Frage: Ich bin total überfordert mit meinem Kind :(

Hallöchen! Ich habe seit einigen Tagen ein Problem,dass ich gerne ergründen möchte - vllt. kann mir hier jemand helfen.Seit heute geht es ein bisschen besser,deswegen kann ich jetzt hier schreiben... Vorab: Ich habe am 12.10. meinen Sohn per KS unter Vollnarkose entbunden.Die Op und auch die Stunden davor und danach waren purer Horror für mich; ich habe nach der Op, beim aufwachen,noch gehört, wie die Anästhesisten von meinen Athemspastiken geredet haben,ich lag auf dem Rücken,mit dem Hals voller Schleim und konnte weder gescheit atmen,noch abhusten...ich fing an zu weinen und gab irgendwelches jaulen von mir - daraufhin hieß es,ich soll doch nicht so jaulen,es gäbe doch keinen Grund dazu.Meinen Sohn habe ich durch die Narkosenachwirkungen (ich bin immer wieder ohnmächtig geworden) erst am nächsten Tag bewusst wahr genommen. Mein Sohn ist nun 6 Wochen alt. Er hatte auch schon Wachsstumsschübe,bei denen er wirklich Abends bis in die Nacht einen Tag lang unausstehlich war.Dann hatte sich die Sache wieder. Vor 4 Tagen fing es an,dass er aus seinem 4 Std. Rythmus kam und Nachts bis zu 5 std. am Stück einfach nur schrie.Wie am Spiess,als ob man ihm foltern würde.Auch tagsüber schlief er kaum,wenn dann nur im 20 min Takt - entsprechend gelaunt war er Abends/Nachts. Seit dem das vor 4 Tagen anfing,hat sich bei mir etwas getan....ich bin alleinerziehend; wohne zwar zur z.Zt. bei meinen Eltern,bin jedoch allein für die Versorgung meines Kindes zuständig.Anfangs,vor allem zu seinen Schüben,kam ich öfter mal an meine Grenzen und wurde ungeduldig,weil ich ihn nicht ruhig bekam.Nun hat sich das ausgeweitet....: Ich laufe wie auf Autopilot,ich wickel und fütter ihn mechanisch,habe sogar von Knall auf Fall vom stillen zur Flasche gewechselt;ich bin ständig kurz vorm Tränenausbruch;mal mehr als gereitzt,dann wieder super ängstlich;in mir schwingt die Angst,ich werde meinem Kind nicht gerecht;ich kann ihn auch nicht zu mir legen und ihn kuscheln oder auch nur streicheln - ständig kommt im meinem Kopf hoch,welchen Stress ich mit ihm habe;manchmal wünsche ich mir sogar für einen Moment,ich hätte ihn nie bekommen und bin im nächsten Moment sehr beschämt über meine Gedanken;ich fühle mich einfach unsicher - ich kriege ihn nicht mal ruhig wenn er schreit; auch bin ich sehr oft einfach nur wütend und sauer auf ihn - ich würde mein Kind nie schlagen,aber ich habe mich selbst dabei erwischt,wie ich beim Bäuerchen klopfen oder beim Popo klopfen immer ein bisschen fester geklopft habe - ich war so schockiert von mir selbst.... Ich fühle mich von meinem Kind regelrecht malträtiert...mir ist den ganzen Tag über schwindelig,ich finde in seinen kurzen Schlafphasen nicht einen Moment zu Ruhe und fühle mich ständig unter Strom.... Ich möchte nicht,dass das noch einmal so tief absinkt - wie gesagt,heute geht es schon wieder ein bisschen,ich konnte gestern immerhin insgesamt 5 std. schlafen.... Kann es sein,dass man noch 6 Wochen nach der Geburt so hormongebeutelt ist?Oder war meine Entscheidung für mein Kind falsch und ich kann ihn einfach nicht handhaben? Danke für Antworten! VLG

