Frage: Wie kann ich mein Baby transportieren?

Liebe Frau Höfel, mit meiner 9 Wochen alten Tochter ist es leider fast unmöglich das Haus zu verlassen. Sie schreit seit neuestem schon bei kurzen Autofahrten wie am Spieß, so sehr daß sie kaum noch Luft holt und sich innerhalb von ein paar Minuten total hineinsteigert, obwohl ich bei ihr hinten sitze und versuche sie abzulenken, wenn ich merke, daß sie unruhig wird bzw. dann versuche sie beruhigen. Sie ist aber generell nur an der Brust zu beruhigen, wenn sie sich aufregt. Schnuller nimmt sie nicht, hab alle Modelle ausprobiert und Daumen lutschen kann sie noch nicht. Auch den Kinderwagen mochte sie zwar von Anfang an nicht so besonders, aber wenn sie gut gelaunt war, ging es eine ganze Weile. Jetzt bleibt sie nur noch 5 bis 20 Minuten drin. Auch ins Tragetuch will sie nicht. Als sie eine Woche alt war hatte ich eine Trageberaterin zu Hause, die mir genau gezeigt hat, wie das funktioniert und ich fand es auch nicht schwierig und war ganz begeistert und die Kleine mochte es auch. Aber leider war es das einzige mal, daß sie es mochte. Seitdem versuche ich es fast jeden Tag, aber sie war seitdem höchstens 5-6 mal drin. Ich laufe immer gleich herum, binde es ganz ruhig und spreche dabei mit ihr, aber sie drückt sich mit ihren Händchen von meiner Brust weg und windet sich und strampelt mit den Beinchen, sobald ich festbinde, als ob es ihr zu eng ist. Auch etwas lockerer binden bringt nichts. Wenn sie mal nicht gleich schreit (was sowieso schon sehr selten ist), fängt sie sobald sie im Tuch ist sofort an an meinem Dekollete zu „picken“ und nach der Brust zu suchen, obwohl sie nicht hungrig sein kann. Sie ist generell seht brustfixiert, hat eine Neigung zum Dauersillen und nuckelt auch sehr gerne, was ich sie auch lasse, da sie ja keinen Schnuller zum Nuckeln nimmt. Ich habe das Gefühl, daß ihr das Nuckeln guttut, da sie sehr hektisch und unruhig ist und nur beim Nuckeln runterkommt. Mein Mann und ich sind beide eher gemütliche Menschen, weiß gar nicht, wo sie das her hat. Seit einiger Zeit mache ich mit ihr zu Hause Babymassage, was ihr zwar gefällt, aber das angekündigte ruhigerwerden passiert nicht. Habe auch schon andere Tragehilfen getestet, da versucht sie sich zwar nicht freizustrampeln, aber sie sucht trotzdem gleich nach der Brust und schreit dann. Sonst lässt sie sich gerne tragen, aber leider hauptsächlich vor meinem Bauch mit dem Blick nach vorner, da sie immer alles sehen will. Unter der Woche bin ich auch abends und nachts oft alleine, da mein Mann beruflich unterwegs ist und es ist mir fast unmöglich einkaufen zu gehen, irgendwas im Haushalt zu machen oder auch nur was zu essen, geschweige denn zu kochen. Sie schläft tagsüber nämlich sehr wenig. Früher fast gar nicht und seitdem wir eine Federwiege haben so 6 mal am Tag immer ziemlich genau eine halbe Stunde, auch wenn ich sie in den Schlaf stille und neben ihr mitschlafe wacht sie immer nach einer halben Stunde auf und kann nicht mehr einschlafen. Man merkt, daß sie müde ist und gerne weiterschlafen möchte, hat aber regelrechte Zappelattacken und wird dann so unruhig, daß sie nicht mehr schlafen kann, auch nicht auf meinem Bauch oder in meinem Arm. Pucken mag sie genausoweng wie das Tragetuch, schreit und strampelt dann. Sie wacht auch bei jedem kleinsten Geräusch auf. Nachts schläft sie super. Wir gehen zusammen ins Bett, ich stille sie in den Schlaf und dann kommt sie normalerweise das erste Mal erst nach vier Stunden und dann im Zwei-Stunden-Takt. Sie schläft meistens so bis 6 Uhr 30 oder 7 Uhr 30. Sie schläft bei uns im Bett, da ich sie nicht umbetten kann, sobald ich sie ins Babybay legen will, wacht sie auf und ich muß sie dann erst wieder von vorne in den Schlaf stillen, was auch schonmal eine Stunde dauern kann. Wir waren auch schon bei einem Osteopathen, hat aber nix geholfen. Sie ist kein Frühchen gewesen und wir hatten eine unkomplizierte Geburt. Es macht mich sehr traurig, daß sie so oft unzufrieden ist. Sonst entwickelt sie sich sehr gut, nimmt zu, lacht und man kann auch schon ein bißchen mit ihr spielen. Haben sie einer Tipp für mich, besonders, was die Mobilität betrifft? Hab aus Verzweiflung schon an den Baby-Björn gedacht, obwohl ich weiß, daß er nicht gut ist. Aber was soll ich tun, wenn sie sonst nichts mag und ich sie sowieso meistens mit dem Gesicht nach vorne tragen muß, damit sie nicht schreit? Es ist immer so schwer, mit einer Hand den Kinderwagen zu lenken und sie mit der anderen Gesicht nach vorne zu tragen, wenn sie beschlossen hat, daß sie nicht mehr drinbleiben will. Vielen Dank und liebe Grüße

von Madradena am 10.08.2013, 23:16



Antwort auf: Wie kann ich mein Baby transportieren?

