
In seltenen Fällen - etwa bei einer bis zwei von hundert Schwangerschaften - nistet sich das befruchtete Ei außerhalb der Gebärmutter ein. Meistens sitzt es dann im Eileiter. Dort kann sich der Embryo erst einmal ein paar Wochen lang entwickeln, solange der Platz ausreicht.
Risiko: Gefahr im weiteren Verlauf der Schwangerschaft
Auf Dauer kann die Schwangerschaft jedoch nicht bestehen. Sehr oft beendet dein Körper sie bald, indem der schlecht versorgte Embryo einfach abstirbt. Das kann sogar so früh geschehen, dass die Schwangerschaft unbemerkt bleibt. In anderen Fällen wandert der Embryo durch das offene Ende des Eileiters in die Bauchhöhle. Dort wird das Gewebe dann abgebaut. Eine Gefahr für dich besteht vor allem dann, wenn deine Schwangerschaft nach der 6. bis 8. Woche noch besteht: Jetzt wird der Eileiter so stark gedehnt, dass er reißen kann, was dann starke Butungen verursacht.
Anfangs entwickeln sich Eileiterschwangerschaften wie normale Schwangerschaften: Dein Test ist positiv. Auch die üblichen Schwangerschaftszeichen wie Übelkeit, Stimmungsschwankungen, Spannen der Brust, Müdigkeit oder ein aufgeblähter Bauch können auftreten. Du bemerkst in den ersten sechs bis acht Wochen nicht, dass sich der Embryo im Eileiter eingenistet hat. Erst danach treten plötzlich Beschwerden auf, die darauf hinweisen können. Dazu gehört etwa ein heftiges, einseitiges Ziehen im Unterbauch, oft verbunden mit Schmierblutungen. Das ist auf alle Fälle ein Grund, so schnell wie möglich ärztliche Hilfe zu suchen!
Oft ist ein kleiner Eingriff nötig
Durch die sorgfältige äußere und innere Untersuchung sowie Ultraschall lässt sich klären, ob wirklich eine Eileiterschwangerschaft besteht. Bestätigt sich der Verdacht, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:
- Fast immer wird eine bestätigte Eileiterschwangerschaft gleich durch einen Eingriff beendet. Wir entfernen den Embryo durch die Bauchdecke hindurch. Es sind nur kleine Schnitte nötig, um mit den feinen Instrumenten zum Eileiter zu gelangen und den Embryo zu entfernen.
- Ist die Schwangerschaft noch sehr jung und du hast keine Beschwerden, ist es möglich abzuwarten, ob dein Körper die Schwangerschaft von selbst beendet. Natürlich erfordert das intensive ärztliche Begleitung. Besonders aufmerksam beobachten Arzt oder Ärztin, wie sich der Spiegel des Schwangerschaftshormons HCG im Blut entwickelt: Das lässt zum Beispiel Rückschlüsse darauf zu, ob eine Fehlgeburt zu erwarten oder eingetreten ist. Die Schwangerschaft kann auch medikamentös beendet werden, diese Methode wird aber nur sehr selten gewählt. So oder so kann es sein, dass dennoch ein Eingriff erforderlich wird.
Verständlicherweise ist eine Eileiterschwangerschaft für dich meistens ein Schock. Du hast dich über die Schwangerschaft gefreut - und dann hat diese so früh, manchmal sogar recht dramatisch, ein Ende gefunden. Häufig wirst du erst einmal krank geschrieben, um alles zu verarbeiten und dich zu erholen. Körper und Seele brauchen Ruhe, erst recht nach einem Eingriff. Daher gilt der Rat, vor dem nächsten Versuch, schwanger zu werden mindestens drei Monate abzuwarten.