Mitglied inaktiv - 26.11.2011, 23:34



Antwort auf: Ich bin total überfordert mit meinem Kind :(

Liebe Mama-Engel, ich sehe zwei Knackpunkte in Ihrem Posting: a) der nicht verarbeitete Kaiserschnitt und b) die sich abzeichnende Überforderung. Gut, dass Sie sich Hilfe suchen. Hier im Forum können wir Ihnen Ratschläge geben, aber das wird in Ihrem Fall vielleicht nicht reichen. Zu a) Wir treffen oft auf Frauen, die den Kaiserschnitt nicht verarbeiten können. Da gibt es Selbstzweifel, Unsicherheiten und manchmal auch Hilflosigkeit. In einer Schwangerenberatungsstelle ist Zeit und Raum darüber zu reden und Antworten zu finden. Das schafft das Ereignis nicht aus dem Weg - bietet aber oft einen Weg, sich mit der Situation auszusöhnen. Bitte wenden Sie sich an die Schwangerenberatung der Diakonie, die Caritas, den Sozialdienst Kath. Frauen oder Donum Vitae. Dort ist Zeit laut zu denken, andere Sichtweisen zu finden. Zu b) Und wenden Sie sich bitte auch an die "Frühen Hilfen". Fast in jeder Stadt gibt es mittlerweile Einrichtungen, an die junge Mütter sich wenden können. Diese Einrichtungen unterstützen junge Eltern und helfen in stressigen Situationen, damit sich Gewalt erst gar nicht einschleicht. Liebe GRüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 27.11.2011



Antwort auf: Ich bin total überfordert mit meinem Kind :(

Hallo, laß dir erstmal sagen, dass es normal ist wie du dich fühlst und es viele Frauen so geht. Es ist so eine unglaublich Umstellung nach einer Geburt. Vorallem der Schlaf und die komische Idee alles perfekt machen zu wollen gehen echt an die Nerven. Ich stand damals auch vor dem Bett und dachte ich geb ihn einfach wieder ab und gut wird es. Wie du schreibst war euere Geburt auch sehr schlimm. Da habt ihr einfach noch was zu verarbeiten. Ich denke auch deinem Sohn ging es nicht gut dabei und er tut sich jetzt einfach schwer. Und du hast auch noch viel zu bewältigen, hast ja aber gar keine Zeit weil du dich um dein Kind kümmern musst. Du schreibst, du wohnst noch bei deinen Eltern. Können die nicht einfach mal 2 Stunden mit dem Kinderwagen um den Block fahren? Dann kannst du schlafen und mal runter kommen. Es ist von der Natur nicht gedacht, dass eine Mutter mit ihrem Kind völlig allein klar kommen muss. Früher hat man in Großfamilien oder Stämmen gelebt, da hat jeder nach einem Kind/ Säugling geschaut. Heute ist man leider total allein damit. Auch kann der Vater das Kind doch mal ne Stunde nehmen. Und dann ist es auch so, dass doch gerade alles andere egal ist. Leg dich hin, wenn dein Kind schläft. Wäsche, Haushalt etc. ist echt egal. Ruh dich aus, wann immer du kannst. Die Mutter, welche nach der Geburt einen perfekten Haushalt hat, hat die Oma oder ihren Mann in der Nähe :-) Laß dir da nur nix vormachen. Und wenn du eben nur immer 20 Minuten mit dem Kind schläfst, dann sind das immerhin schon mal 20 Minuten mehr als sonst. Und was euch total gut tun würde, wenn du ihn viel trägst. Pack ihn in ein Tragetuch. Das gibt ihm Nähe, beruhigt und ermöglicht dir trotzdem mobil zu sein. Im Kinderwagen ist er so weit weg von dir und spürt dich nicht. Pass ein wenig auf dich auf. Du kannst auch ganz schnell in eine Depression rutschen....... Guck nach dir und hole dir Hilfe wo du kannst. Es gibt. z.B. das Wellcome Projekt. Vielleicht auch in deiner Nähe? Das sind Frauen die kommen kostenlos zu dir und nehmen das Kind 1-2 Stunden. Such doch mal in deiner Umgebung. Alles Gute

