Frage: Was meinen Sie sollte ich mit Citalopram warten?

Hallo, Ich hatte vor 7 tagen eine not sectio wegen nabelschnurvorfalles. Es wurde 7 tage nach termin eingeleitet mit gel. Die herztöne von dem kleinen sind abgefallen aber waren nach 15 min. Wieder ok. Dann sind wir spazieren und immer wieder ctg. Um 14.15 ca ist mir die fruchtblase beim spazieren gehen geplatzt und wir sind mit dem rollstuhl rein in die klinik. Bei der untersuchung hatte die hebamme die nabelschnur in der hand und dann mußte alles mega schnell gehen da der kopf schon so gedrückt hat. Innerhalb von 8 min. War ich von kreissall im op und der kleine war da. Jedenfalls ks mit vollnarkose.soweit so gut. Ich persönlich hatte ja schon immer angst vor der geburt und wollte von anfang an ein ks mit vollnarkose,habe mich aber dann doch dazu entschlossen es so zu probieren. Beim 1. kind hatte ich eine schwere depression die schon im kh angefangen hatte und bestimm ein 1/2 jahr lang andauerte. Im moment geht es mir eigentlich gut,jedoch hatte ich schon ein paar mal ein anflug von depressionen.dieses gefühl war einfach wieder da,wie damals. Jetzt bin ich gestern zum doc und habe das angesprochen weil ich schon angst habe das es wieder so schlimm wird. Jetzt hat sie gemeint ich solle direkt anfangen mit citalopram,hatte ich damals auch und hat mir tavor für den notfall verschrieben,wobei ich mega respekt habe vor tavor. Meine hebamme hat zu mir gesagt ich solle nich warten, das kann evtl. Normal sein,so ne art baby blues. Ich weiß jetzt nicht ob ich warten soll mit den tabletten,citalopram oder ob ich sie gleich nehmen soll,die brauchen ja auch ne zeit bis sie wirken, Wie sehen sie das? Lg und danke

von christine lieb. am 29.03.2013, 15:45



Antwort auf: Was meinen Sie sollte ich mit Citalopram warten?

Liebe christine.lieb, was deutet denn auf Depression hin? Sind deutliche Anzeichen da? War der Kaiserschnitt für Sie okay? Schauen Sie bitte hier und vielleicht machen Sie auch den Test zur Selbsteinschätzung. Vielleicht hilft Ihnen der Test zu entscheiden, ob wirklich eine Depression im Anflug ist oder ob Sie im Moment einfach nur die Angst davor fest im Griff hat! WEnn Sie der Meinung sind, dass der Weg in die Depression geht, dann würde ich mit den Tabletten beginnen. Wenn es einfach nur das Gefühl ist, dass es sein könnte, kann man (mit Hilfe der Hebamme) zuwarten. Liebe GRüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 30.03.2013



Antwort auf: Was meinen Sie sollte ich mit Citalopram warten?

Ich hoffe es ist okay wenn ich dir auch antworte Ich habe vor drei Wochen wieder mit Citalopram angefangen wegen chronischer Depression und würde dir empfehlen - Warte Sicher reagiert jeder anders auf das Zeug, aber ich war so weit ab vom Schuss als ich angefangen habe, dass ging gar nicht Und Antidepressiva sollte man niemals wirklich niemals provilaktisch nehmen, denn sie machen ja auch in einer gewissen Weise abhängig und schränken dich ein. Tue es nicht und warte ab. Vielleicht gibt es ja keine Depression sondern nur den Baby Blues. Rede vielleicht nochmal mit einem anderen Arzt, aber einfach so wieder mit den Medis anfangen ist nicht richtig....

von Jeremias_und_Mama am 30.03.2013, 10:22



Antwort auf: Was meinen Sie sollte ich mit Citalopram warten?

Ich nochmal. Hatte gestern promethazin genommen und bekam extrem schüttelfrost und kreislaufprobleme,meine depris habe ich auch leicht gemerkt. Ich bin dann ins kh gefahren und bekam ne infussion,blut abgenommen und wurde nochmal untersucht. Soweit war alles gut,es war wohl nur die nebenwirkung von diesem medikament,die ärztin empfohl mir mal ne tavor zu nehmen weil ich total nervös war und regelrecht panik. Sie sagt ich solle die citalopram anfangen,meine hebi ist immer noch der meinung ich sollte warten. Wollte ich nur noch schnell hinzufügen.

von christine lieb. am 30.03.2013, 13:05



Antwort auf: Was meinen Sie sollte ich mit Citalopram warten?