Liebe Madradena, in diesem Fall hilft viel nicht viel. Entscheiden Sie sich für eine Tragehilfe, z.B. das flexible Tragetuch. Kind rein und dann darf es suchen, weinen, etc. Es ist nah bei Ihnen und mehr geht nicht. Durch ständig neues Versuchen wird das Kind ganz wirr. Das gilt auch für Schnuller und Co. Jeden Tag ein anderes Modell im Mund, das bedeutet, dass das Kind sich nicht an eins gewöhnen kann. Ja, es gibt Kinder, bei denen hat man das Gefühl, dass gar nichts geht. Aber Sie müssen von A nach B – und das Kind im Sicherheitssitz auch! Deshalb können Sie nicht zuhause bleiben. Ja, es ist schwer auszuhalten, dass das Kind im Tragetuch weint. Aber es hat keine Chance sich daran zu gewöhnen, wenn es nie darin sitzt! Und bitte das Kind NICHT mit dem Gesicht nach vorne tragen!!!!! Wie würden Sie sich fühlen, wenn alle Eindrücke ständig ungefiltert auf Sie zukämen? Autos, Leute, Äste......? Es mag eine Zeit okay sein, aber die Reizüberflutung macht die Kinder wahnsinnig. Außerdem haben die Kinder keine Chance, zu schauen, was macht meine Mutter! Lacht Sie? Ist die Situation okay? Schaut Sie ärgerlich? Ist die Hand in meinem Gesicht okay? Kinder lernen in dieser Zeit durch Nachahmung! Und die Sitzhaltung ist gegen jede Anatomie. Also: bitte das Kind immer mit dem Blick zur Mutter, zur Sicherheit gebenden Person (!) Wenn das Kind später auf dem Rücken getragen wird, dann ist das nochmal anders, weil das Kind dann Mutter oder Vater zwischen sich und der Welt vorne hat. Von den hängenden Beinen mal ganz abgesehen.....! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 12.08.2013



Antwort auf: Wie kann ich mein Baby transportieren?

... das hoert sich fast 1 zu 1 nach unseren Sohn an. Im Kiwa hat er nach wenigen Min. Schreianfaelle bekommen, im Auto das Gleiche, das Tragetuch war eine Katastrophe und im Bondolino war es so lala... Okay, ich habe folgendes gemacht: Als 1. Habe ich mir den Hueftgurt vom Bondolino umgeschnallt und dann meinen Sohn so lange gestillt, bis er tief und fest schlief, dann habe ich eine 2x gefaltete Stoffwindel ueber meine Brust gelegt, damit so wenig wie moeglich nach Milch riecht ( meiner ist naemlich auch immer zur Brust gewandert und hat dann dort versucht zu nuckeln). Schliesslich setze ich ihn in den Bondolino, mit der Hoffnung das er nicht aufwacht und, wenn es klappt, gehen wir gleich raus, wenn es nicht klappt, dann versuche ich es meist noch einmal... Mittlerweile liegt er in so einer Halbliegeposition im Sportwagen (23Wochen alt), findet alles auch noch irgendwie nicht soooo toll, jammert meist etwas und, wenn mein Mann den Wagen schiebt, schlaeft er manchmal sogar ein,wenn ich ihn schiebe, will er auf den Arm. Dazu habe ich mir ein kurzes Tragetuch geholt, welches ich zu einer einfachen Hueftschlinge binden kann... dort ist es dann okay. Er rudert aber immer noch mit Armen und Beinen... Ich beneide immer die Eltern, die ganz entspannt mit ihrem Nachwuchs spazieren gehen koennen und, das Kind im Kiwa liegend, entspannt im Cafe sitzen.... Ich freue mich schon darauf, wenn unser Sohn laufen kann... Lieben Gruss, Anne

von AnneB79 am 11.08.2013, 08:42



Antwort auf: Wie kann ich mein Baby transportieren?

kann auch nur sagen - mein 1. Kind! ...grauenvoll..sorry aber so habe ich es empfunden - nix..rein gar nix hat geholfen..nur Zeit. Mein 2. Kind "wollte" auch so werden, aber da ich schon ein Kind habe - habe ich einfach keine Zeit für rumgeschrei..es muss gekocht werden und es muss aufgeräumt werden! da kann ich meinem 1. nicht zumuten so lange zu warten bis das 2. mal endlich schläft. Ich kann dir nur raten - probieren und ausprobieren - mal so mal so...evtl. Tagebuch führen - hast du Erfolg mit irgendwas - aufschreiben. Und glaube mir es geht vorbei..es wird nicht besser , aber anders und manches leichter.. Mit maxicosi hat mein 1. Kind von einem Tag auf den anderen einfach aufgehört..im Kiwa erst wenn er sitzen konnte und mit Keks in der Hand durch die gegend spazieren war.. nicht verzweifeln!

von mamaben am 12.08.2013, 07:31