal ist es ja so, dass dann alles weg ist, wenn man beim Ärzte ist.
Alles Gute an Euch

Tina

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Re: BNS Krämpfe -West Syndrom-lang

Antwort von JochenF am 17.01.2024, 18:28 Uhr

Hi Tina,
Ich bin neu hier und bin bei meiner Suche nach Eltern mit ähnlichen Schicksalsschlägen auf dieses Forum gestoßen. Für meine Frau und mich war das Jahr 2023 zugleich das schlimmste und auch das schönste Jahr. Vielleicht darf ich kurz mal den Hintergrund erläutern:

Wir sind Mitte März nach einer sehr komplikationsreichen Schwangerschaft Eltern von eineiigen Zwillingsjungs geworden. Sowohl die Schwangerschaft, als auch die Zeit nach der Geburt war alles andere als "normal". Kurz gesagt wurde eine seltene Form des Fetofetalen Transfusionssyndroms festgestellt. Einer der Jungs war im Mutterleib überversorgt und der andere unterversorgt. Zum Ende der Schwangerschaft hatte der eine auch kaum Blut und kein Fruchtwasser mehr, während der andere zu viel Blut und einer überhöhte Menge an Fruchtwasser hatte.


Die Jungs kamen in SSW 28+4 und wogen jeweils ca. nur 1 Kg. Das verarbeiten der Frühgeburt ist schon mal ein echter Brocken und war/ist etwas womit wir heute noch zu kämpfen haben.

Doch die wirklichen Probleme fingen hier erst an.
Am Tag der Geburt teilten uns die Ärzte mit dass einer der beiden Jungs eine schwere Hirnblutung erlitt und es zudem auch ein Blutgerinsel am linken Knie hatte, wonach sein linkes Bein vom Knie abwärts komplett schwarz und praktisch abgestorben war.

Es stellte sich schnell heraus dass das Bein amputiert werden müsse, was dann auch ein Monat nach der Geburt geschah.

Die Hirnbrutung hat Auswirkung auf seine rechte Körperhälfte und er entwickelt schon jetzt Spasmen so dass man davon ausgehen kann dass er die nächsten Jahre mit Infantiler Zerebralparese zu kämpfen hat.

Einige Zeit nach der Beinamputation stellten wir fest dass er zwar auf Geräusche reagiert aber seine Augen ständig in Bewegung sind und keinen festen Punkt fixieren können. Daher können wir nun auch davon ausgehen dass sein Sehfeld durch die Hirnblutung ebenfalls gestört ist.

Im Dezember 2023 diesen Jahres sind uns nun auch Zuckungen bei ihm aufgefallen und wir hatten schon vermutet dass er evtl. aufgrund seines Verhaltens Epilepsie oder Autismus haben könnte. Am Tag vor Heilig Abend bekamen wir dann die Diagnose West Syndrom mitgeteilt. Man sagte uns in diesem Zug dass er dadurch keinerlei Chance mehr hat sich auch nur im entferntesten normal zu entwickeln.
Es ist schwer behandelbar. Und selbst wenn er sich entwickelt und neue Dinge lernt können Sie von einem Tag auf den anderen wieder verlernt werden.

Nun fragen wir uns wie wir nach all diesen Dingen überhaupt noch eine Perspektive schaffen können wenn unser Sohn mit seiner Frühgeburtlichkeit, dem Verlust seines linken Beins, die Spastiken und zerebral Parese, die stark eingeschränkte Sehfähigkeit und jetzt noch mit dem West Syndrom kämpfen muss.

Ihm wurde damit gefühlt das letzte Fünkchen an Lebensqualität genommen und wir sind mit dieser Situation aktuell restlos überfordert da auch immer mehr die Unterschiede zu seinem "gesunden" Zwillingsbruder zu Vorschein kommen.

Wir lieben die beiden wie verrückt und fühlen uns auch ärztlich gut beraten aber wir haben einfach Angst, machen uns große Sorge was die Zukunft angeht und wissen nicht wie wir all diese Schicksalsschläge in diesen paar Monaten überhaupt verarbeiten sollen, da man ja keine Zeit dafür hat und nur noch funktionieren muss.

Sorry, es ist nun doch etwas mehr Text geworden aber ich hatte das Bedürfnis, es mal zu schreiben.

Liebe Grüße
Jochen

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