Wochenbett: Wichtige Erholung nach der Geburt

Wochenbett: Wichtige Erholung nach der Geburt

© Adobe Stock, oksun70

Verständlicherweise sind junge Eltern sehr stolz auf ihr Neugeborenes und wollen ihr Kind auch allen zeigen. Aber Vorsicht, zu viel Besuch kann für Mutter und Kind auch zu viel des Guten sein.

Das gilt selbst dann, wenn Sie und Ihr Baby noch in der Klinik sind. Sicher, dort sind Sie gut versorgt und müssen sich um nichts kümmern. Genau darauf setzen auch viele Besucher. Mit dem Resultat, dass sich die Gratulierenden auf der Entbindungsstation die Klinke in die Hand geben; erst recht bei schlechtem Wetter und am Wochenende. Im ersten Moment ist das sicherlich schön. Aber dann merken viele Frauen, dass Sie auch mal Ruhe brauchen. Zumal es mit dem ungestörten Durchschlafen von Anfang an vorbei ist: Ihr Baby will ja auch nachts trinken.

Manche Krankenhäuser haben auf der Wochenstation bewusst weder Fernseh-, noch Handyempfang. Das unterstützt die Eltern darin, sich auf die neue Situation einzustellen und diese bewusst zu genießen. Sicher ist das anfangs eine Umstellung, aber die Eltern sind absolut begeistert! Oft wird ihnen jetzt erst bewusst, wie stark das Handy ihren Alltag normalerweise prägt.

Sie haben sich ungestörte Zeit zum Erholen verdient

Ich ermutige junge Mütter immer dazu, sich viel Ruhe zu gönnen. Denn eine Geburt ist echter Leistungssport. Mit dem Unterschied, dass eine Leistungssportlerin regelmäßig für die Anforderungen ihrer Sportart trainiert. Bei einer Geburt geht das aber nicht: Der Körper muss von jetzt auf gleich eine einzigartige Höchstleistung bringen. Entsprechend brauchen Seele und Organismus anschließend viel Ruhe und Entspannung. An den ersten beiden Tage sind Müdigkeit und Erschöpfung meistens noch nicht sehr ausgeprägt. Das liegt am Hormonspiegel, insbesondere am Adrenalinpegel. Die Erschöpfung meldet sich daher etwas verzögert.

Mütter, die ihr zweites Kind bekommen, wissen das alles. Und meistens organisieren sie Besuche daher von vornherein anders. Ihre Erfahrung sagt ihnen: Wir brauchen erst einmal Familienzeit. Zeit, um innerlich anzukommen und zu realisieren, was sich in unserem Leben ereignet hat. Gerade die ersten Tage mit dem Neugeborenen sind sehr intensive Tage. in dieser Phase ist es sehr sinnvoll, dass nur die engste Familie vorbeischaut - und auch die nur nach Absprache.

Tipp: Sagen Sie Familie und Freunden einfach schon in der Schwangerschaft, dass sie gerne Besuch erhalten. Dass Sie aber um vorherige Absprache bitten - und um Verständnis, wenn es an dem einen oder anderen Tag dann mal nicht passt.

Nehmen Sie ruhig Hilfe an, das tut Ihnen gut

Ein kleiner Denkanstoß: In südlichen Ländern ist es üblich, dass der Besuch etwas zu essen mitbringt. Bei uns ist es genau umgedreht, die frischgebackene Familie organisiert Kaffee und Kuchen. Probieren Sie’s doch mal mit der südländischen Variante und bitten Sie Ihre Gäste, den Kuchen mitzubringen. Vermutlich werden Freunde und Verwandte durchaus Verständnis dafür haben und Ihnen bleibt viel Stress ersparen.

Ãœberhaupt ist es schön, wenn Sie anfangs Unterstützung haben. Vielleicht kann sich ja jemand aus der Familie oder dem Freundeskreis ums Mittagessen beziehungsweise Kochen kümmern? Oder für ein paar Tage andere Alltagsaufgaben übernehmen, um Sie zu entlasten? Tipp: Auch Vorkochen und Einfrieren erleichtert den Start.

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