von blauerVogel am 27.11.2011, 12:16



Antwort auf: Ich bin total überfordert mit meinem Kind :(

hallo, so ähnlich wie du, habe ich die geburt meiner tochter letztes lahr erlebt. also glaub ich, kann ich dich gut verstehen... mir steckt das mit dem ks und der vollnarkose bei der auch nicht alles glatt lief, immer noch in den knochen. mal mehr mal weniger... ich glaube es ist wichtig das du dich damit abfindest wie die geburt gelaufen ist. quasi versuchst das positive zu sehen. warum kam es zum ks? warum unter vollnarkose? wenn du dir klar wirst, das es eben nicht anders ging, kannst du es hoffentlich eher akzeptieren... das dich dein kleiner so schafft, liegt sicher noch etwas am wochenbett, an der geburt die du noch nicht verarbeitet hast (der kleine kann nichts dafür) und der situation das du leider alleinerziehend bist. frag doch mal deine hebamme um rat. evtl machst du einen kurs um die bindung zu deinem baby besser aufzubauen. pekip oder babymassage, babyschwimmen oder sowas.... es kann gut sein, das der kleine deine unsicherheit/unzufriedenheit spürt und deshalb so reagiert weil er sich selbst unsicher fühlt. er braucht das gefühl der sicherheit, dann wird er bestimmt auch ruhiger. klar spielen wachstumsschübe auch eine rolle... aber dann auch das wetter usw.... wenn du mit dir im reinen bist, dann wird dein kleiner auch besser mit den schüben etc zurecht kommen. er braucht doch eine sichere hand die ihn beschützt... lass dir ruhig helfen... das ist keine schande... evtl warst du noch nicht bei der nachuntersuchung, dann sprich auch deinen frauenarzt darauf an... was wg müdigkeit usw helfen kann ist, wenn du dir nicht nachts immer in den kopf rufst "jetzt ist nacht, eigentlich sollten wir jetzt schlafen" oder sowas. das hat mir immer gut geholfen. ich hebe den hut vor dir, das du dich da alleine durchkämpfst. ich war nach der geburt 2 wochen alleine weil mein mann weg musste und es war für mich die hölle... deshalb ist es wirklich super das du schon 6 wochen eigentlich ohne routine und vorwissen dich da durchbeisst.. und es wird leichter.. versprochen.... es braucht nur zeit... fang an die geburt zu aktzeptiern bzw zu verarbeiten. sprich zur not noch mal mit dem krankenhaus darüber. oft mals hilft das... rede mit deiner hebamme... alles gute...

von heliundmama am 27.11.2011, 12:43



Antwort auf: Ich bin total überfordert mit meinem Kind :(

Kein Grund sich zu schämen. Bitte um Hilfe, bau regelmaessige Pausen für dich ein und google "Schatten und Licht e.V.". Deine Hebamme müsste auch Anlaufstellen in eurer Nähe kennen. Informiere dich auch über die Morglichkeiten einer Familienhelferin bei euch vor Ort, die kann dich auch unterstützen. Viele Gruesse

von Lina_100 am 27.11.2011, 16:56



Antwort auf: Ich bin total überfordert mit meinem Kind :(

Hallo, bei mir war die Geburt auch schrecklich und ich muss zugeben, dass es mir manchmal schwerfällt, mich um meine Zwillinge liebevoll zu kümmern. Hängt das denn zusammen? Was mir momentan gut tut: Ich habe vor ein paar Tagen einen Blog gestartet ( http://www.junge-mama-online.de/). Da kann ich mir alle Gedanken von der Seele schreiben. Vielleicht hilft das euch auch. :)

von MariaMaus am 14.04.2016, 14:49