Verbesserung des Cervixbefundes und Aussichten bei Folgeschwangerschaft

M. Sc. Martina Höfel Frage an M. Sc. Martina Höfel Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

Frage: Verbesserung des Cervixbefundes und Aussichten bei Folgeschwangerschaft

Hallo, nach vorzeitigen Wehen seit der 27.SSW wurde mir in der 29.SSW eine Cerclage gelegt. Wenige Tage nach dem Eingriff war die Cervix noch 2,8 cm lang, 1o Tage später nur noch 2,1 cm. Beim FA bekam ich daraufhin eine weitere Lungenreifungsspritze, das war in der 33.SSW. Nun hatte ich gestern bei der Vertretung meines FA einen Termin zu Vorsorge-Untersuchung. Dieser maß ganze 3,2 cm Cervixlänge (gemessen, ohne den Trichter mit einzubeziehen). D.h. die Cervix muss sich verlängert haben, Messfehler können das ja bestimmt nicht sein. Nun meine Frage: Wie kommt das? Ich habe eigentlich nichts großartig anders gemacht, bis auf ein paar Kleinigkeiten: Erstens trinke ich zusätzlich zu Magnesium, Bryophyllum und Tokolytikum-Öl einen wehenhemmenden Tee. Zweitens lagere ich ab und zu das Becken höher, wenn es nach unten drückt. Drittens mache ich aufgrund meiner gesenkten Blase und entsprechender Beschwerden jetzt wieder verstärkt Beckenbodengymnastik. Natürlich liege ich auch weiterhin den Großteil des Tages ;-) Ist an der Theorie etwas dran, dass der kindliche Kopf ab der 33./34.SSW von den Beckenknochen gehalten wird, weil er nun entsprechend groß ist? Der zweite Teil meiner Frage bezieht sich auf die Aussichten für eine Folgeschwangerschaft. Ich bin bereits zum 4.Mal schwanger, hatte zwei Fehlgeburten mit Ausschabung. Die Geburt meiner Tochter vor knapp drei Jahren war recht schnell, endete aber wegen hinterer Hinterhauptslage mit dem Einsatz der Saugglocke. In dieser Schwangerschaft hatte ich in der 34.SSW eine gering verkürzte Cervix, meine Tochter kam bei 37+2 SSW nach vorzeitigem Blasensprung. In dieser Schwangerschaft hatte ich bis zu meiner Krankschreibung in der 27.SSW recht viel Stress - während seit Februar letzten Jahres mein Mann im Erziehungsurlaub ist, ging ich arbeiten und hatte auch beruflich so viel um die Ohren, dass ich seit Weihnachten kein Wochenende wirklich frei hatte. Ich habe auch, weil es mir ja gut ging, meine Tochter noch oft getragen oder hochgehoben, außerdem muss ich von Berufs wegen viel stehen. Wenn ich es nun hinbekomme, mich in einer weiteren Schwangerschaft von Anfang an mehr zu schonen, muss ich dann trotzdem zumindest mit einem erhöhten Risiko für Frühgeburtsbestrebungen rechnen? (Mein Bindegewebe ist wohl nicht das beste.) Auf eine Antwort freue ich mich. Vielen Dank dafür im Voraus!! Herzliche Grüße Katja

Mitglied inaktiv - 06.08.2003, 14:01



Antwort auf: Verbesserung des Cervixbefundes und Aussichten bei Folgeschwangerschaft

Liebe Katja, ob sich die Cervix wieder gestellt hat (ich habe gelernt, dass das nicht geht!) oder ob ein anderer U-Schaller einfach anders mißt, kann ich nicht beurteilen. Freuen Sie sich, dass es ist wie es ist - und halten Sie bis zur 36/0 oder gar bis zur 37/0 SSW durch. Dann ist eh alles gelaufen und das Kind kann kommen. Eine weitere Schwangerschaft wird auf jeden Fall als Risikoschwangerschaft eingestuft. Ob sie sich als eine solche darstellt, kann keiner beantworten. Es gibt viele Fallbeschreibungen, in denen deutlich herauskommt, dass Stress ein ursächlicher Faktor für Frühgeburtsbestrebungen ist! Ein weiterer Faktor sind Unterleibsentzündungen (auch symptomlose!), da die Keime die Unverfrorenheit besitzen die Fruchthülle anzudauen und die Prostaglandinsynthese (Wehen auslösend!) in Gang zu setzen. Wenn also gute Voraussetzungen geschaffen werden, kann eine 3. SS völlig problemlos laufen. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 07.08.2003



Antwort auf: Verbesserung des Cervixbefundes und Aussichten bei Folgeschwangerschaft

Übrigens trinke ich den Tokolyse-Tee aus der "Hebammensprechstunde", den Sie auch empfehlen.

Mitglied inaktiv - 06.08.2003, 21:34



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