Der kaiserschnitt war ok für mich. Ich spreche viel darüber und ich wollte ja von anfang an ein ks mit vollnarkose,es hätte zwar nicht so kommen müssen,aber es war halt so. Vielleicht ist es auch weil ich ein schlechtes gewissen habe meiner tochter,7, ich konnte sie damals nicht so lieben wie jetzt den kleinen. Da ich damals direkt depressionen bekam und total gefühlslos war ging das nicht so. Das tut mir so wahnsinnig leid. Sie war auch ein mega schreibaby und somit sehr anstrengend. Mein mann sagt das ist quatsch,weil wir uns echt sehr gut verstehen und alles wieder gut wurde nach ca.5 mon. Bei mir kommt das angstgefühl abends gegen 7. Das ist dann ganz schlimm,so das ich das gefühl habe,oh gott,jetzt kommts. Mir wird dann ganz komisch und ich bekomme kreislaufprobleme,zumismdestens kommt es mich so vor. Dann bekomme ich leichte panik und ich muß mich sowas von zusammen reißen und mir gut zureden. Es ist sehr schwierig und die angst ist da das es schlimmer wird.tagsüber ist es gut. Mein mann macht das nachts mit dem kleinen so das ich in ruhe schlafen kann.er unterstüzt mich super.er kocht etc.so das ich ruhen kann. Was soll ich tun gegen diese angst abends,ich habe immer so angst vor dem abend. Am dienstag werde ich mal bei meiner psychologin anrufen und mal mit ihr reden,aber bis dahin? Hoffentlich schaffe ich das. Lg christine

von christine lieb. am 31.03.2013, 09:00



Antwort auf: Was meinen Sie sollte ich mit Citalopram warten?

Liebe christine, können Sie denn thematisieren, was den Abend so bedrohlich macht? Nicht, dass ich jetzt Ihre Psychologin ersetzen will - aber manchmal hilft es, wenn klar ist, woher die Panik kommt. Ansonsten kommen Sie ja gut zurecht. Können Sie nachts schlafen? Der Start mit Ihrer großen Tochter war anders als erwartet. Dieser besondere Start war aber krankheitsbedingt und deshalb nicht in Ihrer Verantwortung. Deshalb ist ein schlechtes Gewissen nicht angebracht. Dass Ihnen das leid tut, das kann ich gut verstehen. Da Sie in den ersten 5 Monaten krank waren, haben helfende Hände Ihre Aufgabe übernommen. Ihre Tochter hat also Liebe und Zuwendung erfahren und deshalb kein Defizit. Sie beschreiben das Verhältnis ja als gut. Vielleicht hilft Ihnen diese Geschichte. Sie wurde vielleicht von Emily Perl Kingsley (Übersetzung A. Kühme) geschrieben. "Ich werde oft gefragt, wie es ist, eine behindertes Kind großzuziehen, um Menschen, die diese einzigartige Erfahrung nie gemacht haben, verstehen zu helfen, und um sich dieses Gefühl vorstellen zu können. Es ist wie folgt.... Wenn man ein Baby erwartet ist das, als ob man eine wundervolle Reise nach Italien plant. Man deckt sich mit Reiseprospekten und Büchern über Italien ein und plant die wunderbare Reise. Man freut sich aufs Kolosseum, Michelangelos David, eine Gondelfahrt in Venedig und man lernt vielleicht noch ein paar nützliche 'Brocken' Italienisch. Es ist alles so aufregend. Nach Monaten ungeduldiger Erwartung, kommt endlich der langersehnte Tag. Man packt die Koffer und los geht's. Einige Stunden später landet das Flugzeug. Der Flugbegleiter kommt und sagt: "Willkommen in Holland". "Holland ?!? Was meinen Sie mit Holland ?!? Ich habe eine Reise nach Italien gebucht! Mein ganzes Leben lang habe ich davon geträumt, nach Italien zu fahren!" Aber der Flugplan wurde geändert. Du bist in Holland gelandet und da musst du jetzt bleiben. Wichtig ist, man hat dich nicht in ein schreckliches, dreckiges, von Hunger, Seuchen und Krankheiten geplagtes Land gebracht. Es ist nur anders als Italien. So, was du jetzt brauchst sind neue Bücher und Reiseprospekte und du musst eine neue Sprache lernen und du triffst andere Menschen, welche du in Italien nie getroffen hättest. Es ist nur ein anderer Ort, langsamer als Italien, nicht so auffallend wie Italien. Aber nach einer gewissen Zeit an diesem Ort und wenn du dich vom Schrecken erholt hast, schaust du dich um und siehst, dass Holland Windmühlen hat ... Holland hat auch Tulpen. Holland hat sogar Rembrandts. Aber alle, die du kennst, sind sehr damit beschäftigt von Italien zu kommen oder nach Italien zu gehen. Und für den Rest deines Lebens sagst du dir: "Ja, Italien, dorthin hätte ich auch reisen sollen, dorthin habe ich meine Reise geplant." Und der Schmerz darüber wird nie und nimmer vergehen, denn der Verlust dieses Traumes ist schwerwiegend. Aber... wenn du dein Leben damit verbringst dem verlorenen Traum der Reise nach Italien nachzutrauern, wirst du nie frei sein, die speziellen und wundervollen Dinge Hollands genießen zu können." Diese Geschichte wurde für Mütter mit behinderten Kindern geschrieben. Ich bin aber der Meinung, dass man sie auch auf Mütter mit einem erschwerten Start in die Mutter-Kind-Beziehung (z.B. bei Depression) übertragen kann. Auch da ist ein Traum geplatzt und die verlorene Situation ist nie wieder zu ändern, nachzuholen etc. Sie haben das Glück, dass Sie nach 5 Monaten einen guten Reiseführer für Holland gefunden haben! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 31.03.2013